Desinformation ist ein Instrument im russisch-ukrainischen Konflikt. Es ist das bewusste Verbreiten von falschen Informationen, das insbesondere als Teil der russischen Strategie in der kriegerischen Auseinandersetzung gilt.[1] Kampagnen dieser Art sind seit 2013 in der Ukraine zu beobachten und ein Kernbestandteil der hybriden Kriegsführung Russlands.[2] Ausschlaggebend dafür waren die proeuropäischen Demonstrationen auf dem Maidan und die darauffolgende politische Entscheidung Kiews für eine Annäherung an die Europäische Union gegen den Willen des Kremls. Als Reaktion, so legen es Analysen nahe, intensivierte die russische Seite Desinformationskampagnen im Nachbarland, um die öffentliche Meinung in der Ukraine zu Gunsten der eigenen Interessen zu beeinflussen.[3]
Acht Jahre danach hat sich an diesem Vorgehen kaum etwas geändert. Die massiven Kämpfe an der Konfliktlinie zwischen den ukrainischen Streitkräften und den von Russland unterstützten sogenannten Separatisten in den zurückliegenden Monaten waren erneut begleitet von einer Vielzahl von Falschmeldungen. Verbreitet werden sie in traditionellen und sozialen Medien gleichermaßen, nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Russland.
Während der militärischen Eskalation im Frühjahr tauchten in den Medien beider Länder – ähnlich wie 2014 – vermeintliche Schreckensnachrichten über Kinder als Opfer der ukrainischen Militäroperation auf.
Desinformation im Kontext der militärischen Eskalation im Frühjahr
Anfang April erschreckte eine Meldung aus dem Donbas: Ein Junge sei in der Nähe der Ortschaft Oleksandrivsky im Donbas von einer "Drohne der ukrainischen Streitkräfte" getötet worden. Das hatte zunächst ein Vertreter der sogenannten „Volksmiliz der DVR“ behauptet, ihn zitierten russische Nachrichtenagenturen wie RIA Novosti. Wenig später berichteten ukrainische Internetseiten, u.a. Strana.yua und Vesti.yua, darüber. Den „Drohnenangriff“ führten die genannten Internetseiten, die von ukrainischen Experten und Expertinnen immer wieder für die Verbreitung von Falschmeldungen verantwortlich gemacht werden, als Beweis für die Aggression Kiews an. Die Ukraine sei es, die provoziere, um einen „großen Krieg“ im Donbas zu entfachen. Parallel tauchte diese Version des Vorfalls in sozialen Medien auf, damit wurde auch in der Ukraine eine größere Leserschaft erreicht. Die ukrainische Initiative stopfake, die seit Jahren Falschmeldungen aufdeckt und faktenbasiert widerlegt, stufte die Meldung wenig später als unwahr ein. Ihre Recherchen hatten ergeben, dass die Version eines ukrainischen Drohnenangriffs höchstunwahrscheinlich ist. Der Ort Oleksandrivsky ist für die ukrainische Seite nicht zu erreichen, befindet er sich doch dreißig Kilometer entfernt von den durch Kiew kontrollierten Gebieten. Der Luftraum über diesem Gebiet wird ausschließlich von den sogenannten Separatisten kontrolliert. Als mögliches Szenario beschrieb stopefake die Detonation eines Sprengsatzes, die zum Tod des Jungens geführt haben könnte.[4]
In der Hochphase der militärischen Eskalation im Frühjahr zielten diese und weitere Falschmeldungen darauf, die Verantwortung für die kriegerische Auseinandersetzung der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten zu übertragen. Über vermeintliche Hinweise auf aggressive Pläne Kiews berichtete beispielsweise Ende März das russische Nachrichtenportal Politikexpert.[5] Dort war zu lesen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die ukrainische Armee intensiv auf eine großangelegte Offensive gegen die von den Separatisten kontrollierten Gebiete vorbereitet habe. Die geplante Operation ziele auf die Ermordung der Zivilisten im Donbas, nicht weniger als ein Völkermord sei zu befürchten. Auch diese Neuigkeit wurde von häufig genutzten Internetseiten geteilt, u.a. der in Russland wichtigsten Suchmaschine Yandex. Die Behauptung eines drohenden Völkermords im Donbas ist nicht neu. Es ist ein wiederholt von russischen Medien propagiertes Narrativ, es herrsche in der Ukraine eine zunehmende Russophobie und die russischsprachige Bevölkerung insbesondere im Osten der Ukraine erlebe Diskriminierung.[6]
