Іс-шаралар есептері
Genaue Zahlen, wie viele Kindersoldaten weltweit im Einsatz sind, seien schwer zu erfassen, berichtete Antje Weber, Kinderrechtsexpertin der Kindernothilfe, schätzungsweise würden aber etwa 250.000 Kinder in ca. 20 Konflikten eingesetzt. Diese hohe Zahl beschränke sich aber nicht – wie oft angenommen - auf den afrikanischen Kontinent, auch in Lateinamerika und Asien kämpften Kinder, beispielsweise bei der FARC in Kolumbien, in Myanmar oder auf den Philippinen.
Doch warum gerade Kinder, wollte Moderatorin Jeanette Simon-Lahrichi wissen. Dafür gibt es laut Camilla Klein, Länderkoordinatorin Uganda bei Amnesty International, mehrere Gründe: Zum einen wären Kinder günstige Kämpfer, die keine teure Ausrüstung bräuchten, zum anderen könnten Kinder – gerade in jungen Jahren – viel leichter manipuliert werden. Die Psychologin Verena Ertl kann dies bestätigen, Kinder würden zwar „den Unterschied zwischen Gut und Böse“ kennen, könnten aber durch Drohungen, die Teilhabe an Gewaltaktionen oder Drogen gefügig gemacht werden.
Dass ein ständiges Leben in Furcht und das alltägliche Erleben des Tötens nicht spurlos an den Kindern vorbeigeht, scheint klar. Verena Ertl hat in Uganda bei ehemaligen Kindersoldaten oft Depressionen diagnostiziert. Am häufigsten seien ihr aber posttraumatische Belastungsstörungen begegnet. Durch alltägliche Geräusche, wie z.B das Platzen eines Reifens oder das Erblicken von Gegenständen, die sie mit ihrer Vergangenheit in Verbindung bringen, würden die ehemaligen Kindersoldaten einen Flashback erleben und in Kämpfe oder Überfälle zurückversetzt. Doch mit psychologischer Hilfe sei eine Reintegration in die Gesellschaft möglich, so Ertls Fazit.
Zum Abschluss der Diskussion fragte Simon-Lahrichi, wie das „System der Versoldatung“ von Kindern gestoppt werden könne. Antje Weber hatte da gleich mehrere Optionen in petto, stellte aber gleichzeitig fest, dass der „Boden für eine Lösung“ schon da sei. Ein wichtiger Punkt sei, dass die Staaten ihren Verpflichtungen aus z.B. der UN-Kinderrechtskonvention auch nachkommen müssten. Das beträfe etwa den Stopp von Rüstungsexporten in Länder, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden sowie den Stopp von Hilfsgeldern bei Missachtung von Vereinbarungen. Oft tue sich die internationale Gemeinschaft aber schwer, geschlossen zu handeln, da gemeinsame Aktionen zumeist wirtschaftliche Nachteile für einige Länder mit sich brächten. Zudem gehe es u.a. darum, die Armut in den betroffenen Länder zu bekämpfen sowie den internationalen Strafgerichtshof zu stärken.
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