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Der Selbstbestimmer – Aufstieg als berufliche Selbstbestimmung (Online-Consultant)

Reportage zur Publikation "Gesundheit und Familie vor Arbeit und Einkommen - Studie zum sozialen Aufstieg in Deutschland"

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Ein gutes Beispiel für eine stark durch berufliche Selbstbestimmung geprägte Aufstiegsmentalität ist ein 41-jähriger Unternehmensberater aus Frankfurt am Main. In einem behüteten, wohlhabenden Elternhaus aufgewachsen, kam er durch einen Nebenjob schon früh mit dem Verlagswesen in Berührung. Dem Studium der Buchwissenschaften folgten mehrere erfolgreiche Tätigkeiten bei Verlagen, bevor er sich 2016 selbstständig machte.

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist prägend für seinen Lebenslauf. Schon während der gesamten Zeit als Angestellter hatte er mit dem Gedanken gespielt und konkrete Anzeichen, dass er für ein unreflektiertes „Hineinpressen“ in Hierarchien nicht zur Verfügung steht, zeigten sich früh: Direkt in seiner ersten Anstellung hatte er sich mit seiner Chefin überworfen. Auslöser war seine Kritik an bestimmten Geschäftspraktiken der Firma. Die letztliche Entscheidung in die Selbstständigkeit basiert auf seiner zunehmenden Unzufriedenheit mit den Managementansätzen im Allgemeinen und speziell in Verlagen.

Mit seinem sehr wachen Geist und dem Willen zu permanenter Weiterentwicklung ausgestattet, erlebt er den Schritt hin zu mehr beruflicher Selbstbestimmung als persönlichen Aufstieg. Jetzt ist er der Entscheider und kann seine Arbeitsbedingungen so gestalten, wie sie für ihn am besten sind: „Ist fantastisch, weil ich eben einfach selber für meine Geschwindigkeit verantwortlich bin. So, und wenn die grad herausragend ist, dann schaff ich auch mal 1,5 Unverständlich pro Tag. Und wenn ich mal kein Bock habe, dann mach ich auch mal einen Freitag frei. Das ist schön, eben nicht mehr in dieser alten Taktung zu sein, die da hieß: Bürostunden und so weiter und so fort.“ Die Selbstbestimmung ist für ihn auch deshalb wichtig, weil er die Kunden, für die er arbeitet, selbst auswählen kann und er sich seinem Gewissen stark verpflichtet fühlt: „Nee, schrecklich, also ich kann keine Sachen machen, die ich nicht vertreten kann.“ Umso mehr erfüllt es ihn mit Stolz, bei Kunden auf große Nachfrage und Wertschätzung zu stoßen.

Seine Selbstbestimmung ist ihm wichtiger als alle anderen Rahmenbedingungen, weshalb er mehrere Jobangebote abgelehnt hat. Er blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Ich sehe die berufliche Zukunft als sehr, sehr gut. Ich kriege auch immer noch Anrufe von Headhuntern, ob ich nicht irgendwie wieder eine Festanstellung möchte. Und habe die bisher abgesagt. Das sind schon fette Jobs. Also, bei dem Einen hätte ich 100 Mitarbeiter gehabt. Trotzdem hab ich da keine Lust. Ich finde das angenehmer so, wie es im Moment ist.“

Für ihn ist weniger wichtig, eine Tätigkeit auszuüben, die Spaß macht, als vielmehr etwas zu tun, das er gut kann: „Also, ich halte nix davon, dass man sich seinen Job danach aussucht, was man besonders liebt. Ich halte eher was davon, dass man sich was aussucht, was man kann. Am Ende des Tages tut man es ja mit den Händen und nicht mit dem Kopf nur. Und so ein Kopf kann ja mal, sagen wir mal grobe Unlust entwickeln.“

Neben der selbstbestimmten, erfüllenden Tätigkeit speist sich seine hohe Lebenszufriedenheit aus dem privaten Glück: In seiner Familie (Frau und Kind) und im Freundeskreis steht für ihn alles zum Besten, und auch mit seinem Wohnumfeld ist er äußerst zufrieden. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich im Lions Club.

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