Andere Falschmeldungen in den letzten drei Monaten zielten darauf, das Vertrauen in den ukrainischen Staat zu unterminieren, ohne sich direkt auf den kriegerischen Konflikt zu beziehen. Die Regierung des Landes erschien darin als unfähig und unwillig, die eigene Bevölkerung vor Unsicherheiten und Gefahren zu beschützen. Ende März beispielsweise berichtete der russische staatliche Nachrichtensender Rossija 24 über die angeblich miserable Wasserqualität des Dnjeprs. Die Verschmutzung des größten Flusses der Ukraine mit Schadstoffen würde, so die Meldung, zu einer baldigen Trinkwasserknappheit führen. Aus diesem Grund stehe das Land kurz vor einer humanitären Katastrophe. Diese Nachricht wurde von anderen Medien in Russland und in der Ukraine weiterverbreitet. Stopfake verweist in den eigenen Recherchen über diesen Vorfall auf die der Behauptung zugrundeliegende Studie, die nicht die Trinkwasservorräte, sondern die allgemeine Wasserqualität im Dnjepr-Becken untersucht hat und deren Ergebnisse nicht alarmierend waren.[7]
Ähnlich unpolitisch wirken Meldungen über den Ursprung des Corona-Virus oder die ukrainische Impfkampagne, die sich ebenfalls als gefälscht nachweisen lassen. Nach Ausbruch der Pandemie war wiederholt zu lesen, dass US-amerikanische Militärlabore in der Ukraine die Pandemie im Land verschuldet hätten.[8] Eine Falschmeldung, die immer wieder und in verschiedenen Kontexten in der Ukraine zu lesen ist.[9] Zudem hätte die Ukraine nur aufgrund US-amerikanischer Interventionen den russischen Impfstoff Sputnik V abgelehnt. Es sei die US-Botschaft in Kiew gewesen, die den Kauf des genannten Vakzins verboten hätte.[10] In diesem Kontext ist darauf zu verweisen, dass der russische Impfstoff in der Ukraine aufgrund fehlender international anerkannter Studien zur Wirksamkeit nicht zugelassen ist. Die momentan laufende Impfkampagne ist ebenfalls Gegenstand von irreführenden Meldungen. Der in der Ukraine eingesetzte indische Impfstoff wird auf russischen Internetseiten beispielsweise als gefährlich für die Bevölkerung des Nachbarlandes dargestellt und als Beweis angeführt, dass die Ukraine nun „ein Land der Dritten Welt wird“.[11]
Strategie der Desinformation: Kanäle, Akteure und Narrative
Eine Vielzahl von falschen Meldungen werden zunächst in Russland veröffentlicht und im Anschluss von Fernsehsendern sowie Nachrichtenportalen in der Ukraine aufgegriffen. Dabei sind die traditionellen Medien in der Ukraine, insbesondere die Fernsehsender, weiterhin wichtige Kanäle zur Verbreitung von Desinformation, da diese nach wie vor eine höhere Reichweite als soziale Medien erzielen.[12]
Digital werden Falschmeldungen über Facebook-Gruppen, anonyme und personalisierte Telegram-Kanäle[13] sowie über Youtube-Kanäle vervielfacht. Als prorussisch geltende Blogger wie Anatolij Scharij nutzen beispielsweise den eigenen Telegram-Kanal, um Desinformationen gezielt zu verbreiten. Youtube dient v.a. Nachrichten- und Fernsehsendern als Plattform, die in der Ukraine nicht mehr senden dürfen.[14]
Zudem sind an der Verbreitung von Unwahrheiten häufig Akteure in Politik und Wirtschaft beteiligt, die sich für eine Annäherung an Russland aussprechen. Sie treten häufig in ukrainischen Medien auf oder nutzen eigene digitale wie traditionelle Medien. Eine aktuelle ukrainische Studie verweist darauf, dass die Kanäle, die von diesen politischen Akteuren kontrolliert werden, die meisten Falschmeldungen in der Ukraine verbreiten.[15]
Immer wieder verantwortlich für Desinformationskampagnen wird die Partei „Oppositionsplattform – Für das Leben“ (OPSSch) gemacht.[16] Diese Partei spielt insbesondere für die Meinungsbildung in der Ostukraine weiterhin eine entscheidende Rolle, wird sie doch dort von einem Großteil der Menschen gewählt.
