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Prof. Dieter Stolte, von 1982 bis 2002 Intendant des ZDF, ging in seinem Impulsreferat auf die Veränderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die private Konkurrenz ein. „Das Programm der Privaten war frecher, schneller, provokativer, greller, zynischer“, sagte er mit Blick auf die Einführung im Jahr 1984. Auf einmal sei es nicht mehr darum gegangen, dem Zuschauer eine Wahlfreiheit zu bieten, sondern ihn mit dramaturgischen Mitteln im Programm zu halten, mit einem möglichst fließenden Übergang zur nächsten Sendung. „So entstand das selbstreferentielle Fernsehen“, sagte Stolte, „und ARD und ZDF haben in diesem Bereich schnell dazugelernt. Heute beherrschen sie die dramaturgischen Elemente selbst meisterhaft.“
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Der „Abschied vom Fernsehen als Kulturmedium“ habe aber auch positive Seiten gehabt. Viele tausend Arbeitsplätze seien durch die Einführung des dualen Systems geschaffen worden, wobei besonders auch Frauen überdurchschnittlich gut beteiligt seien. Zudem habe sich das Verhältnis zwischen Politik und Medien durch die größere Vielfalt in der Medienlandschaft entspannt. Bis heute habe das duale System eine stabile Medienordnung in Deutschland geschaffen. „Darauf können wir stolz sein“, so Stolte.
In der abschließenden Podiumsdiskussion, die vor allem die Programmqualität thematisierte, waren die Positionen schnell klar. Für den Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel, darf sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Quote nicht in allen Bereichen zum Maßstab machen, besitze es doch auch eine Verpflichtung gegenüber Minderheiten. Dem Ruf nach einem Eingreifen der Politik in die Qualitätsdebatte erteilte er eine Absage. Vielmehr müssten die Gremien ihre Kontrollfunktion stärker wahrnehmen. Hier setzte auch Andreas Krautscheid, Medienminister Nordrhein-Westfalens, an: „Ich wünsche mir eine stärkere Rolle der Gremien und mehr Transparenz in ihrer Arbeit“ so Krautscheid. Eine Professionalisierung der öffentlich-rechtlichen Gremien lehnt er allerdings ab. Dies käme einer Abkehr von der gesellschaftlichen Beteiligung gleich.
Jürgen Doetz, Präsident des VPRT, relativierte die Kritik an der Programmqualität. Zum einen sei „Vielfalt auch ein Qualitätsmerkmal“, so Doetz. Zum anderen bringe die Anlage des Marktes einen Kampf um Aufmerksamkeit mit sich.
Viel Aufmerksamkeit erreicht z.B. die Sendung „Deutschland sucht den Superstar“. Doch Prof. Dr. Dieter Stolte sprach sich gegen dieses und daran angelehnte Formate in den öffentlich-rechtlichen Sendern aus. Vielmehr müssten ARD und ZDF eigene Konzepte finden und weiterentwickeln. Dies sei umso wichtiger, da „heute klare Programmprofile notwendig sind, um Zugang zu unterschiedlichen Zielgruppen sicherzustellen.“
Prof. Dr. Bernhard Vogel bilanzierte: „25 Jahre duales Rundfunkzeitalter stellen keinen Endpunkt dar. Wir müssen diskutieren, wie es weitergehen soll.“ Seinen Beitrag hierzu hat der sechste Berliner Medien Diskurs geleistet.
''Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, konnte - anders als im Programm angekündigt - leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Sein Redemanuskript finden Sie dennoch in der Rubrik „Zum Thema“.''
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