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Monitor Wahl- und Sozialforschung

„Man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt …“

Ergebnisse aus zwei repräsentativen Trend-Umfragen

Die Studie zeigt Veränderungen in den politischen Einstellungen der Bevölkerung zwischen Dezember 2022 und Juni 2023. Wie haben sich Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen entwickelt? Wie optimistisch blicken die Bürgerinnen und Bürger in die Zukunft? Wie unterscheiden sich die Einstellungen zwischen Ost- und Westdeutschland und zwischen den verschiedenen Parteianhängerschaften? Wie verändern sich die Parteisympathien? Diesen Fragen geht die Studie mit Hilfe von zwei repräsentativen Umfragen im Abstand von sechs Monaten nach.

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Politische Einstellungen sind normalerweise relativ stabil und ändern sich nicht über Nacht. In dem kurzen Zeitraum von Dezember 2022 bis Juni 2023 gibt es jedoch größere Veränderungen von über 10 oder gar über 20 Prozentpunkten. Die Studie zeigt mit Hilfe von zwei repräsentativen Umfragen einige Entwicklungen auf.

Die Demokratiezufriedenheit sinkt um 14 Prozentpunkte, in Westdeutschland stärker als in Ostdeutschland und in der Grünen-Wählerschaft stärker als in anderen Wählergruppen. In Westdeutschland sind nun nur noch 41 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden mit der Demokratie, in Ostdeutschland sogar nur 30 Prozent. Die Grünen-Wählerinnen und –Wähler sind immer noch zufriedener mit der Demokratie als die anderen Wählergruppen, verzeichnen aber ein Minus von 16 Punkten auf nun 68 Prozent.

Das Vertrauen in den Bundestag und die Bundesregierung sinken, vor allem unter Wählerinnen und Wählern von CDU/CSU und SPD.

Der Optimismus für die Zukunft sinkt in den Wählerschaften von Union, SPD und Grünen, also gerade in den Wählergruppen, die bisher unerschütterlich optimistisch in die Zukunft blickten. Die Wählerinnen und Wähler der AfD waren bisher immer besonders pessimistisch. In dieser Gruppe steigt dagegen der Optimismus um 21 Prozentpunkte an. Dadurch verringern sich die Unterschiede beim Optimismus deutlich zwischen allen Wählergruppen.

Die Sympathie für CDU, CSU und FDP ist stabil. Dagegen sinkt die Sympathie für SPD und Grüne, vor allem in Westdeutschland, wo beide Parteien bisher deutlich beliebter waren als in Ostdeutschland. Die Linke büßt in Ostdeutschland leicht an Beliebtheit ein. Einzig die AfD gewinnt in Ost- und Westdeutschland an Beliebtheit hinzu.

In früheren Umfragen hatten die Wählerinnen und Wähler der AfD durchgängig keine Sympathien für andere Parteien als die AfD. Das war auch im Dezember 2022 noch so. Im Juni 2023 äußern sie erstmals nennenswerte Sympathien für CDU, CSU, FDP und Linke.

Zwischen den Wählerschaften der Grünen und der AfD gibt es eine ausgeprägte gegenseitige Abneigung. 94 Prozent der AfD-Wählerschaft lehnen die Grünen sehr oder eher ab. Gleichzeitig lehnen 96 Prozent der Grünen-Wählerschaft die AfD sehr oder eher ab. Zusätzlich weisen Grüne und AfD die geringsten Anteile an Personen auf, die den beiden Parteien gleichgültig gegenüberstehen. Wie schon eine frühere Studie zeigte, verläuft die Polarisierung in Deutschland zwischen diesen beiden Polen, die Wählerschaft der Grünen auf der einen und die der AfD auf der anderen Seite.

Lesen Sie die gesamte Studie „Man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt …“ – Ergebnisse aus zwei repräsentativen Trend-Umfragen hier als PDF.

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Dr. Sabine Pokorny

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Wahl- und Sozialforschung

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Die Publikationen des Monitors Wahl- und Sozialforschung sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.