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Erster deutsch-chinesischer Dialog zur sozialen Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen

Teilhabe in China und Deutschland

Eine vergleichende Perspektive auf die Inklusionsarbeit in Deutschland und China ermöglichte am 16. und 17. November der erste deutsch-chinesische Dialog zur sozialen Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen, den die KAS Peking gemeinsam mit dem Shijingshan-Behindertenverband durchführte.

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Die hybrid in Peking stattfindende Konferenz mit dem Ziel beidseitigen Lernens bot Gelegenheit zum Austausch über erreichte Fortschritte, aktuelle Entwicklungen, implementierte Projekte sowie weiteren Handlungsbedarf in beiden Ländern. Herr Wilfried Oellers, Mitglied des Deutschen Bundestages und Beauftragter der CDU/CSU-Fraktion für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, teilte mit dem Publikum seine Erfahrung im deutschen Gesetzgebungsprozess und betonte: Stimmen von Menschen mit Beeinträchtigungen müssen Gehör finden, denn Inklusionsarbeit selbst muss inklusiv sein. Entsprechend diesem Prinzip referierten für die One Plus One Disability Group Herr CAI Cong und Herr WANG Xuan ihre Sicht aus der Perspektive von Experten, die selbst mit einer Behinderung leben. Insgesamt stellten sechs chinesische NGOs und soziale Einrichtungen ihre Projekte vor.

Frau Prof. LIAO Juan von der Capital Normal University, Frau Prof. XIE Qiong und Frau Prof. ZHANG Xueyin von der Beijing Normal University sowie Herr Prof. Sven Degenhardt von der Universität Hamburg beleuchten das Thema aus Sicht der Wissenschaft. Ihre Erkenntnisse legten Unterschiede in der Inklusionsarbeit in beiden Ländern offen, zeigten aber auch Gemeinsamkeiten auf. So bleiben in beiden Ländern der Zugang zu Bildung – etwa die Teilnahme am regulären Schulunterricht oder Studium – sowie die Einbindung ins Berufsleben zentrale Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund zeigte Frau WANG Li für die Inclusion Factory in der Stadt Taicang, wie internationales Lernen funktioniert: Zur Einbindung von Menschen mit geistiger Behinderung in den lokalen Arbeitsmarkt orientierten sie sich am deutschen Modell der Behindertenwerkstätten, aus deren Arbeitsalltag in Deutschland Frau Cornelia Kammann und Herr Wladimir Geldt vom Osnabrücker Werkstattrat (Werkstattrat gGmbH, OSNA-Integ gGmbH) berichteten. Zum Rundumblick auf das Thema Inklusion trug auch Frau Prof. ZHOU Ling vom Beijing City College mit einem Vortrag über Finanzdienstleistungen für Menschen mit Behinderung bei. Zu den praktischen Chancen und Herausforderungen der kommunalen Partizipation von Menschen mit Beeinträchtigungen berichtete Mirjam Tomše über ihre Erfahrungen als Behindertenbeauftragte der Stadt Köln.

Am Folgetag, dem 17. November, fand ein Besuch des deutschen mittelständischen Unternehmens Ottobock in Peking statt. Der Weltmarktführer im Bereich Prothetik schöpft aus über einhundert Jahren Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung und Bereitstellung von maßgeschneiderten Produkten für Kunden, die mit körperlichen Beeinträchtigungen leben. Dabei spielt auch die Betreuung eine wichtige Rolle, damit Betroffene ein Maximum an Autonomie und Selbstbestimmung im Alltag erfahren können.

Menschen mit Beeinträchtigungen eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, bleibt sowohl in Deutschland als auch in China ein zentrales Thema. Dies betrifft verschiedene Lebensbereiche wie etwa Bildung, Arbeit, Mobilität, Gesundheit und Finanzen. Der Dialog diente in diesem Zusammenhang nicht nur dem bilateralen Erfahrungsaustausch, sondern auch zur Vernetzung chinesischer NGOs und Einrichtungen aus dem Inklusionsbereich untereinander. Zu den rund 80 Teilnehmenden zählte u.a. auch Frau LIU Mingqun, Mitglied des Nationalen Volkskongresses.

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Auslandsbüro China

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