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Während die tagespolitische Debatte und Medienberichte sich zur Zeit hauptsächlich um die Krim-Problematik drehen, wird der Arbeitskreis bei der Konferenz über deutsch-russischen Beziehungen und Russlands Rolle in der Weltpolitik einen breiteren Blickwinkel einnehmen. Dies spiegelte sich bereits in der Vorbereitungskonferenz wider, die sich unter anderem mit der Arbeit von Stiftungen und NGOs in Russland, der russischen Militärreform, deutsch-russischen Dialogforen und wirtschaftlicher Integration beschäftigte.
Claudia Crawford, Leiterin des Auslandsbüros Moskau der Konrad-Adenauer-Stiftung, berichtete über die Arbeit der Stiftung im Ausland. Im politischen, rechtstaatlichen und zivilgesellschaftlichem Bereich finden Projekte mit Abgeordneten, Menschenrechtsbeauftragen, Richtern und der russisch-orthodoxen Kirche statt, die eine Plattform für Austausch, Dialog und Zusammenarbeit bieten.
Dr. Margarete Klein von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) referierte über russische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Im Oktober 2008 initiierte der damalige Verteidigungsminister Serdjukov eine umfassende Militärreform, die aus organisatorischen Veränderungen – weg von der Massenmobilisierungsarmee hin zu modernen, schnell einsetzbaren Streitkräften – und aus einer Modernisierung der Waffen und Ausrüstung besteht. Trotz vermehrter Übungen und mehr Geldern steht die russische Armee vor einigen großen Herausforderungen. Zum Beispiel stehen den Modernisierungsanstrengungen massive Rekrutierungsprobleme und eine innovationsschwache Rüstungsindustrie entgegen.
Jasper Eitze, Referent der Konrad-Adenauer Stiftung für Russland, die Ukraine, Weißrussland und den südlichen Kaukasus, und Ivonne Bollow, Mitglied des Arbeitskreises Junge Außenpolitiker, berichteten aus ihren praktischen Erfahrungen mit russischer Außenpolitik. Während bis jetzt keines der Integrationsprojekte des postsowjetischen Raums sonderlich erfolgreich war, ist Russland sehr engagiert, das Projekt der Eurasische Union, deren Gründung für das Jahr 2015 geplant ist, voranzutreiben. Diese baut auf die bereits bestehende Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft auf, die aus Kasachstan, Kirgistan, Russland, Tadschikistan und Weißrussland besteht und deren Mitglieder sich zum Abbau von Handelshemmnissen und zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit verpflichtet haben.
Die Breite an Themen, über die der Arbeitskreis mit großem Interesse diskutiert hat, lässt eine spannende und inhaltlich breitgefächerte Konferenz in Moskau erwarten.
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