Die jüngsten Bemühungen arabischer Staaten sowie der Türkei um eine Normalisierung der Beziehungen oder zumindest um eine Annäherung an das Regime sowie die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga scheinen als außenpolitische Erfolge des Regimes zu Buche zu schlagen. Sind wir also an einem Punkt angelangt, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass das Assad-Regime die Kontrolle über das Land wieder in den Händen hat, regional wieder anerkannt und der Konflikt entsprechend zu seinen Gunsten entschieden ist? Diese Einschätzung ist aus einer Reihe von Gründen falsch. Die Hintergründe werden in diesem Artikel genauer erläutert.
Dieser Artikel ist Teil eines 46-seitigen Syrien-Dossiers der Konrad-Adenauer-Stiftung im Fachmagazin zenith. In der Winter-Ausgabe 2023 werden die aktuellen Entwicklungen rund um Syrien genauer beleuchtet. Obwohl der Konflikt aus der Ferne den Anschein einer „eingefrorenen“ Situation erwecken mag und die Position von Assad stabil scheint, wird bei genauerer Betrachtung deutlich, dass das Land und seine Bewohner nach wie vor erheblichen Schwierigkeiten stehen. Dieses Dossier geht über eine oberflächliche Analyse hinaus und wirft einen tiefgehenden Blick auf die komplexen Dynamiken, die die Situation in und um Syrien maßgeblich beeinflussen.