Angesichts der komplexen innen- wie außenpolitischen Probleme ist das politische Meinungsklima von Verunsicherungen und Unzufriedenheiten geprägt. Ob Zukunftsaussichten, wirtschaftliche Bewertungen, Meinungen über Parteien und Spitzenpolitiker, Enttäuschung über die Ampel-Koalition, Kompetenzzuschreibungen der Parteien, aber auch die eigene wirtschaftliche Lage – überall fallen die Meinungen skeptischer als 2021 aus, zum Teil dominiert eine große Unzufriedenheit. Dies führte bei den Ampelparteien zu erheblichen Verlusten. Einzig die Unionsparteien konnten bei dieser Wahl als Repräsentanten der politischen Mitte zulegen. Die Union hat gegenüber der Vorwahl in allen abgefragten Problemfeldern einen Kompetenzzuwachs erhalten. Am größten fällt der Kompetenzzuwachs im Bereich Wirtschaftspolitik aus.
Die politische Öffentlichkeit tendiert zu einer stärkeren Fragmentierung. Vor allem in der Bewertung der Spitzenkandidaten der Parteien wird dies sichtbar. Jenseits der eigenen Anhängerschaft ist die Zustimmung zu den Politikerinnen und Politikern gering, in der eigenen Anhängerschaft dagegen hoch. Die Motive der Wahlentscheidung sind heterogen. Es gibt kein Thema, das große Teile der Wählerschaft ähnlich bewerten.
Erneut hat die gestiegene Wahlbeteiligung den politischen Rändern genutzt. Die deutsche Wählerschaft ist gegenüber 2021 deutlich ausdifferenzierter und auch polarisierter aufgestellt.
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