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Gleich der erste Satz sitzt. „Unser Geschäftsmodell baut auf Vertrauen“, sagt Kai Tschoeke von der Investmentbank Morgan Stanley. Das mit jungen Studenten aus ganz Deutschland gefüllte Auditorium der WHU – Otto Beisheim School of Management hört gespannt zu. Alle Ohren und Blicke sind auf Kai Tschoeke gerichtet. Und der legt nach: „Es ist auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgerichtet.“ Der Investmentbanker gibt zu, dass die öffentliche Berichterstattung in den vergangenen Jahren eine andere gewesen sei. Er fordert das Auditorium auf, aber auch einmal hinter die Sachen zu schauen. „Was machen Banken? Sie stellen Barmittel, offerieren Dienstleistungen oder bieten Schulden- und Risikofinanzierung an. Sprich: Sie dienen dem Allgemeinwohl.“ Was eine Investmentbank mache? „Wir sind Vermittler zwischen Anbietern und Nachfragern.“
Für Kai Tschoeke ist klar: Wer auf beiden Seiten seriös vermittelt braucht vor allem eines - Vertrauen. „Wir brauchen nicht nur Vertrauen, dass es uns heute gibt, sondern auch noch morgen und übermorgen.“ Grundlage für ein solches Vertrauen könne nur eine nachhaltige Geschäftspolitik sein, die am Wohl des Kunden orientiert sei. Ob es dabei richtig sei, ein System von entweder Trenn- oder Universalbanken einzuführen vermochte der Investmentbanker nicht beantworten.
Für seine Branche hätten sich – mindestens seit der Finanzkrise – erhebliche Änderungen ergeben. „Egal wann Sie in eines unserer Büros kommen – irgendjemand prüft immer gerade unsere Bücher. Wie haben eine exponentiell gewachsene Regulierungsdichte.“ Vielleicht sei das prinzipiell ja auch gar nicht so falsch, „aber wir brauchen als innovatives Unternehmen auch Freiheitsgrade.“ Doch Kai Tschoeke verfängt sich nicht im lamentieren über das Thema Regulierung von Investmentbanken, sondern wirbt für die Schaffung von Vertrauen. „Wir versuchen nicht auf Gesetze zu warten, sondern selber Vertrauen zu schaffen.“ Dabei sei das keine leere Worthülse, sondern werde bei den Mitarbeitern gelebt. „Wir sind ein teamorientiertes Unternehmen, in dem nicht der Einzelerfolg belohnt wird.“ Eine konsensorientierte Risikoabschätzung sozialisiere den späteren Verlust oder Erfolg dann auch dementsprechend.
Zum Abschluss seine Vortrags sagt Kai Tschoeke: „Natürlich sind wir eine ökonomisch ausgerichtete Grundeinheit. Aber wir fühlen uns als Teil der Gesellschaft. Gerade weil unser Geschäft auf Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Langfristigkeit setzt.“
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