Справаздачы аб імпрэзах
Der Workshop zum Zeitzeugen-Gespräch mit Edita Fischer hat schon vormittags begonnen. Die Schüler, die am Schülerpolitiktag mit dem Motto „Hinsehen, Einmischen, Mitgestalten" in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung teilnehmen, haben sich auf die Begegnung vorbereitet. Sie haben etwas über das Heimatland von Edita Fischer erfahren. Die Slowakei in der Zeit des Nationalsozialismus mit dem Staatspräsidenten Jozef Tiso, der Hitler versprach, die Slowakei „judenfrei" zu machen. Sie haben sich ein Video angesehen, in dem Fischer für Steven Spielbergs Zeitzeugen-Projekt „Shoa Foundation" interviewt wurde. Und sie haben sich Fragen überlegt, die sie der 79-jährigen stellen könnten.
Für Edita Fischer ist es nicht selbstverständlich, diese Fragen zu beantworten. Als sie dann mittags vor den Schülern sitzt, erzählt sie, wie sie 35 Jahre lang überhaupt nicht über ihre Zeit im Konzentrationslager gesprochen hat: „Ich hatte das alles wie in einer Schachtel weggeschlossen. Ich dachte, wieso soll ich das erzählen, ich kann es doch eh nicht begreiflich machen." Erst als lange danach die ersten Interview-Anfragen von Journalisten kamen, hat sie sich entschlossen, doch Einblick in ihre Geschichte zu geben. Und so beginnt sie auch den Schülern des Workshops zu erzählen. Eindrücklich ist vor allem ihre Beschreibung von der Ankunft in Auschwitz: „Ich habe innerhalb einer Stunde alles verloren - meine Eltern, meine Sachen, meine Identität." So fasst sie zusammen, wie sie von ihrer Mutter getrennt wurde, wie sie sich nackt ausziehen musste und ihre Haare abrasiert wurden. Die Mutter kam auf die linke Seite der Rampe - zu den Menschen, die sofort in die Gaskammer geschickt wurden. „Dabei war sie noch jung, 36, aber sie hatte ein Kind dabei." Edita Fischer beschreibt, wie sie dann, im Oktober 1944, in dünnen Socken und Holz-Pantinen ihre ersten Schritte in das kalte und matschige Lager machte: „Ich war wie in Schock, hatte keine Zeit zu denken. Der unbedingte Überlebenswille kam erst später. Aber es gab auch Zeiten, wo wir alle Hoffnung aufgegeben hatten und dachten, der Weg durch den Schornstein ist der einzige aus dem Lager."
Die gebürtige Slowakin hatte das Glück, für den Küchendienst herangezogen zu werden. Dort musste sie den ganzen Tag Kartoffeln und Rüben schälen, bekam aber manchmal zumindest etwas von der Milch ab, die für die Lagerwachen bestimmt war. Nach Zwangsarbeit im Flugzeugmotoren-Werk von Daimler-Benz erlebte sie das Kriegsende dann im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Seit ihrer Befreiung hat sie die Sowjets in dankbarer Erinnerung: „Die Russen waren sehr freundlich und gaben uns Brot und Speck - ich war Ende 16 und wog zeitweilig 36 Kilo." Wie sie zurück in den Alltag finden konnte, will einer der Schüler wissen. „Das ging schnell, ich lebte zunächst in einer jüdischen WG, es ist nicht zu glauben wieviel Elan und Lebenswillen man hat, wenn man jung ist." Bald nach Kriegsende verliebte sie sich in einen Deutschen. „Viele sagten: Wie kannst du dich in einen Deutschen verlieben? Aber wenn man sich verliebt, zählt nicht Hautfarbe, Rasse oder Nation." Sie folgte ihm nach Berlin und wurde dort heimisch. Seit 58 Jahren lebt sie hier, 35 davon hat sie als Krankenschwester im jüdischen Krankenhaus gearbeitet.
Die Schüler wollen wissen, wie stark sie sich seitdem mit dem Holocaust beschäftigt. „Ich lese viel darüber, ich weiß auch nicht so richtig wieso, wahrscheinlich will ich vergleichen, wie es anderen gegangen ist." Bis heute beschäftigt sie, dass sie die einzige Überlebende ihrer Familie ist. Eingeweihte Nachbarn hatten ihr, ihrer Schwester und ihren Eltern ein Versteck angeboten, falls die Deportation drohen sollte. Die anderen drei schafften es ins Versteck, als es soweit war, nur Edita wurde vorher festgenommen. Einen Tag später meldete sich die Familie freiwillig bei der Polizei, aus Angst, Edita könnte gezwungen werden, die Nachbarn zu verraten. „Bis heute mache ich mir deswegen Vorwürfe: Meine Eltern und meine Schwester haben sich freiwillig gemeldet, und ich bin die einzige, die überlebt hat. Der SS-Mann, der mich vom Arm meiner Mutter nach rechts riss, hat mich ins Leben gestellt."
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