Das Lehrbuch deckt in erster Linie den Bedarf der Studierenden der Rechtswissenschaften, der Politikwissenschaften, des Journalismus und der Öffentlichkeitsarbeit im Bachelor-Studium sowie der Studienrichtungen Verfassungsrecht und politisches System und Politikwissenschaften auf der Master-Stufe ab. Wie jedes universitäre Lehrbuch wird das vorliegende Werk auch für all diejenigen außerhalb der Universität von Interesse sein, die sich mit dem vorliegenden Thema beschäftigen.
Recht und Religion waren nie autonome, voneinander unabhängige Kategorien.
Rechtssysteme wurden immer unter dem Einfluss von Religionen erschaffen, ob in der Polis, in Gemeinschaften oder später in Staaten, ebenso wie das Recht in der Geschichte der Menschheit stets eine wichtige Rolle für Religionen und ihre Exponenten gespielt hat. Die Religion ist in die Grundfesten aller modernen Rechtssysteme eingegangen, vom Mittleren Osten über Afrika, Europa, Latein- und Nordamerika bis Asien. Die Frage, wie groß und welcher Art der jeweilige Einfluss der Religion gewesen ist, kann von entsprechenden Experten genau beantwortet werden.
Natürlich ist auch der Einfluss des Rechts und der einzelnen Rechtssysteme auf die Ausgestaltung der Religion, ihre Regeln und ihre Vertreter, früher wie heute, von hoher Relevanz. In diesem Zusammenhang interessiert uns vor allem, in welcher Weise verfassungsrechtliche Regelungen und Systeme sich auf Religionen und Glaubensgemeinschaften auswirken, wie auch darauf, wie Menschenrechte und Grundfreiheiten wahrgenommen werden können - eine Frage von anhaltender Aktualität.
Insofern können wir festhalten, dass wir aus weitreichenden historischen Erfahrungen schöpfen können und dass uns unterschiedliche Betrachtungen und unzähliche Praxisbeispiele zur Verfügung stehen, aus denen die jeweiligen Wechselwirkungen von Recht und Religion hervorgehen.
Zahlreiche Wissenschaftler haben der Erforschung von Bedeutung und Gesetzmäßigkeiten dieser beiden globalen gesellschaftlich hoch relevanten Bereiche bereits ihren Stempel aufgedrückt. Trotzdem ist heute das Interesse der wissenschaftlichen Gemeinschaft an einer weiteren Lesart der bisherigen Texte und an der Etablierung eines eigenen Analysediskurses hoch.
Vermutlich liegt einer der Hauptgründe im Zusammenwirken der dynamischen Entwicklung von Recht und Staat einer- und der grundlegenden Bedeutung des Glaubens in Anbetracht dieser Dynamik und Komplexität andererseits.
Das Interesse an der Beziehung zwischen Recht und Religion wird vom individuellen Ansatz jedes einzelnen Wissenschaftlers bestimmt, geleitet vom Wunsch, vorhandene Theorien zu ergänzen, auf Lücken hinzuweisen und diese zu füllen.
Neben diesen Gründen war auch das Fehlen eines Lehrwerks zum Verhältnis zwischen Recht und Religion entscheidend um eine detaillierte Analyse dieser umfangreichen und komplexen Materie zu erstellen.
Als Autoren des Lehrbuchs hoffen wir, es sei uns gelungen, das Thema in seinen zahlreichen Facetten abzudecken und die wichtigsten Bereiche ausreichend zu beleuchten.
Bei unserem Buch handelt es sich nicht nur an der Juristischen Fakultät "Justinian I" sondern auch landesweit um das erste Lehrwerk zum Thema "Recht und Religion".
Es ist das sechste Lehrbuch, das wir im Rahmen der langjährigen fortlaufenden Unterstützung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung herausgeben.
Bisher umfasst unser gemeinsames Projekt die folgenden Bände:
Politische Parteien und Interessengruppen, auf Mazedonisch und Englisch (unter dem Titel "Political parties and interest groups"), erschienen 2016;
Moderne politische Systeme, auf Mazedonisch und Englisch (unter dem Titel "Contemporary political systems"), erschienen 2018;
"Parlamentsrecht", erschienen 2019.
Vor diesem Hintergrund möchten wir Autoren dem Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Skopje unseren aufrichtigen Dank für die Anerkennung der Bedeutung und die Unterstützung der Verwirklichung unserer Projektidee aussprechen. Damit können wir gemeinsam zur Modernisierung der Bildung an mazedonischen Universitäten beitragen sowie die Studierenden untersützen, da sie diese Werke kostenfrei beziehen können.
Hinsichtlich der Themen, mit denen wir uns in unseren Lehrbüchern beschäftigen - und dabei bildet das vorliegende Werk keine Ausnahme -, sind wir überzeugt, dass sie auch allen Interessierten außerhalb der Universitäten helfen werden, ihren Wissensdurst betreffend politische Parteien, politische Systeme, Parlamente sowie die Beziehung zwischen Recht und Religion zu stillen, was zweifelsohne einen weiteren Vorteil dieses ausßerordentlich bedeutsamen Buchprojekts darstellt.