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Sicherheit ist oberstes Gebot
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Das bisher größte von China ausgerichtete internationale Event ist eine einzigartige Herausforderung für das Reich der Mitte, international Ruhm und Anerkennung zu gewinnen. Das erklärte Ziel der Organisatoren der Olympischen Spiele in Peking ist es daher, als Gastgeber der besten Spiele in die Geschichte einzugehen und auf dem internationalen Parkett zu glänzen. Um gegen alle unangenehmen Überraschungen vor und während der Spiele gewappnet zu sein, haben sich die Politiker bei der Ausrichtung des Sportereignisses für die Variante „mit Netz und doppeltem Boden“ entschieden. Sie wollen nichts dem Zufall überlassen.
Bereits seit Anfang des Jahres sind die Vorbereitungen auf die Ankunft der ausländischen Besucher, die zu dem Sportereignis erwartet werden, deutlich spürbar. Seit März 2008 gelten deutlich strengere Einreisebestimmungen, die bis zur Verweigerung eines Visums für die Zeit der Olympischen Spiele führen können. Diese neuen Bestimmungen haben die internationale Gemeinschaft verärgert. So muss z. B. zur Beantragung eines Visums nicht nur eine Buchungsbestätigung des Hin- und Rückflugs vorgelegt werden, sondern auch die Hotelbuchung für die gesamte Zeit des Aufenthaltes. Geschäftsleute, denen die Einreise nach China verwehrt wird, fürchten immense Verluste. Studentenvisa, die im Juli ausgelaufen waren, sind nicht mehr verlängert worden.
Mit ihren strengen Kontrollen und neuen Sicherheitsmaßnahmen machen sich Pekings Ordnungshüter nicht nur bei ausländischen Gästen unbeliebt. Die Schließung von Bars und Diskotheken mit Tanzflächen sowie der anvisierte Nachtgong um 2 Uhr morgens für alle noch geöffneten Nachtclubs schränken auch die vergnügungshungrigen Chinesen ein und sorgen für Unzufriedenheit unter den Jugendlichen. Zahlreiche Konzerte von internationalen Veranstaltern wurden im Vorfeld abgesagt.
Als lästig und überflüssig finden chinesische Pendler auch die neu eingeführten Sicherheitskontrollen auf allen Bahnhöfen, inklusive U-Bahnstationen. Das Scannen der Taschen in einer eigens für Olympia installierten Sicherheitsstraße ist nervenaufreibend und kostet Zeit. Zudem fahren die mehr als 20.000 städtischen Busse mit insgesamt 6.000 zusätzlichen Mitarbeitern, um die Sicherheit in den Bussen zu erhöhen. Die Maßnahmen beträfen vor allem solche Busse, die nur einen Busfahrer, aber keinen Fahrkartenverkäufer an Bord haben, so der stellvertretende Geschäftsführer des Pekinger Busunternehmens, Feng Qingfu in der China Daily.
Nicht nur in Peking gibt es verschärfte Sicherheitsbestimmungen, sie bestehen auch auf den Zufahrtswegen zur Festung Olympia. So haben die Ordnungshüter nicht nur auf den Bahnhöfen alle Hände voll zu tun, auch die Autobahnmautstellen oder der Flughafen werden streng bewacht, um herauszufinden, wer nach Peking einreisen darf und wer nicht. Dies trifft insbesondere Autos, die kein Pekinger Kennzeichen aufweisen. Sie müssen sich bei Checkpoints auf den Zugangsstraßen verstärkten Kontrollen unterziehen.
Tabea Holtz, 14. August 2008