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„Durch Ordnung zum Wohlstand – das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft“

Vorstellung des Buches von Professor Dr. Vladan Ivanović

Die Promotion des Buches „Durch Ordnung zum Wohlstand – das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft“ von Professor Dr. Vladan Ivanović fand in den Räumlichkeiten der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Auf der Promotion sprachen Dr. Milan Parivodić, Rechtsanwalt und ehemaliger Minister für ökonomische Beziehungen mit dem Ausland und die Redakteurin und Moderatorin der Veranstaltung Aleksandra Popović im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Buch wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegeben.

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20. November 2019 in Belgrad

Die Promotion des Buches „Durch Ordnung zum Wohlstand – das deutsche Modell der Sozialen Marktwirtschaft“ von Professor Dr. Vladan Ivanović fand in den Räumlichkeiten der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Auf der Promotion sprachen Dr. Milan Parivodić, Rechtsanwalt und ehemaliger Minister für ökonomische Beziehungen mit dem Ausland und die Redakteurin und Moderatorin der Veranstaltung Aleksandra Popović im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Buch wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegeben.

In seiner einleitenden Ansprache betonte Dr. Milan Parivodić, dass das Buch ein Teil der Doktorarbeit des Professors Dr. Vladan Ivanović darstellt und dass es im Bereich der Ökonomie und der vergleichenden ökonomischen Analyse, die Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses von Professor Dr. Vladan Ivanović ist, sehr bedeutend ist. Dr. Milan Parivodić sagte, dies sei ein ausserordentlicher Beitrag zur ökonomischen Wissenschaft und dieses Buch sollte auf unseren Fakultäten als Beispiel guter Praxis verpflichtende Lektüre sein. Er sagte, er habe sich als Minister bemüht diese gute Praxis in unserer Ökonomie und Wirtschaft umzusetzen. Dr. Milan Parivodić erwähnte danach unterschiedliche ökonomische Modelle im historischen Kontext und auch die Entwicklung wirtschaftlicher und ökonomischer Beziehungen von der französischen Revolution bis heute. Er sprach auch über die Bedeutung des Modells der Sozialen Marktwirtschaft im Kontext der EU, wo dieses Modell im Artikel 3 als Empfehlung dafür erwähnt wurde in welcher Richtung sich die Wirtschaften der EU-Mitgliedsstaaten entwickeln sollen. Er betonte die guten Beispiele von Tschechien, der Slowakei und Polen, in welchen das Modell der Sozialen Marktwirtschaft erfolgreich implementiert wurde.

Dr. Milan Parivodić fügte hinzu, dass im Mittelpunkt der Idee der Sozialen Marktwirtschaft die Freiheit steht, zusammen mit dem Menschen, dem Gott, der Solidarität, Subsidiarität, der Konkurrenzfähigkeit und Wohlstand für alle.

Nach den Worten von Professor Dr. Vladan Ivanović sollte das Modell der Sozialen Marktwirtschaft den Menschen in dieser Region nähergebracht werden, denn er hatte die Gelegenheit im Laufe seines Doktorstudiums in Deutschland die praktischen Nutzen dieses Modells zu spüren. Dieses Buch als ein Teil der Doktorarbeit ist die Folge seiner Erfahrung in Deutschland.

Professor Dr. Ivanović begann seinen Vortrag mit der Behauptung, dass wir unterschiedliche Systeme haben, von denen jedes auf seine eigene Art und Weise erfolgreich ist, und eines der Systeme, das nicht von heute auf morgen entstanden ist, das keinen Sprint sondern einen Marathon darstellt, ist die soziale Marktwirtschaft.

Der Author betonte, dass im Buch grundlegende Ideen zu finden sind, die er dem breiteren Publikum auf eine akzeptable Art und Weise vorstellen wollte.

Wenn es um den historischen Kontext geht, betonte der Autor, dass wir hier über Nachkriegsdeutschland sprechen, über Deutschland das sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Situation der einzigartigen ökonomischen und sozialen Armut und der zerstörten Infrastruktur befand. Deutschland hatte 5 Millionen Bürger verloren (Ingeneure, Wirtschaftler, usw.), es kamen 10 Millionen Flüchtlinge (Deutsche) aus Zentral- und Osteuropa hinzu, die aber der Mentalität nach den Menschen aus ihren Herkunftsstaaten viel mehr ähnelten als den Deutschen in Deutschland. In so einer extrem komplizierten Situation gab es nicht nur zwei Deutschlands sondern 4 Deutschlands, das französische, britische, amerikanische und sowjetische Deutschland. Drei Jahre nach der Kapitulation, von 1945 bis 1948, war die Zeit der Integration und der Bemühungen ein entsprechendes Wirtschaftsmodell und ökonomische Lösungen zu finden.

Deutschland nennt man das Wirtschaftswunder, weil von Beginn dieser Währungsreform in 1949 bis zum Ende der Reform in den 50ger Jahren Deutschland es schaffte, die Menschen zu integrieren, die Wirtschaft funktionierend zu machen, eine enorme Wachstumsrate von fast 10% zu verzeichnen und die Inflation unter 1% zu halten mit einem gleichzeitig dramatischen Wachstum des Lebensstandards. Dieses System hat respektable und nicht so häufig auftretende Ergebnisse gezeigt.

