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Als Folge des Zweiten Weltkriegs kommen acht Millionen
Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten Deutschlands in die westdeutschen Besatzungszonen. Hier finden sie unter großen Schwierigkeiten eine neue Heimat. Eine wichtige Etappe auf dem Weg zu ihrer Integration und Aussöhnung mit den Nachbarn im Osten stellt die „Charta der deutschen Heimatvertriebenen” dar. Am 5. August 1950 unterzeichnen die ostdeutschen Landsmannschaften und Vertriebenenverbände dieses wegweisende Dokument der deutschen Nachkriegsgeschichte, das einen Tag später auf einer Massenkundgebung in Stuttgart-Bad Cannstatt verkündet wird. Darin verzichten die Heimatvertriebenen auf „Rache und Vergeltung”, unterstützen „die Schaffung eines geeinten Europas”, in dem „die Völker ohne Furcht und Zwang leben können”, und bekennen sich zur „Mitarbeit am Wiederaufbau Deutschlands und Europas”.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble würdigte 2006 die Charta als „ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Größe und Lernfähigkeit”. Nicht Revanchismus und Niedergeschlagenheit, sondern der Glaube an „Zukunft, Europäertum und christliche Humanität” hätten das Denken der Heimatvertriebenen bestimmt. Vor wenigen Wochen, im März 2010, nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Charta „ein Dokument voller Hoffnung”, entwickelt aus der Fähigkeit, „Brücken in die Gesellschaft” zu schlagen und „in dem Gedanken nicht nur an dieses Land, sondern auch an Europa”.
Programm
14.00 - 14.15 Uhr
Eröffnungsrede
Volker Kauder, MdB
Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
14.15 - 14.30 Uhr
Begrüßung
Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
14.30 - 15.00 Uhr
INTEGRATION UND AUSSÖHNUNG
Erika Steinbach, MdB
Präsidentin des Bundes der Vertriebenen
15.00 - 15.45 Uhr
FLUCHT, VERTREIBUNG, INTEGRATION – EIN FORSCHUNGSGESCHICHTLICHER RÜCKBLICK
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Horst Möller
Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
16.15 - 17.00 Uhr
DIE CHARTA DER HEIMATVERTRIEBENEN ALS ZEITHISTORISCHES DOKUMENT
Professor Dr. Matthias Stickler
Universität Würzburg
17.00 - 18.30 Uhr
SICHTWEISEN AUF DIE VERGANGENHEIT
- Professor Dr. Karol Sauerland, Universitäten Thorn und Warschau
- Professor Dr. Kristina Kaiserová, Universität Aussig/Ústí nad Labem
- Professor Dr. Manfred Kittel, Direktor der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung”
Schlusswort
Professor Dr. Hanns Jürgen Küsters
Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/
Archiv für Christlich-Demokratische Politik der
Konrad-Adenauer-Stiftung
18.45 Uhr
Empfang