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Mit dem „Brief aus Weimar”, in dem Mitglieder der Parteibasis
am 10. September 1989 Reformen in Staat und Gesellschaft
der DDR forderten, begann in der CDU (Ost) noch vor dem
Mauerfall am 9. November ein radikaler Erneuerungsprozess.
Schon vor dem Sonderparteitag Mitte Dezember in Berlin und
dem Rücktritt der CDU-Minister aus der Regierung Modrow
am 25. Januar 1990 entwickelte sich durch Kontakte zwischen
der CDU (West) und der CDU (Ost) die Wiederannäherung.
Gemeinsam mit dem „Demokratischen Aufbruch – sozial +
ökologisch” (DA), der „Demokratisch Sozialen Union” (DSU)
und der CDU (Ost) kam am 5. Februar 1990 mit starker Unterstützung
der von Bundeskanzler Helmut Kohl geführten CDU
(West) das Wahlbündnis „Allianz für Deutschland” zustande,
das aus der Volkskammerwahl am 18. März 1990 als klarer
Sieger hervorging.
CDU (West) und CDU (Ost) kündigten dann an, sich vor der
angestrebten Wiederherstellung der deutschen Einheit zu vereinigen.
Der nationale und der parteiliche Einigungsprozess
verliefen nunmehr parallel. Am 28. Mai 1990 empfahl der
Parteivorstand der CDU (Ost) die Bildung gemeinsamer Kommissionen
mit der CDU (West); sie wurden zum Ausgangspunkt
für Beratungen über den innerparteilichen Zusammenschluss.
Nachdem im Juni 1990 der Parteivorstand der Deutschen
Bauernpartei Deutschland (DBD) den Beitritt zur CDU (Ost)
beschloss und diesem seinen Mitgliedern empfahl, fasste im
August 1990 ein Sonderparteitag des Demokratischen Aufbruchs
eine entsprechende Entscheidung. Am 8. September
1990 vereinigte sich der CDU-Landesverband Berlin. Unmittelbar
vor dem Tag der deutschen Einheit traten die neugebildeten
fünf Landesverbände der CDU (Ost) auf dem gemeinsamen
Parteitag am 1. Oktober 1990 in Hamburg der CDU (West) bei.
Die diesjährige Veranstaltung „Ära Kohl im Gespräch” geht im
Gespräch mit Zeitzeugen den Entwicklungen nach und zeigt
dabei auch Perspektiven für weitere Forschungen auf.
Programm
14:30 Uhr Begrüßung
Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, Präsident des Europäischen Parlaments a.D., Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
14:45 Uhr Die Wiedervereinigung von CDU-West und CDU-Ost Ein historischer Rückblick
Prof. Dr. Hanns Jürgen Küsters, Leiter Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik
15:15 Uhr Zeitzeugenberichte
- Bernd Neumann MdB, Staatsminister, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
- Franz-Josef Jung MdB, Bundesminister a.D., ehem. Generalsekretär der CDU Hessen
- Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister von Berlin a.D.
- Josef Duchač, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen a.D.
- Brigitta-Charlotte Kögler, Rechtsanwältin, ehem. stv. Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs
16:45 Uhr Diskussion
17:30 Uhr Die CDU - 20 Jahre nach der Vereinigung
Hermann Gröhe MdB, Generalsekretär der CDU
18:30 Uhr Imbiss