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Vergleich nationaler Strategien zur Förderung von Künstlicher Intelligenz

Teil 2

Der Wettlauf um die weltweit führende Position bei den Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) hat begonnen. Seit der Veröffentlichung der KI-Strategie der Obama-Regierung im Jahr 2016 suchen auch andere Länder nach Wegen, um Forschung und Entwicklung (F & E) sowie die Kommerzialisierung von KI zu fördern und zur KI-Führungsnation USA aufzuschließen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte mit einer dreiteiligen Publikation einen vergleichenden Überblick über die KI-Strategien wichtiger Volkswirtschaften liefern (Teil 1 & 2) und die deutsche KI-Strategie im internationalen Vergleich analysieren (Teil 3), um damit die deutsche und internationale Debatte zu bereichern. Wir glauben: „Tech is politics“ – und darüber sollten Politik und Zivil­gesellschaft stärker ins Gespräch kommen.

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Selten kann man Technologien nur auf ihren kommerziellen Mehrwert reduzieren. Die Geschichte der industriellen Revolution lehrt uns, dass Nationalstaaten schon immer bemüht waren, durch ökonomische Pionierleistungen politische Vormachtstellungen aufzubauen oder zu bewahren. Im Zeitalter digitaler Umbrüche, vielfältiger Disruptionen und immenser Beschleunigung gilt dieses Diktum noch immer.

Eine besondere Rolle spielt dabei das Thema „Künstliche Intelligenz“ – eine Technologie, die derzeit weltweit diskutiert und in zunehmendem Maße zur Anwendung gebracht wird. Wie bei jeder neuen Technologie bringen sowohl Kassandrarufer (wie Steven Hawking oder Elon Musk) als auch Fortschrittsoptimisten (Mark Zuckerberg, Eric Schmidt oder Bill Gates) ihre Thesen zur zukünftigen Menschheitsentwicklung ein. Sie schwanken zwischen düsterer Dystopie und einem paradiesischen Morgen.

Es bleibt zu hoffen, dass die jüngst eingesetzte Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages einer aufgeregten, möglicherweise überhitzten Debatte eine nüchterne Bestandsaufnahme entgegensetzt. Die bis Jahresende zu erwartende KI-Strategie Deutschlands muss messbare Ziele und konkrete Maßnahmen definieren, die dann kraftvoll umgesetzt werden. Es gilt, die politischen Leitplanken aufzustellen, die für die Nutzung von automatisiertem, maschinellem Lernen notwendig sind.

Andere Länder sind in dieser Hinsicht ein gutes Stück weiter. Längst sind dort KI-Strategien definiert, Geschäftsmodelle aufgebaut und bahnbrechende Anwendungen ersten Praxistests unterzogen worden. Es lohnt sich daher, genau hinzuschauen, wie andere Volkswirtschaften mit der digitalen Revolution umgehen: Welche regulatorischen Rahmenbedingungen werden gesetzt? Wie werden durch politische Strategien und Programme neue industriepolitische Fakten geschaffen?

Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte mit der zweiteiligen Publikation einen vergleichenden Überblick über die KI-Strategien wichtiger Volkswirtschaften liefern, um damit die deutsche Debatte zu bereichern. Wir glauben: „Tech is politics“ – und darüber sollten Politik und Zivilgesellschaft noch stärker ins Gespräch kommen.

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Sebastian Weise

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