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Vor 70 Jahren wurde das historische Zentrum der ostpreußischen Provinzhauptstadt Königsberg, des heute russischen Kaliningrad, durch britische Luftangriffe und später bei den Kämpfen zur Einnahme der Stadt durch die Rote Armee fast vollständig zerstört. Im Jahre 1968 wurden die Überreste des einstmals stadtbildprägenden Königsberger Schlosses gesprengt, um gemäß den Grundsätzen des sowjetischen Städtebaus Freiflächen zu schaffen. Einzig die Ruine des Königsberger Doms mit der Grabstätte des Philosophen Immanuel Kant überdauerte die Zeit der Sowjetunion. Der Dom wurde ab dem Jahre 1992 im Rahmen einer russisch-deutschen Kooperation restauriert.
Unter dem Projekttitel „Herz der Stadt“ gibt es nun in Kaliningrad Bestrebungen, das historische Stadtzentrum des einstigen Königsbergs ohne Festlegung auf die Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbilds mit neuem Leben zu erfüllen und eine neue Stadtmitte zu schaffen. Diese wird heute durch zwei sich an historischer Stelle kreuzende Stadtautobahnen und das in den 1970er Jahren errichtete, aber bis heute unvollendete „Haus der Sowjets“ dominiert.
Zur Realisierung des Projekts wurde im Herbst 2014 ein zweistufiger städtebaulicher Wettbewerb entschieden, dessen Ergebnisse nun im Rahmen einer architektonisch-städtebaulichen Präsentation durch den Leiter des Kaliningrader Stadtplanungsbüros „Herz der Stadt“, Alexander Popadin, und den Geschäftsführer des erstplatzierten Sankt Petersburger Architekturbüros „Studio 44“, Nikita Yavein, und seinen Kollegen Ivan Kozhin , vorgestellt werden.
Die Einführung in das Thema übernimmt der langjährige Senatsbaudirektor von Berlin und Mitglied der Kaliningrader Expertenjury,Prof. Dr. Hans Stimmann. Der Präsentation folgt eine Diskussion der russischen Gäste mit den Architekten Christoph Sattler (Gemäldegalerie, städtebaulicher Entwurf für den Potsdamer Platz) und
Professor Stephan Braunfels (Paul Löbe-Haus/Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestages).
Obwohl mit rund 600 Kilometern soweit von Berlin entfernt wie Köln, ist das einstige Königsberg heute aus der Wahrnehmung vieler Zeitgenossen verschwunden. Die Präsentation gibt die Gelegenheit, sich über Gegenwart und Zukunft dieser bedeutenden russischen Großstadt zu informieren.
Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Die Veranstaltung wird simultan deutsch-russisch gedolmetscht.
Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.
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