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Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender der United Internet AG, erhält den diesjährigen „Preis Soziale Marktwirtschaft“. Mit ihm zeichnet die Konrad-Adenauer-Stiftung einen „vorbildlichen Unternehmer“ aus, der „auf herausragende Weise Innovation und unternehmerischen Mut mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet“, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz von Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur der innogy SE. Der Gründer innovativer Unternehmen und eigener Stiftungen fördert „die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit“ unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.“ Vor der Preisverleihung, die am 8. Oktober in Berlin stattfinden wird, sprach die Online-Redaktion mit Ralph Dommermuth.
Derzeit wird viel darüber diskutiert, dass sich Menschen - vor allem im Osten Deutschlands - wirtschaftlich abgehängt fühlen. Wie kann die Soziale Marktwirtschaft dazu beitragen, das Land wieder zu einen und den Menschen neue Zuversicht zu geben?
Die Soziale Marktwirtschaft hat viele Folgen des wirtschaftlichen Niedergangs der ehemaligen DDR abgemildert. Aber es ist zu kurz gesprungen, wenn wir heute nur auf den Osten unseres Landes schauen. Die Spaltung der Gesellschaft ist ein größeres Phänomen, das sich quer durch das Land zieht. Die Politik hat das lange nicht wahrhaben wollen und zu wenig Orientierung in einer sich dramatisch verändernden Welt gegeben. Dazu gehört auch, dass Zukunftsthemen, die wirtschaftlich neue Chancen bieten, nicht schnell und überzeugt angegangen wurden. Gerade hier kann die Soziale Marktwirtschaft dazu beitragen, Menschen neue Perspektiven aufzuzeigen.
Die Wirtschaft weltweit aber insbesondere die in Deutschland steht vor großen Veränderungen ausgelöst durch die Digitalisierung. Inwieweit kann die Soziale Marktwirtschaft dabei helfen, Innovation zu begleiten und in die richtige Bahn zu lenken?
Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit war nur möglich dank der Sozialen Marktwirtschaft. Das nächste Wirtschaftswunder wird digital, aber wir müssen es aktiv nach Deutschland holen. Wenn wir jetzt die richtigen Voraussetzungen schaffen, kann Deutschland bei der Digitalisierung aufholen. Die technologischen Veränderungen werden jeden Bereich unseres Lebens und Arbeitens beeinflussen. Vieles, an das wir gewohnt sind, wird sich verändern. Diesen Prozess zu begleiten, die Menschen mitzunehmen und sie fit zu machen für das digitale Zeitalter, dazu braucht es eine gesellschaftliche Anstrengung, die nur die Soziale Marktwirtschaft ermöglichen kann.
Als Vorstandsvorsitzender von United Internet: Wo leben Sie ganz konkret die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in Ihrem Unternehmen vor?
Wir sehen unser Unternehmen als „Unternehmer-Company“. Das heißt, die Mitarbeiter werden motiviert unternehmerisch zu denken und zu handeln. Über variable Gehaltsbestandteile sind viele auch am Erfolg ihrer Arbeit beteiligt. Außerdem haben wir vor zwei Jahren ein Mitarbeiteraktienprogramm aufgelegt, über das alle Mitarbeiter vergünstigt Anteile am Unternehmer erwerben konnten. So beziehen wir sie noch stärker in die Entwicklung der Firma ein und sie profitieren, wenn es dem Unternehmen gut geht.
Vielen Dank, Herr Dommermuth, für das Interview.
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