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Um Punkt 11.30 Uhr startete die Fahrradexkursion durch die Metropolregion Ruhr am Dortmunder Bahnhof.
Bei strahlendem Sonnenschein bahnten sich die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Weg zum ersten Programmpunkt, dem Phoenix-See in Dortmund.
Dort erläuterte der Ruhrgebietsexperte und Fotograf Rainer Schlautmann, welche Thematik die Teilnehmer/innen in der kommenden Woche erwartet.
Sie sollten die Geschichte des Ruhrgebiets und den Strukturwandel an mehreren markanten Beispielen erleben. In den kommenden fünf Tagen sollten die Teilnehmer ebenfalls erfahren, wie sehr der Bergbau mit der Region verwurzelt ist und wie besonders es ist, dass mit dem Bergwerk Prosper Haniel in Bottrop, Ende 2018 die letzte Zeche Deutschlands schließt. In der kommenden Woche fuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ehemaligen Bahntrassen und Fahrradwegen entlang des Ruhr und des Emscher-Ufers.
Vom Stahlbad zum Segelteich
Schlautmann ging auf den künstlich geschaffenen Phoenix-See ein, der auf dem Gelände eines ehemaligen Hoesch-Stahlwerkes steht.
Der See wurde erschaffen um eine Aufwertung des Stadtteils Dortmund-Hörde zu erreichen, was den Städteplanern durch aus gelungen ist.
Der Ruhrgebietsexperte wies aber auch auf den bereits fortgeschrittenen Gentrifizierungsprozess hin. Wo früher Arbeiterhäuser standen, stehen heute Luxusvillen.
Nach einer kleinen Stärkung an der belebten Phoenix-See Promenade ging die Fahrradtour weiter in Richtung Dortmund Böwinghausen. Beim Besuch der Zeche Zollern gab die Gruppenführerin Anne Reh einen guten Überblick über die Zeche und die Arbeit unter Tage.
Highlight der Besichtigung war die Maschinenhalle und die Waschkaue der Zeche.
Die Teilnehmer übernachteten im Haus Goldschmieding, dem ehemaligen Landsitz des Iren Wiliam Thomas Malvuny, der im Ruhrgebiet mehrere Zeche führte.
Am darauf folgenden Tag ging die Tour von Castrop-Rauxel über Herne und Bochum nach Gelsenkirchen. Auf dem Weg hatten die Teilnehmer immer wieder die Gelegenheit, Orte des Strukturwandels zu entdecken.
Ein Highlight stellte der Besuch der Zeche Hannover mit ihrer Ausstellung „Revierfolklore“ dar.
"Überrascht, dass das Ruhrgebiet gar nicht dreckig ist (...)" - Teilnehmerin aus dem Rheinland
Am Abend kam es für viele der Teilnehmer zu einer erneuten Bergetappe, die ausnahmsweise nicht auf dem Fahrrad durchgeführt wurde.
Bei der Besteigung der Halde Rheinelbe erhielten die Teilnehmer einen gewaltigen Rundumblick über das Revier. Die einst „graue“ Region ist zu einer gigantischen Grünfläche geworden.
Nicht unbegründet erhielt die Stadt Essen im Jahr 2017 den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“.
Darauf ging auch der Oberbürgermeister der Stadt Essen Thomas Kufen bei einer „Lunch Diskussion“ in der Kokerei am UNESCO Weltkulturerbe Zeche Zollverein am nächsten Tag ein.
Er zeigte sich sichtlich stolz, wie gut seine Stadt den Strukturwandel gemeistert hat.
Zuvor jedoch besuchten die Teilnehmenden das Ruhr Museum mit der Sonderausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“. Hierbei wurde wieder einmal deutlich, wie bedeutend der Steinkohlebergbau für die Metropolregion Ruhr gewesen ist.
Gegen Nachmittag wurde die Gruppe im Malakowturm der Zeche Prosper Haniel in Bottrop empfangen.
Dr. Reinhard Rohde, Mitarbeiter der Ruhrkohle AG, erläuterte den Teilnehmern die Bedeutung der Ewigkeitsaufgaben nach Ende des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet.
Nach einem eindrucksvollen Tag nächtigte die Gruppe auf der Margarethenhöhe, der 1. Gartenstadt Deutschlands.
Die Zukunft der Radmobilität
Die Gruppe setzte die Studienreise der etwas anderen Art am Donnerstag fort.
Zunächst stand ein Gespräch mit Felix Blasch, dem Leiter des Stadtplanungsamts in Mühlheim auf dem Plan.
Dieser stellte den Teilnehmern das Projekt des Radschnellwegs 1 vor, der in Zukunft die Städte Hamm und Duisburg verbinden soll. Der erste Abschnitt von Mühlheim nach Essen ist bereits befahrbar und wird von der Bevölkerung gut angenommen.
Am Nachmittag erhielten die Teilnehmer vom Dach des Gasometers in Oberhausen einen weitreichenden Blick über das Ruhrgebiet und ihre nun fast 200 km zurückgelegte Strecke.
Der Ruhrgebietsexperte Schlautmann ging dabei auch auf die Geschichte des Gasometers ein, der schon kurz vor dem Abriss stand und mittlerweile als feste Landmarke im Ruhrgebiet agiert.
Abschlussetappe mit Besichtigung des Duisburger Innenhafens
Nach einer Besichtigung des Duisburger Innenhafens erreichte die Fahrradgruppe am Nachmittag des 20. Julis den Duisburger Bahnhof, der den Endpunkt der Radtour markierte.
Die aus dem ganzen Bundesgebiet stammenden Teilnehmer gaben an, dass sie von der Region Ruhr mehr als positiv überrascht worden sind.
Das Ruhrgebiet stellte sich nicht als dreckige, sondern als grüne Metropolregion heraus.
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Regionalbüro Westfalen
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