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EU-Japan-Allianz für kritische Rohstoffe

von Dr. Jan Cernicky, Tim Peter, Gunter Rieck Moncayo, Yosuke Ishigami, Hiroyasu Hosoi

Wie die EU und Japan von einer umfassenden Kooperation bei Seltenen Erden profitieren können

Angesichts zunehmender geopolitischer Risiken sowie der Nutzung kritischer Mineralien als wirtschaftliches Zwangsmittel sollten die EU und Japan ihre Zusammenarbeit vertiefen und Anstrengungen zur Verringerung ihrer Abhängigkeit von China vorantreiben. Daher schlagen die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und das Nakasone Peace Institute (NPI) eine ambitionierte Zusammenarbeit vor, die öffentlich-private Fonds der EU und Japans, gemeinsame Beschaffung und Lagerhaltung, Zusammenarbeit bei Umweltmaßnahmen und Technologieentwicklung sowie die Gründung eines Clubs für kritische Rohstoffe umfasst.

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Sowohl Japan als auch die Europäische Union haben im Rohstoffsektor kritische Importabhängigkeiten. Insbesondere bei den Seltenen Erden ist die EU stark exponiert, während es Japan gelungen ist, seine Abhängigkeit zu verringern, auch wenn sie nach wie vor ein kritisches Niveau erreicht. Mit ihrer kombinierten Marktmacht und ihren unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Ansätzen könnten sich die EU und Japan bei ihren Bemühungen um eine Verringerung dieser Abhängigkeit gegenseitig ergänzen. 

Daher wird in diesem Strategiepapier eine umfassende Kooperation zwischen Japan und der EU vorgeschlagen, um das Risiko der Versorgung mit Seltenen Erden zu verringern. Voraussetzung für diese Zusammenarbeit ist, dass die EU eine Agentur für kritische Rohstoffe gründet, die als Gegenstück zur Japan Organization for Metals and Energy Security (JOGMEC) fungieren kann. Im Gegensatz zu JOGMEC sollte die europäische Agentur nicht in die operative Rohstoffgewinnung eingebunden sein, sondern sich auf die Stärken der EU konzentrieren, die finanzieller Natur sind.

Die EU-Japan-Allianz für kritische Rohstoffe sollte umfassen: 

  • Öffentlich-private Fonds der EU und Japans: Die EU und Japan sollten ihre Finanzkraft bündeln, um gezielt Diversifizierungsprojekte mit Abnahmegarantien, Differenzverträgen und vergünstigten Darlehen zu unterstützen.
  • Gemeinsame Beschaffung und Lagerhaltung: Japan und die EU könnten von einer Zusammenarbeit bei der Beschaffung und Lagerhaltung profitieren und so die Versorgung mit kritischen Mineralien weiter stabilisieren und sich im Notfall gegenseitig unterstützen. Für das Mehrebenensystem der EU würde dies die Übertragung der notwendigen Kompetenzen auf eine künftige Europäische Rohstoffagentur erfordern.
  • Gemeinsame Umwelt- und Technologieinitiativen: Um Transparenz bei der Erfüllung der ESG-Kriterien zu schaffen, sollten die japanische und europäische Regierungen zusammenarbeiten, um lokale Akteure in den Prozess einzubeziehen und einen offenen Kommunikationsrahmen zu schaffen. Darüber hinaus sollten gemeinsame Innovationsprogramme aufgelegt werden, um die Entwicklung von Recycling-, Trennungs- und Raffinationstechnologien für Seltene Erden zu beschleunigen.
  • Club für kritische Rohstoffe: Falls die oben genannten Maßnahmen im Zuge sich verschärfender globaler Handelskonflikte nicht ausreichen, sollten Japan und die EU einen Club für kritische Rohstoffe gründen, dem idealerweise möglichst viele Mitglieder der OECD, ASEAN usw. beitreten. Um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Seltene Erden zu gewährleisten, würden Handelsbarrieren gegenüber Drittländern errichtet und Anreize für Anbieter von Seltenen Erden geschaffen, diese innerhalb des Clubs zu extrahieren und zu verarbeiten.

Lesen Sie das gesamte Strategiepapier „EU-Japan Critical Raw Materials Alliance“ hier als PDF. Bitte beachten Sie, dass die Analyse bisher nur auf Englisch verfügbar ist.

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