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„Was für eine freche Lebenslust“

Juliane Liebers

Die Faszination Eltern

Péter Gárdos' "Fieber am Morgen" - Die Liebesgeschichte seiner Eltern, die beide den Holocaust überlebten. Christian Brückner, die deutsche Synchronstimme Robert De Niros liest aus seinem Roman.

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Péter Gárdos war erschrocken und zugleich zu Tränen gerührt als er 1998 eines Abends bis zum Morgengrauen die über 100 Liebesbriefe seiner Eltern liest. Nie zuvor hatte der vielfach ausgezeichnete ungarische Film- und Theaterregisseur mit seiner Familie über die Vergangenheit gesprochen. Er habe sich in den Jahren einfach sein ganz eigenes Elternbild geschaffen. Nach dem Tod des Vaters fragte Gárdos' Mutter, ob er Interesse an den bislang verschwiegenen Briefen hätte. Sie waren zwischen August 1945 und März 1946entstanden. Er wusste, dass er damit einen geheimen Garten betreten würde, konnte aber nicht widerstehen. „Ich habe jedoch nicht gedacht, dass es so dramatisch sein würde – die Konfrontation mit dieser Zeit.“ Gárdos wusste, dass er diese Geschichte verfilmen musste - die Liebesgeschichte von Miklós und Lili. Als sie die erste Fassung des Drehbuchs las, konnte selbst seine Mutter kaum fassen, was sie vor 50 Jahren geschrieben hatte.

Kurz vor der Verfilmung des fertigen Drehbuchs brach die ungarische Filmförderung aus politischen Gründen zusammen. „Dann stand ich da. Neun Jahre Arbeit wollte ich aber nicht einfach aufgeben.“ Vor allem, nachdem Gárdos wusste, welchen Mut und Willenskraft sein Vater aufgebracht hatte, nachdem ihm, dem Überlebenden des Holocaust, der an Fleckfieber und Tuberkulose litt, ein Arzt des Militärkrankenhauses prognostizierte, er hätte noch 6 Monate zu leben. Dennoch machte er sich entschlossen auf die Suche nach der Frau fürs Leben. Vaters Arzt hatte strikte Bettruhe verordnet und kontrollierte täglich den Krankheitsverlauf mit den Fragen: „Wie viel wiegen sie? Wie hoch war ihr Fieber am Morgen?“ Deshalb überschrieb Péter Gárdos seinen im Oktober 2015 erschienenen Debütroman von schließlich mit dem Titel „Fieber am Morgen“.

117 Briefe schrieb er an 117 ebenfalls überlebende und in seiner Heimatstadt geborene junge Frauen, alle unter 30 Jahre alt, in der Hoffnung, die Eine, die Richtige darunter zu finden. Seine Wortwahl war in jedem seiner Briefe identisch, nur die Namen der Damen passte er kess an. „Ich kenne sie irgendwo her“, hieß es in der fünften Zeile dieser Briefe - und 30 Frauen antworteten. Lili, die Frau seines Lebens und Mutter seines Sohnes Péter jedoch, schrieb nur auf Drängen ihrer Freundin. Es sei doch eine Frage des Anstands, Miklós wenigstens zu antworten. Da die damals 18jährige Lili plötzlich infolge einer Nierenkolik bettlägerig war, schrieb sie im Krankenhaus aus Langeweile. Sie sei wahrscheinlich nicht diejenige, an die er denke. Aber dennoch hätte sie oft an ihn gedacht und würde wegen seines sympathischen Tons die Korrespondenz gerne weiterführen. Doch „Lili war zu Tode erschrocken“, als sie sich zum ersten Mal begegneten. Die Brillengläser provisorisch mit Papier zusammengehalten, stampfte er durch den Schnee auf den Bahnsteig. Sein Lächeln sei alles andere als herzerwärmend und stumm sei er dann auch noch gewesen. Und dennoch riss der Kontakt nicht ab. Die anfänglich harmlosen Briefe wurden nach und nach erotisch geladen. „Es war, als würde ich durch das Schlüsselloch ins Schlafzimmer meiner Eltern schauen – sehr unangenehm.“ Gárdos überraschte dieses jugendliche Gesicht, diese freche Lebenslust von Miklós und Lili, der beiden jungen Menschen, die so sehr leben und lieben wollen.

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Andreas Kleine-Kraneburg

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