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„Gedanken der nationalen Einheit wachhalten“
Bis zur Wiedervereinigung befürwortete Vogel eine Öffnung hin zur DDR, sprach sich aber strikt gegen eine Anerkennung als Staat aus, so Professor Hermann Wentker, Abteilungsleiter Berlin vom Institut für Zeitgeschichte: Wie Konrad Adenauer und Kurt Schumacher sei Vogel als Anhänger der „Magnettheorie“ davon überzeugt gewesen, dass die Attraktivität des Westens die Menschen im sozialistischen Teil Deutschlands überzeugen und den nötigen Wandel bringen werde.
Deshalb forderte er die Menschen in der Bundesrepublik dazu auf, in die DDR zu reisen, „um alle Wege zur Wiedervereinigung offen zu halten“ und den „Gedanken der nationalen Einheit wachzuhalten“, schreibt Beckmann: „Kaum einer war so häufig in der DDR, elf Mal ist Vogel zwischen 1977 und 1988 eingereist“, resümiert Wentker, „in die Regionen und zu den Menschen“.
„Das größte Abenteuer meines Lebens“
„Ich habe immer an die Wiedervereinigung geglaubt, aber war sehr vorsichtig, ob ich sie noch erleben werde“, erinnert sich Vogel. Er dachte, es bräuchte einen langen Prozess – und ärgerte sich, als die Erwartung im Westen in den späten Achtzigern sprunghaft abnahm. Doch „der Wandel durch Annäherung war nicht erfolgreich“, so Vogel: „Der politische Zusammenbruch führte dazu“ und die DDR habe auch wirtschaftlich kurz vor dem Kollaps gestanden, wie sich später herausstellte.
Die Wiedervereinigung brachte ihm schließlich eine tief empfundene Freude, bis für ihn schließlich „das größte Abenteuer seines Lebens“ begann: Bundeskanzler Helmut Kohl schickte ihn nach Erfurt, um dort Ministerpräsident Thüringens zu werden, am 5. Februar 1992 erfolgte seine Wahl. Er wurde ein „Landesvater“ wie er im Buche steht, ein Mann, der „Menschlichkeit und Wärme ausstrahlt“; so „kam in Thüringen Ruhe rein“, sagt heute die DDR-Oppositionelle Freya Klier.
„Das muss uns erstmal jemand nachmachen, was uns in 27 Jahren gelungen ist“
Die anfängliche Begeisterung Vogels wich schnell, die „Mühen der Ebene“ lösten sie ab, erinnert sich der heutige Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung: „Die Länder gab es ja nicht mehr, die Wirtschaft lag danieder. Und 1990 gab es niemanden, der mal in einem demokratischen Parlament saß.“ Und doch schaffte er als Ministerpräsident Thüringens den Neustart, denn er ist eine „Persönlichkeit der Ermutigung“, er gab „den Menschen im Freistaat Selbstbewusstsein“, findet Hans-Gert Pöttering, der ihm 2009 als Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung folgte.
Auch im Amt setzte er die notwendige Annäherung fort, berichtet Klier, denn Vogel „fing an zu wandern“: Bereits in den ersten beiden Jahren als Thüringens Ministerpräsident „hatte er alle damals existierenden 35 Kreise und kreisfreien Städte besucht“, schreibt Beckmann in seinem Buch über Vogel. Sein Engagement zahlte sich aus. Bei den Landtagswahlen 1999 holte seine CDU mit 51 Prozent die absolute Mehrheit. Vogels Fazit aus der gesamten Wiedervereinigung: „Das muss uns erstmal jemand nachmachen, was uns in 27 Jahren gelungen ist.“
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