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Im Auge des Betrachters?

от Luisa Tiesies
Veranstaltungsbericht der Kunstreihe

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In der Veranstaltungsreihe „Im Auge des Betrachters“ haben wir uns Werken aus verschiedenen Kunstgattungen zugewandt und zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft diskutiert. Diese Veranstaltungen fanden in Koopereation mit dem Leibnizforum statt.

Die Einführungsveranstaltung fand am 15. Februar in der Moritz Bastei statt und hatte den Titel: „Zwischen Realität und Utopie-Kunst in Krisenzeiten“. Zu Gast waren Nora Bossong, sie ist freie Schriftstellerin und Essayistin, für ihre Gedichte, Romane und Essays wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Thomas-Mann-Preis und Prof. Dr. Marc Rölli, dieser ist Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die beiden diskutierten unter Moderation von Falk Hamann wie wird Kunst in Zeiten des Ukraine Krieges oder der Corona Krise wahrgenommen wird und welche Rolle sie zur Bewältigung von Krisen spielt. Außerdem wurde thematisiert, ob es in Zeiten von multiplen Krisen, zum Beispiel dem Klimawandel, der Ukraine Krieg oder die Corona Krise, einen spezifischen Beitrag gibt den Kunst leisten könne, um mit diesen Krisen als Gesellschaft umgehen zu können. Da die Referentin und der Referent beide aus verschiedenen Kunstformen kamen, konnten sie sich angeregt austauschen und ergänzen.

Am 1. März waren Robert Lucaciu, welcher Kontrabassist, Komponist und Pädagoge ist, Evi Filippou, welche Jazzmusikerin (Vibraphon, Percussion) und Komponistin ist und Wolf Kampmann, welcher freiberuflicher Musikjournalist und Schriftsteller, der mehrere Standardwerke zur Geschichte des Jazz und der Popmusik publiziert hat zu der zweiten Veranstaltung unter dem Titel „Raus aus dem Elfenbeinturm - Ein neues Bewusstsein im Jazz?“ zu Gast. Die Veranstaltung begann mit einem kurzen Musikstück der Gäste Evi Filippou und Robert Lucaciu. Die Ausgangsfrage der Veranstaltung befasste sich mit der Frage warum Jazz im Gegensatz zu anderen Kunstformen und Musikgenres nicht als engagierte Kunst angesehen wird. Der Journalist Wolf Kampmann ging auf die Ursprünge des Jazz ein, welche in der Unterhaltung lagen, sich aber massiv durch die Bürgerrechtsbewegung in den 40er und 50er Jahren in den USA und Europa veränderten und gesellschaftlicher wurden. Angefangen mit dem Potenzial des Politischen in dieser Musik bis hin zur Frage der Virtuosität schuf das Gespräch mehr Klarheit über die Jazzmusik. In dem Gespräch über die Leistung in der Jazzmusikszene wurde angemerkt, dass viele Aspekte der Leistungsproblematik eher ein männliches Phänomen sind, was zwar einen Teil des Gesprächs bildete, aber dem Programm inhaltlich keinen Abbruch tat.

Die letzte Veranstaltung unter dem Titel „Abbild der Veränderung-Transformation künstlerisch greifbar machen“ fand am 15. März mit Sabine Herrmann, welche freischaffende Künstlerin aus Berlin ist und mit Lea Petermann, welche freischaffende Künstlerin in Leipzig ist und sich in ihren Arbeiten mit den Auswirkungen von Transformation und Trauma auf das Leben und den Körper beschäftigt, statt. Mit dem sich mehr und mehr zuspitzenden Klimawandel und damit einem neuen Bewusstsein des Verhältnisses von Mensch und Natur tritt aktuell ein neuer Bereich der Veränderung in den Fokus der bildenden Kunst. Dabei stellt sich vor allem die Frage, wie diese verschiedenen Typen von Transformation gerade in der bildenden Kunst dargestellt und verarbeitet werden können. Anhand konkreter Werke der beiden Künstlerinnen, die jeweils verschiedenen Generationen angehören, gingen wir dieser Frage nach. Dabei sprachen sie nicht nur über ihre eigene Kunst, welche die Malerei und Installationen umfasste, sondern sie gingen auch auf ihre eigenen Intensionen zu ihren Werken ein. In den Werken der beiden Künstlerinnen wurde vor allem die Erinnerungskultur, Verarbeitung von Traumata und die Rolle der Frau in der Gesellschaft thematisiert. Durch ihre Beschreibungen, wie die Werke zum Teil entstanden, konnte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezeigt werden wie Transformation von Kunst künstlerisch greifbar gemacht werden. Falk Hamann, Moderator der Veranstaltung, fragte wie ein Kunstwerk gesellschaftlich wirken könne. Es sei keine Lösung, sondern ein Prozess ein Kunstwerk zu schaffen und eine Auseinandersetzung mit dem Thema oder dem Titel, welcher meistens in vielschichtiger Art und Weise bearbeitet wurde. Das sich Hineinbegeben, verlangt einen Prozess, um das Schöne zu erkennen, antworteten die beiden Künstlerinnen. Nach den Inputvorträgen wurde wieder angeregt mit dem Publikum diskutiert und Fragen beantwortet.

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