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Der Erfüllte – Aufstieg als Erfüllung im Beruf (Krankenpfleger auf der Intensivstation)
Reportage zur Publikation "Gesundheit und Familie vor Arbeit und Einkommen - Studie zum sozialen Aufstieg in Deutschland"
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Ein 45-jähriger Krankenpfleger legt den Fokus auf eine erfüllende Tätigkeit. Nach einer Ausbildung als Elektriker und seiner Tätigkeit als Zeitsoldat konnte er sich beruflich neu orientieren und hat sich für den Beruf des Krankenpflegers entschieden, dem er mit viel Leidenschaft nachgeht. Mit seinen nicht-medizinischen Vorerfahrungen war es nicht leicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, doch er hat es mit großem Einsatz geschafft:
„Ich bin in viele Krankenpflegeschulen rein und habe mich vorgestellt. Dann hieß es erstmal, Sie waren bei der Bundeswehr, dann wurde erstmal abschätzend geschaut von weitem her und dann habe ich auch viele Absagen gekriegt. Es hat wirklich nur geklappt mit einer Ausbildungsstelle, weil ich in meinem Urlaub zwei Wochen Praktikum gemacht habe. Ich habe meinen Urlaub geopfert, um da Praktikum zu machen, damit die mich kennenlernen, wie ich arbeite, dass ich das Umfeld auch mal kennenlerne. So hat es dann geklappt.“
Im Vergleich zu seinen Eltern sieht er sich zwar als Aufsteiger, doch dieser Vergleich fällt ihm aus Respekt vor den Eltern schwer: „Ja, das hört sich so negativ gegenüber meinen Eltern an. Das würde ich jetzt nicht sagen.“
Seine Eltern haben für seine berufliche Entwicklung eine eingeschränkte Rolle gespielt. Der Vater hatte dafür gesorgt, dass er nach der Schule eine Ausbildung als Elektriker absolvierte. Dass der Sohn eine Ausbildung macht, war ihm wichtig. Doch auf den weiteren Berufsweg ihres Sohnes hatten die Eltern nur wenig Einfluss. Die Partnerin spielte aus Sicht des Befragten eine große Rolle für seine Entwicklung, da sie sich immer gegenseitig unterstützt haben und für einander da waren bzw. noch immer sind. Für seine Kinder ist ihm wichtig, dass sie selbstbewusst und durchsetzungsstark werden. Er wünscht sich für die Zukunft seiner Kinder, dass sie einen Beruf ausüben, der ihnen Spaß macht und mit dem „sie ihr Leben finanzieren können“.
Unter Aufstieg versteht der Befragte weniger den beruflichen Erfolg im Vergleich zu den Eltern als vielmehr das Erreichen selbst gesteckter Ziele. Daher sieht er sich auch als Aufsteiger, weil er erreicht hat, was er sich vorgenommen hatte:
„Ich habe mir damals, wie ich noch bei der Bundeswehr war und wie die Zeit weg war, habe ich mir das Ziel gesetzt, ich möchte irgendwann auf einer Intensivstation arbeiten in einem Haus der Maximalversorgung. Also auf einer richtig großen Intensivstation, wo wirklich maximale medizinische Versorgung herrscht. Und das habe ich mir damals vorgenommen und das wollte ich erreichen und das habe ich auch erreicht.“
Er wünscht sich für sich selbst keinen weiteren beruflichen Aufstieg, sondern beurteilt diesen negativ, da er befürchtet, dann nicht mehr das tun zu können, was ihm eigentlich Spaß macht. Die Freude an der ausgeübten Tätigkeit steht bei ihm klar im Vordergrund:
„Für mich kommt das nicht in Frage, weil ich genau das mache, was mir jetzt Spaß macht. Ich würde zum Beispiel keine Stationsleitung machen wollen, muss ich ganz ehrlich sagen. Weil dann bin ich weg vom Patienten. Meine Arbeit ist am Patient, dass ich mit dem Patient arbeiten kann. Und da bin ich eher mit den organisatorischen Sachen beschäftigt und das ist nicht so mein Ding, muss ich sagen.“