Forum
Detaylar
Lessings Drama "Nathan der Weise" gilt als Plädoyer für Toleranz und Humanität im Zeichen der Aufklärung. Bis heute wird es im Deutschunterricht als Beispiel für eine Haltung gelebter Toleranz gelesen, die sich angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen immer wieder bewähren muss.
Es wird regelmäßig kontrovers diskutiert, wie weit die Toleranz mit Gegnern unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung gehen darf, welche Grenzen die "Wehrhafte Demokratie" setzen darf und muss.
An Lessings Wirkungsstätte wollen wir über die Gestaltung unseres demokratischen Rechtsstaates und unserer freiheitlichen Gesellschaft diskutieren.
Sie sind herzlich eingeladen, sich aktiv in die Debatte einzubringen.
program
Eröffnung und Begrüßung:
Christoph Bors
Landesbeauftragter für Niedersachsen
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Prof. Dr. Peter Burschel
Direktor
Herzog August Bibliothek
Thematische Einführung und Moderation:
Frank Oesterhelweg MdL
Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages
Kurzvorträge und Diskussion:
Prof. Dr. Susanne Schröter
Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Seyran Ateş
Selbstständige Anwältin
Gründerin der Ibn Rushd-Goethe Moschee, Berlin
Anschließend:
Stehempfang und Gelegenheit zum weiteren Austausch über das Thema
Prof. Dr. Susanne Schröter
Susanne Schröter ist Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Principal Investigator im Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Vorstandsmitglied des „Deutschen Orient-Instituts“ und des „Hessischen Forums Religion und Gesellschaft“, Mitglied der „Hessischen Integrationskonferenz“ und des „Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus“. Sie ist im wissenschaftlichen Beirat des „Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft“ (IDZ), Mitglied der „Polytechnischen Gesellschaft“ und Senatsmitglied der „Deutschen Nationalstiftung“. Im November 2014 gründete sie das „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) und ist seitdem Direktorin der Einrichtung.
Von 2004–2008 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Südostasienkunde an der Universität Passau. Zwischen 2000 und 2004 lehrte sie als Gastprofessorin an der Yale University, den Universitäten Mainz, Frankfurt und Trier und forschte als Fellow an der University of Chicago.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Islamismus und Dschihadismus; progressiver und liberaler Islam; Frauenbewegungen in der islamischen Welt; Konstruktionen von Gender und Sexualität; Säkularismus und Religion; Flüchtlinge und Integration; politische, religiöse und ethnische Konflikte.
Aktuelle Publikation: Politischer Islam - Stresstest für Deutschland (2019)
Quelle: www.ffgi.net
Seyran Ateş
Geburtsort: Istanbul
Im Alter von 6 Jahren als Kind von Gastarbeitern nach Berlin gekommen.
Beruf: Rechtsanwältin und Autorin
Letzte Publikation: Selam Fraum Imamin (2017)
Beruflicher Werdegang: Seit 1997 als Anwältin tätig, Seit 1983 als Autorin tätig
Gläubige Muslimin
Initiatorin und Mitbegründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, die für einen liberalen Islam steht, der weltliche und religiöse Macht voneinander trennt und sich um eine zeitgemäße und geschlechtergerechte Auslegung des Koran und der Hadithen bemüht.
"1983 habe ich angefangen, mich frauenpolitisch zu engagieren. In der Öffentlichkeit habe ich mich vor allem zu den Themen, Kopftuch bei Musliminnen, Zwangsheirat, Ehrenmorde und Migrationsfragen geäußert und positioniert. Mit meiner Forderung im Jahre 2003, in das deutsche Strafgesetzbuch einen eigenen Straftatbestand Zwangsheirat aufzunehmen, habe ich eine Welle der Entrüstung bei den liberalen und Traditionalisten ausgelöst. 2011 war das Ziel erreicht. Die Zwangsheirat ist ein eigener Straftatbestand. Das Thema religions- und traditionsbedingte Gewalt an Frauen und Kindern ist nach wie vor eines meiner Schwerpunkte. Hierin ist der Kampf gegen Zwangsehen, Ehrenmorde, häusliche Gewalt, Kinderehe, Genitalverstümmelung und viele Arten der Gewalt mehr enthalten."
Quelle: www.seyranates.de 2020