Titlu unic
Die Digitalisierung hat neue Formen der Kommunikation hervorgebracht. In den
sozialen Netzwerken findet zunehmend die politische Meinungsbildung statt.
Für viele Menschen sind diese Portale Ausgangspunkt, um sich im Netz zu informieren.
Dabei bestimmen Algorithmen, welche Inhalte, zum Beispiel Nachrichten, für sie
relevant sein können. Von der anfänglichen Begeisterung der basisdemokratischen
Teilhabe durch die digitalen Medien ist jedoch fast nichts mehr übrig geblieben. Mit
Hate Speech, Fake News und Desinformationskampagnen findet vermehrt eine Verdrängung
der Chancen zugunsten der Risiken statt. Der gesellschaftliche Diskurs zur
digitalen Wertegesellschaft wird dadurch verengt. Wenn die öffentliche Meinungsbildung
nicht mehr ausgeübt werden kann, sind der gesellschaftliche Zusammenhalt
und damit die freiheitliche demokratische Grundordnung gefährdet. Durch eine
Kombination aus Technologien, Regulierung und geeigneten Aufsichtsinstitutionen
haben demokratische Gesellschaften die Pflicht, die Meinungsbildung zu garantieren.
Doch die Innovationszyklen der vernetzten Medienwelt sind schnell und überholen
sehr oft die Entscheidungszyklen der Politik.
Die Nutzung von Techniken der Künstlichen Intelligenz im Bereich der öffentlichen
Kommunikation kündigt schon die nächste digitale Dimension an: Maschinengestützte
Kommunikation (MADCOM –„machine driven communication“) zur
Erstellung von Text- und Videoinhalten mit dem Ziel, Informationen zu verbreiten,
wird die Kommunikation und die Meinungsbildung weiter verändern.
Unabhängig von allen Entwicklungen steht fest, dass unsere Gesellschaft für einen
offenen Meinungs- und Willensbildungsprozess Inhalte braucht, die aus verlässlichen
und glaubwürdigen Quellen Sachverhalte und Werte vermitteln, erklären und einordnen.
Diese Tatsachen müssen wir noch mehr in das Blickfeld der politischen
Diskussion rücken. Die Sicherung der kommunikativen Grundversorgung und die
Schaffung einer neuen Werteordnung sind keine Nischenthemen, sondern unentbehrlich
für den Erhalt der freiheitlichen demokratischen Grundordnung.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung nimmt diese komplexe Sachlage zum Anlass, durch
vorliegende Expertise einen Überblick zur bestehenden Forschung bereitzustellen
und zugleich Empfehlungen für eine entsprechende Gestaltung für das weitere Vorgehen
zu geben.
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