Der Autor betonte, dass er in seiner Arbeit 3 Ordnungen erklären wollte: die Währungsordnung als die fundamentale Ordnung, die konkurrenzbasierte Ordnung und die Frage der Verteilung. „In allen drei Ordnungen hat der Staat eine große Rolle, ohne des Staates geht es nicht“, sagte Professor Dr. Ivanović. Es handelt sich also um Regeln, die für alle gelten, weil es keine Privilegien gibt. Freiheit ohne Verantwortung bedeutet nichts. Erst die Freiheit mit der Verantwortung ist die richtige Freiheit.

„Wichtig ist der Glaube an den Menschen und an das was er erreichen kann, an seine Kreativität, aber ohne dass man gegenüber seinen Fehlern blind ist, die Augen sollen vor seinen Fehlern nicht geschlossen bleiben. Deshalb brauchen wir Regeln, die dieser Linie der Freiheit folgen.“

In seiner Erklärung der angeführten Ordnungen, betonte der Autor:

1) „Wenn es um die Währungsordnung geht, begann alles mit der Währungsreform und mit der katastrofalen Inflation in Deutschland, als man einsah, dass das Geld einen großen Wert hat nur wenn es stabil ist, wenn sein Wert vorherseebar ist und deshalb ist für jede ökonomische Aktivität von größter Bedeutung sicheres Geld, bzw. stabile Preise und einen stabilen Devisenkurs zu haben“. Ausserdem ist auch eine unabhängige Zentralbank für ein stabiles ökonomischen System notwendig.  

2) Die zweite Ordnung ist die konkurrenzbasierte Ordnung, die ständiges Lernen und Innovationen fördert. Aus dem Grund hält man die konkurrenzbasierte Ordnung für den Motor des Fortschritts. Der Einzelne und die Wirtschaft dürfen nicht von einzelnen Subjekten oder von einer kleinen Anzahl von Subjekten abhängen. Das ist die Ordnung ohne Privilegien, in welcher man ausschließlich mit Ideen in einer gesunden Ökonomie gewinnen kann.

Diese Ordnung beinhaltet auch einen Rahmen, der aus der offenen Wirtschaft und dem privaten Eigentum besteht. Die Alternative zum privaten Eigentum ist das Staatseigentum, das Hand in Hand mit einer großen Konzentration von Macht geht, was zu einem langfristig unstabilen System führt. Für einen Rechtsstaat sind ein gut funktionierender Markt sowie gesunde und funktionierende politische Institutionen notwendig.

Der Staat hat dabei die Rolle der Beschützer vor unloyaler Konkurrenz zu sein und jedem zugänglich zu sein.

Die Ordnung hat auch soziale Folgen. In dieser Ordnung hat jede Einzelperson die Freiheit zu wählen, aber jeder trägt auch die Verantwortung für eigene Entscheidungen.

3) Die Ideen, die dieses ökonomische Modell inspiriert haben waren humanistisch. Die Kreatoren dieses Modells waren sich dessen bewußt, dass der Staat auch eine Umverteilungsrolle hat. Der Staat soll denjenigen helfen, die hilfsbedürftig sind, und das sind kranke und alte Menschen, die sich um sich selbst ohne Hilfe nicht kümmern können.

Es ist die Rolle des Staates denjenigen Hilfe anzubieten, die Hilfe brauchen, und alle anderen sollen alles in ihrer Macht stehende tun um erfolgreich zu werden. Dann wird auch die Gesellschaft erfolgreich sein!

Wenn wir das nicht verstehen, werden wir niemals die Zukunft verstehen, und wenn wir die Zukunft nicht verstehen, können wir auch die Vergangenheit nicht verstehen!

Der Autor endete seinen Vortrag mit dem Satz: „In der Ökonomie gibt es diese Besonderheit, dass die Ergebnisse die wir heute haben viel mehr von dem abhängig sind was kommt bzw. von dem was wir glauben, dass in Zukunft kommen wird, als von dem was in der Vergangenheit geschehen ist.“

Im Buch wurde hervorgehoben, dass es interessant ist die Ideen zu kennen auf welchen die soziale Marktwirtschaft entstanden ist, weil Deutschland heute mit mehr als einem Fünftel zum gesamten EU-Haushalt beiträgt. Der gemeinschaftliche Besitzstand ist oft inspiriert von Regeln, die in der deutschen institutionellen Struktur entstanden sind und Serbien ist immer noch dabei diese Standards zu übernehmen, bzw. was noch wichtiger ist, zu implementieren.

Serbien hat heute die größte aussenpolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland. Es gibt viele Möglichkeiten für die weitere Förderung der Zusammenarbeit und das ist auch die Motivation für besseres gegenseitiges Kennenlernen. Diese Monographie soll ein Schritt in dieser Richtung sein.

 

Saša Hadžiahmetović

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