Dabei ist nicht davon auszugehen, dass alle Falschmeldungen in der Ukraine aus Russland koordiniert werden. Vielmehr verweisen Expertinnen und Experten darauf, dass über sehr unterschiedliche Kanäle und verschiedene als kremlnah geltende Akteure wiederholt negative Meldungen verbreitet werden. Dieses Zusammenspiel unterschiedlicher Kanäle und Akteure im Sinne Russlands scheint vielversprechend, da dann die Falschmeldungen der Leser- und Zuhörerschaft mehrfach begegnen. Je häufiger eine Meldung und noch dazu auf unterschiedlichen Kanälen erscheint, umso glaubwürdiger erscheint sie.
In diesem Zusammenhang ist es schwer einzuschätzen, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer von diesen Kampagnen erreicht werden. Eine aktuelle Studie nennt Klickzahlen: Mehr als 110 Millionen Besuche aus der Ukraine pro Monat auf Internetseiten, die die genannten Narrative über die Ukraine reproduzieren; mehr als 120 Millionen Videoaufrufe auf prorussischen YouTube-Kanälen monatlich. Zwar sind Klickzahlen längst nicht mit der Zahl der Leser und Leserinnen gleichzusetzen, es ermöglicht jedoch eine vage Vorstellung der Reichweite. Der bereits genannte Blogger Scharij hat mit allein knapp 270.000 Followern eine große Reichweite für seine einseitigen Äußerungen über die Politik, Gesellschaft und den Konflikt in der Ukraine.[17]
Bei der Verbreitung von Falschmeldungen spielen nicht nur Medien eine Rolle, die eine landesweite Leser- und Zuhörerschaft erreichen, sondern auch lokale Kanäle. Häufig werden regionale Themen aufgegriffen, verfälscht und in den Kontext größerer Erzählungen eingepasst. Dennoch gehen aktuelle Studien nicht davon aus, dass Falschmeldungen aus Russland die nationale und regionale Informationslandschaft in der Ukraine dominieren.
Trotz verschiedener Akteure, unterschiedlicher Themen und Verbreitungswege wiederholen sich die Narrative, die vielen Falschmeldungen zugrunde liegen. In einer der zentralen Erzählungen erscheint Kiew als der Aggressor im russisch-ukrainischen Konflikt. Hinzugefügt wird das Bild von dem von „Außen“ gesteuerten Land, das von der EU und den Vereinigten Staaten fremdbestimmt wird. Seit 2014 wird das Bild propagiert, die Ukraine sei ein faschistischer und nationalistischer Staat, der die russischsprachige Bevölkerung unterdrücke, ein Narrativ, dass v.a. zu Jahrestagen wie dem 8. Mai immer wieder lanciert wird.[18] Falschmeldungen, die nicht direkt den Konflikt thematisieren, zielen häufig darauf, das Bild zu verfestigen, die Ukraine sei ein gescheiterter Staat, der sich für seine Bevölkerung weder einsetzen könne noch wolle.[19]
Ukrainische Reaktionen auf die russische Desinformation
Eine langfristige Strategie gegen die russische Desinformation gibt es in der Ukraine bisher nicht. Wenngleich die politischen Bemühungen, gegen Desinformation vorzugehen und wirksame Antworten zu finden, in den letzten Wochen zugenommen haben.
Seit 2014 haben sich die verschiedenen ukrainischen Staatsführungen darauf konzentriert, gegen die Kanäle vorzugehen, die in der Ukraine als Verteiler von Falschnachrichten wahrgenommen werden. Zu Beginn des russisch-ukrainischen Konfliktes 2014 verbot der damalige Präsident Petro Poroschenko die Ausstrahlung von russischem Fernsehen in der Ukraine. In Folge wurden mehr als 70 Sender gesperrt, der Empfang über Satelliten ist jedoch weiterhin möglich. Drei Jahre später – 2017 – wurden vielbesuchte russische Internetportale, u.a. Vkontakte, das Äquivalent zu Facebook, mail.ru, ein E-Mail-Anbieter und das bereits erwähnte Yandex gesperrt.
