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Der Passionierte – Aufstieg als Verfolgung einer Passion (Designer)

Reportage zur Publikation "Gesundheit und Familie vor Arbeit und Einkommen - Studie zum sozialen Aufstieg in Deutschland"

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Exemplarisch für die Gruppe der Passionierten steht ein 44-jähriger selbstständiger Möbeldesigner. Geprägt durch ein kunstaffines Elternhaus, entwickelte er früh eine Leidenschaft für das Kreative und für den Berufswunsch, gestalterisch tätig zu sein. Eventuelle Alternativen zu diesem Tätigkeitsbereich haben ihn nie wirklich interessiert. Nach dem Studium der Innenarchitektur hat er zunächst in verschiedenen Architekturbüros gearbeitet, bevor er sich 2003 selbstständig gemacht hat, da er nur so seiner Leidenschaft wirklich nachgehen konnte.

An seiner Tätigkeit schätzt er vor allem die Selbstbestimmtheit. Diese ist für ihn kein Selbstzweck, sondern der einzige Weg für eine freie künstlerische Entfaltung bzw. die Verfolgung seiner Passion, aus der seine Zufriedenheit resultiert: „Ich lebe selbstbestimmt. Ich mache das, was mir eigentlich Freude macht. Insofern bin ich zufrieden mit der Tatsache, dass ich das so machen kann.“ Dies entspricht seiner Definition von „Aufstieg“ und obwohl auch seine Eltern schon als Gestalter tätig waren, sieht er sich im Vergleich zu ihnen als Aufsteiger, da sie – als Bürger der ehemaligen DDR – nicht so frei und selbstbestimmt leben konnten wie er heute: „Weil ich mehr Möglichkeiten habe tatsächlich. Der Freiheitsgrad ist größer geworden. Und es ist eindeutig ein Aufstieg.“

Um seiner Passion nachgehen zu können, nimmt er auch Einbußen und Risiken in anderen Bereichen in Kauf: So steht er unter starkem Konkurrenzdruck und verdient relativ wenig Geld: „Finanziell verdiene ich sehr wenig Geld. Es ist wirklich eine prekäre Situation. Also ich mache Dinge, die ich gerne mache, aber es ist sehr schwer auf dem Markt.“ Doch der geringe Verdienst stört ihn nicht, da materielle Aspekte für ihn ohnehin nachrangig sind, solange er seiner Leidenschaft nachgehen kann: „Man weiß eigentlich, dass es schwierig ist, davon zu leben, aber man kann irgendwie nicht anders. Die Motivation ist nicht, Geld zu verdienen. Sondern es ist eher andersherum, dass man nicht anders kann. Dass man bereit ist, eine Menge Kompromisse dafür zu machen.“ Darüber hinaus hat er über lange Zeit hinweg sein Privatleben dem Beruf untergeordnet. Hier hat er seit kurzem die Prioritäten verschoben: Seine Partnerin erwartet ein Kind. Sozial ist er sehr gut eingebunden und innerhalb der Kreativszene mit „Gleichgesinnten“ sehr gut vernetzt. Darüber hinaus engagiert er sich zudem ehrenamtlich in sozialen Projekten.

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