Fast 30 Vertreter von Partnerparteien der KAS machten sich unter der Leitung des Medienprogramms Subsahara Afrika in drei Tagen kundig über die Schwierigkeiten des Wahlkampfes in Europa, Lateinamerika und vor allem in afrikanischen Ländern. Dass Wahlkampf im ehedem kommunistischen Angola ganz anders verläuft als im ethnisch polarisierten Kenia gab viel Stoff zur Reflexion der gravierenden Unterschiede auf dem Kontinent.
„In der afrikanischen Politik sind zu viele Kurzstreckenläufer, es braucht aber Marathonathleten“, erklärte der ehemalige ugandische Generalstabschef und heutige Oppositionspolitiker General Muntisha Muntu. Und der frühere Minister Gilbert Kiakwama aus der Demokratischen Republik Kongo beschrieb das Streben nach Freiheit und Demokratie als einen lebenslangen Kampf. Im Moment sei in Kinshasa „nichts permanent und nichts sicher“ sagte der christdemokratische Parlamentarier.
Ein besonderer Gast an der E-lection Bridge war wieder Klaus Schüler, Bundesgeschäftsführer der CDU und Wahlkampfstratege von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er beschrieb die schwierigen Monate der Koalitionsverhandlungen und die damit verbundenen besonderen Herausforderungen für die Politische Kommunikation.
Dass das Wichtigste eine durchdachte Strategie sein müsse, wie Schüler es eindringlich forderte, sorgte für Diskussionen. Denn eine mittel- und langfristige Planung haben viele Parteien in Afrika nicht: Einschüchterung durch eine abhängige Justiz, wirtschaftliche Sanktionen und offene Drohungen gegen Politiker führen bei zahlreichen Parteien zu personeller Fluktuation und zu einer Vernachlässigung von Programm und Strategie.
CDU-Bundesgeschäftsführer Schüler unterstrich einmal mehr die Bedeutung der E-lection Bridge, den wichtigen Austausch der Parteienvertreter aus elf afrikanischen Staaten, sowie die verstärkte Kommunikation zwischen anglophonem und frankophonem Afrika. Und Christoph Plate, Leiter des Medienprogramms mit Sitz in Johannesburg, erklärte zum Abschluss der Konferenz am Ufer des Viktoriasees, dass der Austausch zwischen älteren Politikern und den Jüngeren, sowie über Sprachgrenzen hinweg, immer wichtiger werde. „Wenn die Teilnehmer diese Diskussionen und den Austausch mit nach Angola, Togo, Zimbabwe oder Kenia nehmen, hat das einen großen Multiplikationseffekt“, sagte Plate.
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