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„Wir brauchen Geduld.“

Trotz aller Probleme beim Transformationsprozess bleiben arabische und iranische Politiker und Künstler optimistisch

Es war eine klare Botschaft, die Anwar al-Sadat, Leiter des Menschenrechtskomitees des ägyptischen Parlaments, und die Panelisten neben ihm aussendeten: Wir bleiben optimistisch. Die Situation in der arabischen Welt und im Iran ist schwierig, aber sie wird sich ganz sicher verbessern. Was es jetzt vor allem braucht, ist Geduld.

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Vor gut 250 Zuhörern im Museum für Islamische Kunst in Berlin ging al-Sadat nicht nur auf die Entlassung der Militärführung durch Staatspräsident Mursi vor wenigen Tagen ein („eine Machtdemonstration“), sondern auch auf die Situation der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ihr Büro in Kairo war letztes Jahr durchsucht und Mitarbeiter angeklagt worden. („Stiftungen machen einen großartigen Job“. Die Sache wird sich schnell aufklären.“).

Den Blick nach Tunesien richtete Ridha Chennoufi, Direktor der Philosophischen Fakultät an der Universität in Tunis. Er attestierte seinem Heimatland, dass es mit der Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung im Demokratisierungsprozess einen „großen Schritt nach vorne“ gemacht habe. Die siegreiche En-Nahda-Partei müsse nun allerdings ihren Wahlversprechen auch Taten folgen lassen. Nicht nur hege er Zweifel am Zeitplan („Bis Oktober wird es keine Verfassung geben.“), sondern auch am Willen, die Verfassung nicht auf Grundlage der Sharia zu schreiben. Derzeit sei zu beobachten, dass dieses Vorhaben mehr und mehr unterhöhlt werde. So sei man dabei, die Freiheit der Kunst einzuschränken. Chennoufi warnte vor den möglichen Folgen: „Wenn man Bedingungen an das Denken stellt, wird es gefährlich“.

Die Gefahr, die von der Kunstszene ausgehen kann, versucht das iranische Regime seit der Revolte von 2009 mehr als jemals zuvor mit rigiden Methoden einzudämmen. Der Filmemacher Mohammad Farokmanesh berichtete, dass viele seiner Kollegen gezwungen waren, das Land zu verlassen. Die Designerin Maede Soltani beklagte eine restriktive Kulturpolitik. Selbst Ausstellungen müssten neuerdings von der Zensurbehörde genehmigt werden. Das komplette Bildungssystem, von der Grundschule bis zur Universität, habe sich neuen Lehrplänen in der Kunsterziehung unterwerfen müssen.

Es grenzt daher schon fast an ein Wunder, dass sich trotz alledem eine lebendige Kulturszene im Untergrund des Iran erhalten konnte. Selbst Soltani, deren Vater seit etwa einem Jahr in iranischer Haft sitzt, weil er sich für Menschenrechte engagiert, bleibt daher zuversichtlich: „Die jungen Künstler werden sich mit ihrem Ideenreichtum Gehör verschaffen und kämpfen. Sie werden sich niemals einschüchtern lassen.“ Davon ist auch Samir Nasr, ägyptischer Filmemacher, überzeugt: „Spannende, nicht leichte Jahre liegen vor uns. Die Art, wie die Menschen leben wollen, lässt sich aber langfristig nicht aufhalten.“

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