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Konrad Adenauer und die Schifffahrt

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Die Schifffahrt ist sicherlich kein Thema, das der Ausstellungsbesucher unmittelbar mit dem Namen des ersten deutschen Bundeskanzlers verbindet. Der Kenner mag sich an den Ausbau des Rheinhafens in der Zeit Adenauers als Kölner Oberbürgermeister erinnern. Gleichwohl wird er dem Staatsmann kein herausragendes Interesse an der Benutzung von Wasserfahrzeugen attestieren, sieht man einmal von den allmorgendlichen Fahrten des Bundeskanzlers mit der Fähre über den Rhein ab.

Und dennoch lohnt ein genauerer Blick, spiegeln sich doch in der Entwicklung der deutschen Schifffahrt auf eigene Weise jene Weichenstellungen der Ära Adenauer wider, die zur Grundlage unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung geworden sind. Dies gilt für die Soziale Marktwirtschaft als Voraussetzung des wirtschaftlichen Aufstiegs in den fünfziger Jahren ebenso wie für die Entscheidung zur Westbindung der jungen Republik. Aber auch andere wichtige innen- und außenpolitische Wegmarken, wie die Förderung von Forschung und Technologie oder die Politik der Wiedergutmachung gegenüber Israel, lassen sich am Beispiel der deutschen Schifffahrt dokumentieren. 1967 schließlich geleiten drei Schnellboote der Bundesmarine auf dem Rhein Adenauer auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Internationale Maritime Museum Hamburg – Sammlung Peter Tamm – laden Sie herzlich zu diesem ungewöhnlichen Blick auf den ersten Bundeskanzler und auf die Ära Adenauer ein.

Engagement für die Binnenschifffahrt und für die Reichsmarine in der Weimarer Republik

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Leichter Kreuzer „Köln“

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges beginnt Konrad Adenauer als Kölner Stadtoberhaupt mit der Umsetzung eines umfangreichen Stadtentwicklungskonzepts. Seine Pläne sehen dabei auch vor, die Möglichkeiten des Frachtgutverkehrs auf dem Rhein durch den Bau eines leistungsfähigen Binnenhafens zu nutzen.

Projekte wie der Hafenbau, die Kölner Messehallen, eine gezielte Industrieansiedlungspolitik, aber auch die Förderung der Wissenschaften – 1919 wird die Universität neu gegründet – sorgen dafür, dass sich Köln zur Verkehrsdrehscheibe entwickelt und als Brücke zur westlichen Wirtschaft etabliert.

Als Kölner Oberbürgermeister begleitet Konrad Adenauer auch die Entwicklung der Reichsmarine. Diese ist seit ihrer Gründung 1919 als Nachfolgerin der Kaiserlichen Flotte durchaus in der Kritik gestanden. Erst 1924/25 beginnt mit den Planungen für vier Leichte Kreuzer eine umfassende Modernisierung. Konrad Adenauer übernimmt 1928 die Patenschaft für den Leichten Kreuzer „Köln“ und bekennt sich damit zum Aufbau einer deutschen Flotte in der parlamentarischen Demokratie.

Förderung von Forschung und Technologie: Hochseeforschung in der Ära Adenauer

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Forschungsschiff „Meteor“

Seit 1945 haben die Geowissenschaften – insbesondere die Meeresforschung – einen lebhaften Aufschwung genommen. Forschungsschiffe haben sich zu schwimmenden Laboratorien entwickelt.

Die Regierung Adenauer sorgt dafür, dass die Bundesrepublik den Anschluss an diese Entwicklung nicht verliert. 1961 unterzeichnen die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Deutsche Hydrographische Institut einen Vertrag über den Betrieb eines Forschungsschiffes. Die Baukosten in Höhe von 16 Millionen DM übernimmt das Bundesverkehrsministerium. Am 24. März 1964 findet die Übergabe des von der AG „Weser“ gebauten neuen Schiffes „Meteor“ statt. Die „Meteor“ nimmt den Trend zum Mehrzweckforschungsschiff vorweg und entwickelt sich zum Vorbild für zahlreiche internationale Schiffbauten.

Entscheidung für die Westbindung: Der Aufbau der Bundesmarine

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Die Befriedung der deutschen Gesellschaft nach innen und außen steht seit der Gründung der Bundesrepublik im Mittelpunkt des politischen Denkens und Handelns Konrad Adenauers. Sein zentrales außenpolitisches Ziel ist die Integration des jungen Staates in die westliche Werte- und Sicherheitsgemeinschaft. Hier liegen die tieferen Gründe für die Entscheidung des überzeugten Zivilisten Adenauers, frühzeitig die Frage eines deutschen Wehrbeitrages zu thematisieren.

Bereits Ende 1949 erklärt sich der Bundeskanzler öffentlich bereit, ein deutsches Kontingent in eine europäische Armee einzubringen. 1950 beschleunigt der Ausbruch des Korea-Krieges diese Pläne. Unter weitgehender Geheimhaltung, aber in Abstimmung mit den westlichen Alliierten, treffen sich im Oktober 1950 militärische Experten – unter ihnen frühere Wehrmachtsoffiziere – im Kloster Himmerod in der Eifel. Sie diskutieren über einen westdeutschen Wehrbeitrag und definieren auch die Aufgaben einer „Bündnismarine“. Am 14. März 1951 legt Konteradmiral a.D. Gerhard Wagner seine „Denkschrift über den Aufbau eines deutschen Marinekontingents im Rahmen deutscher Mitwirkung an der Verteidigung Europas“ vor. 1955 wird die Bundesrepublik als Teil der Westeuropäischen Union (WEU) Mitglied der NATO.

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Pressemitteilungen
10 agosto 2007
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