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Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigte der Botschafter zwei Fotos, die sein Deutschlandbild prägen: Auf dem einen sind Berliner Kinder zu sehen, die den Versorgungsflugzeugen während der sowjetischen Blockade von West-Berlin zujubeln. Das andere Foto stammt aus dem November 1989 und zeigt den Jubel der Menschen beim Fall der Mauer. Beide Bilder haben damit eine enge Beziehung zu den historischen Jubiläen, die Deutschland 2009 feiert, betonte der Botschafter.
An diese Jubiläen – der 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland und der 20. Jahrestag der Maueröffnung – hatte auch Staatsministerin Hildegard Müller MdB bei ihren Begrüßungsworten erinnert. Ein vollständiges Bild der deutschen Entwicklung entstehe aber nur, wenn auch die Außenwahrnehmung berücksichtigt wird, betonte Müller. Ähnlich sah dies Botschafter Timken. „Wo wir herkommen zeichnet den Weg voraus, den wir weitergehen werden“, begründete er seine Auswahl von historischen Bildern.
Mit dem Bild des Rosinenbombers erinnerte Timken an die Zeit, in der die Berliner hungrig und heimatlos waren: „Das Freie Berlin hing an dem dünnen Faden der Luftversorgung.“ Zwischen Juni 1948 und Mai 1949 seien die Versorgungs-Flugzeuge teilweise im 90-Sekunden-Takt gelandet, erinnerte der Botschafter. Der Fluglärm sei von den Berlinern als „Symphonie der Freiheit“ bezeichnet worden. „Wir wären heute nicht hier in der Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland“, zeigte sich Timken überzeugt, „wenn nicht mutige Männer wie Präsident Truman damals gesagt hätten: Wir bleiben in Berlin.“
Auch das zweite Bild von der Feier des Mauerfalls zeigt für Timken die geschichtlich gewachsene, enge Verbindung zwischen Deutschland und den USA. In ihm löse es gleichzeitig die Erinnerungen an Berlin als Schauplatz des Kalten Krieges wach, so der Botschafter. Er nannte das Aufeinandertreffen amerikanischer und sowjetischer Panzer am Checkpoint Charlie, John F. Kennedys Bekenntnis „Ich bin ein Berliner“ und Ronald Reagans Aufforderung „Mr Gorbatschow, tear down this wall!“ im Jahre 1987.
Neben den historischen Deutschlandbildern sprach der Botschafter aber auch über seine persönlichen. Starke Empfindungen verbinde er vor allem mit Tarmstedt bei Bremen, wo seine Vorfahren bis 1838 gelebt haben, und mit dem Bremerhavener Hafen, wo seine Ahnen das Schiff nach Nordamerika bestiegen haben. „Es gibt aber im ganzen Land schöne Orte“, betonte Timken. Wenn er das Leben auf der Straße anschaue, dann seien die Deutschen nicht weit weg von dem Lebensgefühl in den USA.
In der anschließenden Diskussion mit Carl Graf von Hohenthal, dem Vorsitzenden des Regional-Komitees Berlin/Brandenburg American Chamber of Commerce, streifte Timken dann auch einige Fragen der politischen Beziehung zwischen Deutschland und den USA. Auf gemeinsame militärische Einsätze angesprochen betonte der Botschafter, dass Deutschland und Europa nach dem zweiten Weltkrieg unter dem Schirm der NATO die lange Friedensphase genutzt hätten, um zu Stabilität und Wohlstand zu kommen. So seien sie nun in der Lage, die weltweiten Probleme anzugehen, auch wenn damit Kosten und Verluste verbunden sind. „Amerika hat nach der wirtschaftliche Depression erst wieder gelernt zu geben, Deutschland hat nach dem Einschnitt durch den Zweiten Weltkrieg inzwischen wieder gelernt zu geben. Wir hoffen, dass dieser Weg fortgesetzt wird“, so Timken.
Als nächstes wird Vladimir V. Kotenev, russischer Botschafter in Berlin, seine Deutschlandbilder vorstellen. In diesem Jahr folgen außerdem noch Vorträge des französischen und des britischen Botschafters.
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