Краінавая справаздача
Das sind traurige Werte für den Journalismus in Mazedonien: Nur 15 Prozent der Bevölkerung glauben an eine unabhängige Presse in Mazedonien. Dagegen sagt die Hälfte der Befragten, die Journalisten in Mazedonien können nicht frei berichten. Hinzu kommt, dass nur 14 Prozent der Befragten großes Vertrauen in die journalistische Arbeit haben; dagegen hegen sogar 38 Prozent enormes Misstrauen gegenüber Journalisten.
Etwas mehr als ein Drittel (38 Prozent) fühlt sich über Politik gut durch die Medien informiert. 16 Prozent geben an, sich nicht für Politik zu interessieren. Dieses Desinteresse ist bei Jugendlichen sogar noch größer. Fast jeder Vierte zwischen 18 und 29 Jahren will mit Politik nichts zu tun haben. Unterschiede zeigen sich auch bei den Wohnregionen der Befragten. Im Vergleich zu Stadtbewohnern fühlt sich die Landbevölkerung schlechter informiert. Und jeder Fünfte außerhalb der Städte hat kein Interesse an Politik.
Fernsehen dominiert vor sozialen Netzwerken
Die wichtigste Informationsquelle sind nach wie vor die TV-Sender. Mehr als 70 Prozent der Mazedonier beziehen politische Nachrichten aus dem Fernsehen. Soziale Netzwerke (47 Prozent), Webseiten von öffentlichen Stellen und das Radio (jeweils 12 Prozent) folgen. Printmedien werden nur noch von 9 Prozent als Nachrichtenquelle genutzt. Mit Blick auf das Alter zeichnet sich ein ähnliches Bild wie in anderen Ländern ab. Jugendliche schauen weniger Fernsehen und nutzen stattdessen mehr das Internet und Soziale Netzwerke.
Auch beim Vertrauen liegt das Fernsehen vorn. Jeder zweite Mazedonier glaubt den TV-Nachrichten. Es folgen mit weitem Abstand soziale Netzwerke (18 Prozent), Webseiten von öffentlichen Stellen (7 Prozent) und das Radio (6 Prozent). Allerdings sagen auch 28 Prozent der Befragten, sie glauben keiner Informationsquelle.
Obwohl das Fernsehen hohes Vertrauen genießt, sind fast 40 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass falsche Informationen darüber verbreitet werden. Noch höher ist mit 44 Prozent der Wert bei den Sozialen Netzwerken. Die jüngere Generation zwischen 18 und 29 Jahren nutzt nicht nur mehr Online-Medien, sondern vertraut ihnen auch bei weitem eher als dem Fernsehen. Die vertrauenswürdigste Quelle für sie sind Soziale Netzwerke, aber sie glauben auch mehr als andere Bürger den Webseiten öffentlicher Stellen und von Nichtregierungsorganisationen, die ebenfalls ein Teil der Umfrage waren. Im Vergleich dazu genießt das Fernsehen sehr hohes Vertrauen unter der Gruppe der über 65-Jährigen.
Selbstregulierung der Medien ist ein unbekannter Begriff
Mehr als 70 Prozent können mit dem Begriff der Selbstregulierung von Medien nichts anfangen. Dagegen kennen nur 15 Prozent der Befragten dieses Prozedere. In Hinsicht auf die Verbreitung von Hass und Gewalt in den Medien weiß die überwiegende Mehrheit (fast jeder Zweite) nicht, an welche Organisation oder Institution man sich mit einer Beschwerde wenden kann. Nur jeweils 9 Prozent der Befragten würde sich an den Journalistenverband oder die Medienanstalt für Audio und Video wenden; sogar nur 3 Prozent hat diesbezüglich Vertrauen in staatsanwaltliche Strukturen.
Mehr Vertrauen in EU und NATO
Angesichts aktueller politischer Entwicklungen hinsichtlich des Streits um einen möglichen neuen Namen für Mazedonien und die damit verbundene Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen wie auch einer NATO-Mitgliedschaft ist das Vertrauen in beide Institutionen relativ groß: So haben fast 45 Prozent der Mazedonier sehr hohes bzw. hohes Vertrauen in die Europäische Union – das gilt ebenso für die NATO mit 41 Prozent. Mit Blick auf das Vertrauen in andere Staaten liegt Deutschland vor den USA und Russland.
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