Veranstaltungsberichte
Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte ihren vor 50 Jahren gestorbenen Amtsvorgänger Konrad Adenauer als einen großen Staatsmann, der Deutschland mit Weitsicht und Geschick nach dem Scheitern der Weimarer Republik und den Schrecken des Nationalsozialismus wieder Perspektive und Halt gegeben habe. Vor über 600 Gästen, darunter Elisabeth Werhahn, die Tochter Adenauers, sagte sie: „Wir verneigen uns in großer Dankbarkeit vor Konrad Adenauer.“ (Abschrift der gesamten Rede auf den Seiten der Bundesregierung...)
Merkel sagte, Adenauers Wirken sei auch ein Auftrag in den aktuellen unruhigen und schwierigen Zeiten. „Es gibt etwas zu verteidigen“, so die Bundeskanzlerin. Man dürfe nicht vergessen, wie hart und unter welchen Bedingungen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung erkämpft worden sei.
Die Kanzlerin hob unter anderem Adenauers innen- und außenpolitische Weichenstellungen hervor: die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft, die Aussöhnung mit Israel, die Versöhnung mit Frankreich sowie den Kurs der Westbindung mit der europäischen Integration und der transatlantischen Partnerschaft. Adenauers Traum eines freien und einigen Deutschlands in der westlichen Staatengemeinschaft sei „in der Generation seiner Enkel Wirklichkeit geworden“.
Kissinger: Eine Ehre, Zeitgenosse von Adenauer gewesen sein zu dürfen
Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger würdigte Adenauers politisches Werk, mit dem dieser die Bundesrepublik innerhalb von nur einem Jahrzehnt vom Geächteten zu einem gleichberechtigten Partner gemacht habe. Der 93-jährige, der sich in einer Videobotschaft (hier geht es zum Making-of)an das Publikum wandte, nannte dies „beispiellos in der Geschichte Europas“. Zugute sei ihm dabei seine Höflichkeit und Gelassenheit gekommen, so Kissinger, der Adenauer ab 1957 regelmäßig begegnet war. „Es war eine Ehre, ein Zeitgenosse von ihm gewesen sein zu dürfen“.
Pöttering: Adenauer war großer deutscher und europäischer Staatsmann
Der Vorsitzende der Konrad Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, würdigte Adenauer als großen deutschen und europäischen Staatsmann. Als erster Kanzler der Bundesrepublik und Präsident des Parlamentarischen Rates habe er die Werteordnung der Verfassung maßgeblich gestaltet. Durch seine Politik habe Adenauer in seiner langen Kanzlerschaft dem deutschen Volk Würde und Selbstbewusstsein wiedergegeben sowie die Achtung der Völker und der Welt gewonnen.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.