Der gegenwärtige Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt die Politik seines Vorgängers fort: Zunächst verlängerte er das Verbot der genannten Internetseiten. Zudem veranlasste er im Februar, dass den drei ukrainischen Fernsehkanälen Kanal 112, NewsOne und ZIK die Sendelizenzen entzogen werden. Selenskyj begründet das harte Vorgehen mit der Propaganda, die die Sender im Sinne Moskaus in der Ukraine verbreiten würden. Zuvor hatte der ukrainische Sicherheits- und Verteidigungsrat Sanktionen gegen Taras Kozak, dem Eigentümer der Sender verhängt. Er ist Parlamentsabgeordneter der „Oppositionsplattform“ und gilt als eng verbunden mit dem umstrittenen Politiker und Oligarchen Wiktor Medwedtschuk. Medwedtschuk wiederum wird u.a. aufgrund seiner engen Verbindung zum russischen Präsidenten immer wieder kritisiert.[20]
Die Reaktionen in der Ukraine auf diese Entscheidung waren gespalten: Es ist wenig umstritten, dass das Land Ziel von umfassenden Desinformationskampagnen ist und es noch wirksamere Antworten auf diese Bedrohung braucht. Dennoch bestehen erhebliche Zweifel an der demokratischen Legitimität und an der Wirksamkeit des bisherigen Vorgehens. Bedenken äußerten Kritiker und Kritikerinnen vor allem an dem Verbotsverfahren: Die Entscheidung traf der Präsident auf Empfehlung des von ihm eigesetzten Sicherheits- und Verteidigungsrates, stichhaltige Belege für den Vorwurf der Propaganda wurden dabei jedoch nicht vorgelegt. Da es sich dabei doch um eine empfindliche Einschränkung der Medienfreiheit handelt, die gut begründet sein sollte, wurde auch das Fehlen einer richterlichen Verbotsprozedur kritisiert.[21]
Neben der fehlenden demokratischen Legitimität wird in der ukrainischen Öffentlichkeit diskutiert, ob dieses Vorgehen nicht auch dazu dient, sich politischer Opponenten zu entledigen. Schließlich konkurrieren der Präsident und seine Partei „Diener des Volkes“ insbesondere im Osten des Landes mit der „Oppositionsplattform“. Die eher ältere Wählerschaft dieser Partei schaute laut Umfragen die drei nun abgeschalteten Sender häufiger als andere Wählergruppen.
Nach dieser Entscheidung kündigte der Präsident im März weitere Schritte zur Abwehr von Desinformation an: Mit dem Aufbau spezieller Anti-Desinformationszentren soll stärker strategisch auf die Bedrohung geantwortet werden. Nach bisherigen Verlautbarungen ist ein erstes Zentrum vorgesehen, das dem Verteidigungs- und Sicherheitsrat zugeordnet sein wird. Es soll eine Strategie gegen das russische Vorgehen entwickeln und mit den ukrainischen Sicherheitsdiensten zusammenzuarbeiten.
Die zweite geplante Institution ist eher auf die Kommunikation mit der Bevölkerung ausgerichtet und wird in die Strukturen des Kulturministeriums integriert sein. Sie soll nicht nur Falschnachrichten offenlegen, sondern die Medienkompetenz in der Bevölkerung stärken. Bisher ist wenig bekannt über die konkreten Aufgaben, Strukturen und das Budget der zwei Zentren. Die vorgestellten Finanzpläne lassen auf ein eher begrenztes Budget schließen und es bleibt abzuwarten, ob damit handlungsfähige Institutionen entstehen werden.[22] Zudem ist auch bei diesem Vorhaben noch ungeklärt, inwieweit eine demokratische Kontrolle der Anti-Desinformationszentren, u.a. durch das ukrainische Parlament, vorgesehen ist.
Eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit Desinformation in der Ukraine spielen Initiativen aus der Zivilgesellschaft. Es sind Internetseiten und NGOs wie stopfake oder VoxCheck, die Falschmeldungen aufdecken und widerlegen. Sie dokumentieren und analysieren die Verbreitung und die Inhalte. in einem Land, in dem es keine öffentlich-rechtlichen Medienanstalten und nur ein sehr geringes Vertrauen in die eigene Regierung gibt, tragen diese Initiativen ganz entscheidend zur Transparenz und Stärkung der Resilienz in der Bevölkerung gegen Desinformation bei.
