Die Folgen des globalen Klimawandels machen nicht an den territorialen Grenzen Deutschlands Halt – auch hierzulande müssen Antworten gefunden werden, wie die Wasserversorgung langfristig für Mensch und Umwelt in ausreichender Menge und notwendiger Qualität gesichert werden kann.
Wenn der diesjährige Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März unter dem Motto „Accelerating Change“ steht, ruft er nicht nur zu einer Beschleunigung und Intensivierung der Bemühungen um eine nachhaltige Wassernutzung auf internationaler, sondern auch nationaler Ebene auf.
Die Bundesregierung hat im Vorfeld per Kabinettbeschluss eine nationale Wasserstrategie mit zehn strategischen Themen, Herausforderungen, Visionen für 2050 sowie Zielen und Maßnahmen verabschiedet. Konkret geht es um die Sicherung der natürlichen Wasserreserven Deutschlands und Vorsorge gegen Wasserknappheit. Nutzungskonflikten soll vorgebeugt, der Sanierungsstau in der Wasserinfrastruktur soll angegangen werden. Eine Verbesserung des Zustands der Gewässer und der Wasserqualität sind ebenfalls beabsichtigt.
Die nationale Wasserstrategie ist aus einem mehrjährigen Dialogverfahren hervorgegangen, in den nicht nur Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wasserwirtschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft, Forschung und Interessenvertretungen, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingebunden waren. Sie nimmt zehn strategische Themen in den Blick und wird begleitet von einem umfangreichen, knapp 80 Aktionen umfassenden Programm für den Umbau zu einer nachhaltigeren Wasserwirtschaft.
Der umfassende, ressortübergreifende Ansatz ist zu begrüßen. Die Wasserstrategie kann gewiss die Aufmerksamkeit der unterschiedlichen Akteure der Wasserwirtschaft, aber auch der Bevölkerung auf die Bedeutung der Ressource Wasser lenken und das Bewusstsein für ihren Wert und ihre Verletzlichkeit schärfen. Allerdings markiert sie nur den Anfang dieser Transformation mit Zieldatum 2050. Wesentliche Fragen bleiben vage und bedürfen einer raschen, lösungsorientierten Klärung unter Einbeziehung aller relevanten Akteure, insbesondere auf der Ebene der Länder und Kommunen: Wo liegen beispielsweise die Prioritäten für die Umsetzung? Wie sind die Verantwortlichkeiten geregelt? Wie steht es um die Finanzierung? Wie sieht der genaue Zeitplan für die Umsetzung aus und wie erfolgt das Monitoring dafür?