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Tagesspiegel gewinnt für seine „Interaktive Schulserie“ den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2023

Redaktion verbindet Daten und Fakten mit den Erfahrungen der Betroffenen

Der „Oscar“ für Lokaljournalistinnen und -journalisten

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Die Konrad-Adenauer-Stiftung vergibt den Deutschen Lokaljournalistenpreis Jahrgang 2023 an den Berliner Tagesspiegel für seine „Interaktive Schulserie“. Acht Journalistinnen und Journalisten des Tagesspiegel Innovation Lab hatten die Daten der 588 Berliner Schulen gesammelt und ausgewertet. Ausgehend von dieser umfangreichen Datenanalyse ist es der Redaktion gelungen, das deutschlandweit aktuelle Thema an speziellen Berliner Beispielen deutlich zu machen. Zugleich waren die Ergebnisse Ausgangspunkt für große Recherchegeschichten und Analysen.


In der Jurybegründung heißt es zur Auszeichnung für die Zeitung: „Indem es der Redaktion gelungen ist, die Daten und Fakten mit den Erfahrungen der Betroffenen zu verbinden, unterscheidet sich die Serie des Tagesspiegels vom gängigen Datenjournalismus. Die Serie ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man auf der Grundlage einer riesigen Datenmenge ein akutes gesellschaftliches Problem darstellen und zu den tatsächlichen Problemen und Folgen vordringen kann und wie man Daten und Fakten nutzt, um Geschichten zu erzählen. […] Auch auf die Frage, wie man aus der Misere herauskommen kann, gibt die Recherche erste Antworten. Diesen lösungsorientierten Ansatz sollte die Redaktion noch weiterverfolgen, empfiehlt die Jury, die diese herausragende, datenbasierte, interaktive und zugleich menschliche Schulserie mit dem Lokaljournalistenpreis 2023 auszeichnet.“

 

Zweiter Preisträger ist das Hamburger Abendblatt für die Dokumentation „Ein Jahr am Polizeikommissariat 38“. Der stellvertretende Chefredakteur Stephan Steinlein hat über Monate immer wieder eine Dienstgruppe der Hamburger Polizei bei ihrer Arbeit begleitet. Herausgekommen ist eine hochspannende Dokumentation darüber, was die Polizistinnen und Polizisten tagtäglich auf der Straße erleben und was das bei ihnen auslöst. Die Jury lobt „sowohl den langen Atem als auch das Vermögen des Reporters, das nötige Vertrauensverhältnis zu den Polizeibeamten aufzubauen.“

 

Der dritte Preis geht an die Landshuter Zeitung für die Berichterstattung zum Historien-Spektakel „Landshuter Hochzeit“. Berichterstattung über Feste ist das Normalste für jede Lokalredaktion. Die Begleitung der Redaktion sticht aber besonders hervor; unter anderem konzipierte sie eine ganze Reihe von neuen Formaten: „So umfassend, originell und kreativ sieht man Festberichterstattungen in Regionalzeitungen nicht alle Tage“, würdigt die Jury, „das ist Lokalberichterstattung im besten Sinne des Wortes.“

 

Den Sonderpreis für Volontärsprojekte erhält Elena Everding vom Göttinger Tageblatt für ihre Reportage „Das Martyrium einer Doktorandin“. Die erste Herausforderung bei dieser Recherche über Machtmissbrauch an Universitäten war es, Protagonisten zu finden und vor allem das Vertrauen der betroffenen Frau – in dem konkreten Fall einer Doktorandin – zu gewinnen.  Da das Opfer nach wie vor Angst vor ihrem Peiniger hatte, musste der Text komplett anonymisiert werden – und trotzdem allen journalistischen Qualitätsanforderungen entsprechen. Herausgekommen ist eine Geschichte, die am konkreten Beispiel exemplarisch die Dynamiken von Machtmissbrauch in der Wissenschaft erzählt. Für die Jury „eine absolut beeindruckende Recherche auf ganz hohem Niveau. Eine Geschichte, die klar erzählt ist und zugleich emotional berührt.“

 
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, erklärt zu den diesjährigen Preisträgern: „Demokratie braucht Demokraten. Und eine funktionierende Demokratie braucht starken Lokaljournalismus. In einer Zeit, in der das Informationsangebot massiv zugenommen hat, viele Leute paradoxerweise aber immer weniger das Gefühl haben, informiert zu sein, schafft die eigene Lokalzeitung – so sehr wie kein anderes Medium – stabiles Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Denn nirgends können Leserinnen und Leser leichter überprüfen, ob das, was geschrieben wird, auch mit der Realität übereinstimmt. Ihrer Aufgabe – den Finger in Wunden zu legen, konstruktive Vorschläge zu machen, politische Prozesse kritisch zu begleiten, das Heimatgefühl zu stärken – sind die diesjährigen Einsendungen wieder eindrucksvoll gerecht geworden.“

 

Zum Wettbewerb gab es insgesamt 297 Einsendungen aus dem Jahr 2023.

Von den 246 Einsendungen zum allgemeinen Wettbewerb waren außer den Preisträgern noch folgende Arbeiten in die Endauswahl gelangt: die Augsburger Allgemeine, die anlässlich der bayerischen Landtagswahl einen siebenteiligen interaktiven Stadtrundgang konzipiert hatte; die Badische Zeitung für die investigativen Recherchen über die Aktivitäten einer erzkonservativen evangelikalen Organisation; die Frankfurter Neue Presse mit ihrer umfangreichen, lesernahen Berichterstattung zum 175. Jubiläum der Nationalversammlung in der Paulskirche; die Frankfurter Rundschau für ihre investigativen Recherchen zu den Hintergründen des Hanauer Attentats; der Fränkische Tag über öffentliche Gelder für fragwürdige Esoterik-Symbole in einem sozialen Wohnungsbauunternehmen; die Main-Post für ihre Recherchen, wie viel Wasser jedes Jahr aus Flüssen, Seen und dem Grundwasser in Unterfranken entnommen wird; die Mitteldeutsche Zeitung, die mit einer multimedialen Serie an den Jahrestag eines rechtsextremen Anschlags aus Judenhass in Halle erinnerte; die Nordsee-Zeitung für gelungenes Storytelling mit ihrem True Crime Special anlässlich eines Mordprozesses.    

 
Von den 51 Einsendungen zum Volontärswettbewerb erreichten zusätzlich zur Preisträgerin die Endauswahl: die Badische Zeitung für ihr Volo-Projekt über verschiedene Aspekte des Lebens auf dem Dorf; die Schwäbische Zeitung für ihre Videoreportage über den Streit um Kiesabbau in Oberschwaben.

 

Die Preise sollen voraussichtlich im Herbst verliehen werden. Über den Ort werden wir rechtzeitig informieren. Weitere Informationen zum Deutschen Lokaljournalistenpreis gibt es hier.

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