Fazit
Bei der Vorstellung der geplanten Anti-Desinformationszentren unterstrich Selenskyj, dass die neugeschaffenen Strukturen stärker international tätig werden sollen, um die Netzwerke mit den Verbündeten in dieser Bedrohungslage zu intensivieren. Das wäre nicht die erste internationale Kooperation: Bereits 2015, nach der Annexion der Krim und dem Ausbruch des Konfliktes im Donbas, beschloss die EU, die Task Force East Stratcom gegen russische Desinformationskampagnen in Osteuropa aufzubauen. Eines ihrer umfangreichsten Projekte ist die Plattform EU vs. Disinfo, auf der Falschmeldungen benannt und widerlegt werden.[23]
Eine weiter intensivierte internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich könnte vielversprechend sein, denn der Fall der Ukraine ist in vielfacher Hinsicht auch für Deutschland und die EU interessant: Zum einen ist das Land bereits seit acht Jahren massiven Desinformationskampagnen ausgesetzt, kann also auf erhebliche Erfahrungen verweisen. Die Frage, welche Strategien – ob Verbote der Verbreitungskanäle oder starke zivilgesellschaftliche Aufklärung – wirkungsvoll sind, ist auch für eine zukünftige Strategie in der EU von Bedeutung. Zum anderen lässt sich am ukrainischen Fall über die Wirksamkeit von Desinformation diskutieren. Nach inzwischen acht Jahren ist das übergeordnete Ziel dieses Vorgehens Russlands – die weitere Destabilisierung des Nachbarlandes – nicht erreicht worden. Zwar hängt die Entwicklung der Ukraine und die weiterhin proeuropäische Orientierung eines Großteils der ukrainischen Gesellschaft selbstverständlich mit verschiedenen Faktoren zusammen.[24] Aber es erscheint lohnend, noch stärker über die tatsächliche Wirkung der russischen Desinformation in der Ukraine nachzudenken. In einer aktuellen Studie der Initiative detector media wird darauf verwiesen, dass Desinformation insbesondere in instabileren Regionen wie der Ostukraine einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung entfalten kann. In einer Region, in der die Skepsis gegenüber dem europäischen Weg der Ukraine, weiterhin groß ist, spielen vermeintliche negative Nachrichten eine größere Rolle. Aus diesem Grund sollte es im Interesse der Partnerländer der Ukraine sein, die Resilienz gegenüber russischer Desinformation in der ukrainischen Gesellschaft zu erhöhen und bei den eigenen Bemühungen die Regionen im Osten und Süden des Landes im Blick zu behalten.
[1] Lennart Maschmeyer: Digitale Desinformation. Erkenntnisse aus der Ukraine. CSS Analysen zur Sicherheitspolitik/ETH Zürich, Februar 2021, S.1. Online verfügbar unter CSSAnalyse278-DE.pdf (ethz.ch) [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[2] Zur hybriden Kriegsführung Russlands siehe Peter Dickinson: Putin’s passport ploy in Ukraine may pave way for Russia’s next annexation, Atlantic Council, 20.05.2021. Online verfügbar: Putin's passport ploy in Ukraine may pave way for Russia's next annexation - Atlantic Council [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[3] Siehe auch Anm. 1, S. 2.
[4] O.A.: Fake: A child died in Donbas as a result of a Ukrainian drone attack, Stopfake, 05.04.2021. Online verfügbar unter Fake: A child died in Donbas as a result of a Ukrainian drone attack (Update) | StopFake [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[5] Politikexpert. Вероника Смирнова: Генерал Шевцов уличил США в подготовке "хорватского сценария" в Донбассе, Politikexpert, 24.3.2021, Online verfügbar unter https://politexpert.net/238915-general-shevcov-ulichil-ssha-v-podgotovke-horvatskogo [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[6] EU vs. Disinfo. Disinfo: US prepares Ukrainian army for genocide in Donbas. Online verfügbar unter https://euvsdisinfo.eu/report/us-prepares-ukrainian-army-for-genocide-in-donbas [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[7] Stopefake. Фейк: Україна скоро «залишиться без питної води», Дніпро «вмирає», 2.04.2021. Online verfügbar unter https://www.stopfake.org/uk/fejk-ukrayina-skoro-zalishitsya-bez-pitnoyi-vodi-dnipro-vmiraye/ [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[8] Michael Gentile, Yevgeniya Kuznetsova. Voxukraine. Descent into the Mariupol Disinformation Maelström, 3.12.2020. Online verfügbar unter Descent Into the Mariupol Disinformation Maelström | VoxUkraine [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[9] Detector.media. On the other side of the screen: An analysis of media consumption and disinformation in the Ukraine’s information environment,18.05.2021. Online verfügbar unter On the other side of the screen: An analysis of media consumption and disinformation in the Ukraine’s information environment - Детектор медіа. (detector.media) [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[10] Oleksandra Panasytska: Infowar. Russia and its Sputnik, 12.02.2021. Online verfügbar unter https://voxukraine.org/informatsijna-vijna-rosiya-ta-yiyi-sputnik/ [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[11] Texty.org.ua. «Захід» готується інсценувати масові смерті людей від «Супутника V». Моніторинг дезінформації №72, 18.03.2021. Online verfügbar unter https://texty.org.ua/articles/103187/disinfomonitoring-72/. Zu dem Thema siehe auch: https://voxukraine.org/informatsijna-vijna-rosiya-ta-yiyi-sputnik/ [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[12] Siehe auch Anm. 10.
