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Zwei historische Ereignisse und zwei damit sogar namentlich verbundene Orte markieren die Richtungsentscheidung zugunsten der Sozialen Marktwirtschaft: Im Juni 1948 gibt Ludwig Erhard als Direktor des Frankfurter Wirtschaftsrats der Bizone das Startsignal zur schrittweisen Aufhebung der Bewirtschaftung und zur Freigabe der Preise. Und am 15. Juli 1949 – also vor 75 Jahren – werden die Düsseldorfer Leitsätze beschlossen: Der erste in sich geschlossene wirtschaftliche Ordnungsentwurf in der Programmgeschichte der CDU, die auf dieser Basis in den Folgejahren zusammen mit ihrer Schwesterpartei CSU und mit der FDP der Sozialen Marktwirtschaft zur Durchsetzung und zum Erfolg verhelfen wird.
Und wieder hat Ludwig Erhard die Finger mit im Spiel: Seit 1948 gibt ihm Konrad Adenauer in der CDU (der Britischen Besatzungszone) die Bühne, um dort erfolgreich für das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft zu werben. Franz Etzel und Franz Böhm folgen Erhards ordnungspolitischer Marschrichtung und formen daraus bei den parteiinternen Beratungen im Düsseldorfer Ständehaus das wirtschaftspolitische Wahlprogramm der CDU für die im August 1949 anstehende erste Bundestagswahl.
Die Düsseldorfer Leitsätze berufen sich in wichtigen Punkten sogar explizit auf das Ahlener Programm, lehnen im Kontrast zu diesem aber eine staatliche Wirtschaftslenkung entschieden ab. Das Vertrauen in die Kraft und in die Dynamik der Freiheit des Individuums ist groß (Privateigentum, freie Preisbildung, fairer und freier Leistungswettbewerb), kennt aber auch ordoliberale Grenzen (unabhängige Monopolkontrolle) und sieht die christliche Verantwortung zur ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘.
Sollte es 1949 dann auch nur knapp zur Koalition aus CDU, CSU und FDP reichen – 1953 schon feiert das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft vor dem Hintergrund des eigenen Erfolges bei den zweiten Bundestagswahlen einen regelrechten Triumph.
Wo lag aber nun der eigentliche Beweggrund dieses Erfolges der Sozialen Marktwirtschaft – und wie finden wir heute die entsprechenden Richtungsentscheidungen und Instrumente?
Wir möchten das Düsseldorfer Jubiläum der Sozialen Marktwirtschaft nutzen, um die dankbare Erinnerung direkt nach vorne zu wenden: Daher sprechen wir mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die aktuellen ökonomischen Herausforderungen – diskutieren Sie mit!
Aus dem Programm:
17.00 Uhr Kaffee
17.25 Uhr Begrüßung
Dr. Ulrike Hospes
Landesbeauftragte und Leiterin des Politischen Bildungsforums NRW sowie Leiterin des Büros Bundesstadt Bonn, Sankt Augustin / Düsseldorf
anschließend 75 Jahre Düsseldorfer Leitsätze
Wo liegt der Kern der Sozialen Marktwirtschaft – und wie finden wir ihn heute wieder?
Minister Dr. Marcus Optendrenk MdL
Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, Viersen / Düsseldorf
Kurzimpulse und Diskussion
Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof
Inhaberin des Lehrstuhls für Deutsches und Ausländisches Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Universität Düsseldorf sowie Direktorin des Düsseldorfer Instituts für Energierecht (DIER), Düsseldorf
Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch
Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, Professor of Management Practice in Regulated Environments an der Frankfurt School of Finance, Frankfurt / Bonn
Julia Niederdrenk
Geschäftsführende Gesellschafterin, Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG, Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, Velbert / Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph M. Schmidt
Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und zugleich Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik und Angewandte Ökonometrie an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, Essen
Moderation
Antje Höning
Ressortleiterin Wirtschaft der Rheinischen Post, Düsseldorf
Schlußwort
Staatssekretär a.D. Dr. Patrick Opdenhövel
Geschäftsführer der Ludwig-Erhard-Stiftung, Bonn
Bis ca. 21.00 Uhr Ender der Veranstaltung
Die Teilnahme ist kostenfrei.