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„Am Ende wird es in Bahrain Reformen geben“
Deutsche Welle-Interview mit KAS-Experte Thomas Birringer
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Seit einigen Tagen hat die Welle der Protestbewegungen in Nordafrika und dem Nahen Osten auch das Emirat Bahrain erfasst. Die Situation dort sei aber nur teilweise mit Tunesien oder Ägypten zu vergleichen, betont Thomas Birringer, Leiter des Regionalprogramms Golfstaaten der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz in Abu Dhabi, im Interview mit der Deutschen Welle. Bahrain kann einen deutlich höheren Wohlstand und mehr demokratische Strukturen vorweisen. Die Brüche verlaufen eher entlang von religiös-ethnischen Grenzen, so Birringer: „Die schiitische Mehrheit in Bahrain – das sind etwa 70% der Bevölkerung – sieht sich benachteiligt, bei der Vergabe von Jobs im öffentlichen Dienst, aber auch beim Ausbau von Infrastruktur.“
Bisher versuche die Regierung, die Demonstrationen mit Gewalt klein zu halten, so Birringer weiter: „Die Proteste auf dem Pearl Square wurden zunächst sehr brutal niedergeschlagen, nach allem was ich höre, wirklich mit gezielter Waffengewalt.“ Dabei dürfe aber auch die Rolle der Sicherheitskräfte selbst nicht unterschätzt werden, die anders als in Ägypten und Tunesien wenig Verankerung im Volk haben. In den vergangenen Tagen sei es zudem insgesamt ruhiger gewesen.
Den weiteren Fortgang des Konflikts hält Birringer für offen: „In Bahrain haben Sie im Herrscherhaus unterschiedliche Strömungen. Der König von Bahrain ist eigentlich relativ offen und hat schon nach den ersten Toten, die es gab, die Bevölkerung um Entschuldigung gebeten und Reformen versprochen.“ Es gebe allerdings auch sehr viel konservativere Strömungen in der Herrscherfamilie. Dennoch sei es vorstellbar, dass es am Ende tatsächlich zu Reformen kommen werde.
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