[13] Юлія Дукач. Texty.org.ua. Як анонімні телеграм-канали стають джерелом новин для ЗМІ, 28.04.2021. Online verfügbar unter https://texty.org.ua/fragments/103467/yak-z-anonimni-telehram-kanaly-stayut-dzherelom-novyny-dlya-zmi/?fbclid=IwAR2Jqk3wvnlERgFpoxKarA3H-Wxs8P9-yCPPGiec3Gk8fQ7IOLfiMM9J1dA [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[14] https://detector.media/propahanda_vplyvy/article/187992/2021-05-14-antyzakhidna-rytoryka-v-infoviyni-khto-nalashtovuie-ukraintsiv-proty-zakhodu/ [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[15] Siehe auch Anm. 10.
[16] Siehe auch Anm. 15.
[17] Євгенія Дроздова, Надя Кельм, Юлія Дукач, Дарина Судачек.Texty.org.ua. Сотні тисяч. Яка аудиторія (про)російських медіа в Україні. Online verfügbar unter https://texty.org.ua/projects/103537/pro-audytoriyu-prorosijskyh-media-v-ukrayini/?fbclid=IwAR3sp95Wwum4i9hznZHgUzwDot67Fh8hKJIBsPLtFbvDs3ZSuv0BJc3CwZc [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[18] Siehe auch Anm. 15.
[19] Siehe auch Anm. 8.
[20] Ukraine Crisis Media Center. Sanktionen gegen prorussische TV-Kanäle in der Ukraine: Ursachen und Risiken, 03.02.2021. Online verfügbar unter Sanktionen gegen prorussische TV-Kanäle in der Ukraine: Ursachen und Risiken | UACRISIS.ORG [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[21] UkrInform. Ukrainian NGOs support sanctions against Kozak, TV channels, 03.02.2021. Online verfügbar unter UkrInform: Ukrainian NGOs support sanctions against Kozak, TV channels | KyivPost - Ukraine's Global Voice [letzter Zugriff: 09.06.2021]. Zu dem Thema auch: Ukraine: Zelenskiy bans three opposition TV stations | News | DW | 03.02.2021.
[22] Oleksandr Holubov. Кожному по центру. Як у РНБО боротимуться з дезінформацією, 07.04.2021. Online verfügbar unter https://www.dw.com/uk/yak-u-rnbo-borotymutsia-z-dezinformatsiieiu/a-57113678 [letzter Zugriff: 09.06.2021]. Weitere Informationen unter В Міністерстві культури України анонсували національну стратегію боротьби з дезінформацією - Главком (glavcom.ua) [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[23] Detector.media. Центр протидії дезінформації – це побудова страткому, а не самоціль, 16.03.2021. Online verfügbar unter Центр протидії дезінформації – це побудова страткому, а не самоціль - Детектор медіа. (detector.media) [letzter Zugriff: 09.06.2021].
[24] Lennart Maschmeyer: Digitale Desinformation. Erkenntnisse aus der Ukraine. CSS Analysen zur Sicherheitspolitik/ETH Zürich, Februar 2021, S.1. Online verfügbar unter CSSAnalyse278-DE.pdf (ethz.ch) [letzter Zugriff: 09.06.2021].
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