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Ministerium für Glück

от M.A. Regina Dvořák-Vučetić

Workshops an Schulen und Diskussion mit Politikern

Für viele Jugendliche wäre es ein Albtraum gewesen. Ein herrlicher, warmer Freitagnachmittag im Hochsommer und es heißt: Schule statt Freibad. Vier Klassen an Mannheimer Schulen nahmen freudestrahlend die Extra-Stunden in Kauf. Kein Wunder, schließlich hat das Ministerium für Glück und Wohlbefinden vorbeigeschaut. Ähem, Moment mal: Ministerium für was?

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Ein Ministerium für Glück und Wohlbefinden? Reine Träumerei oder vielleicht gar nicht so unrealistisch?

Dieser Frage gingen Mannheimer Schülerinnen und Schüler in vier Workshops der Konrad-Adenauer-Stiftung nach. Geholfen haben ihnen dabei Gina Schöler und Daniel Clarens. Die beiden studieren an der Hochschule Mannheim im Masterstudiengang Kommunikationsdesign und hatten die Idee des Ministeriums. Mit einer breiten Kampagne im Internet, in Schulen, in Kinos oder auf der Straße wollen sie die Politik auf das, was wirklich zählt aufmerksam machen: Wie kann man die Bürgerinnen und Bürger glücklicher machen und wieso wird eine Regierung nicht am Bruttonationalglück gemessen? Vorbild für das Ministerium für Glück und Wohlbefinden ist dabei das kleine Königreich Bhutan. Jedes Gesetz wird darauf überprüft, ob es der Zufriedenheit der eigenen Bürger dient.

Gemeinsam mit Ideencoach Martin Gronbach machten sich die Jugendlichen Gedanken darüber, was sie selbst glücklich macht. Und das sind bei der Jugend von heute keine Statussymbole, Autos oder Smartphones. Auch nach dem Begriff „Geld“ suchte man vergeblich. Dafür fanden sich die kleinen Freuden des Alltags, wie Ausflüge, die Natur und Unternehmungen mit Freunden. Am häufigsten genannt wurden elementare und gänzlich immaterielles, wie Freunde, Familie, Liebe, Zusammenhalt und Sonnenschein.

Anschließend überlegten sich die Schülerinnen und Schüler, was man für mehr Glück in der Gesellschaft ändern müsste und diskutierten am Ende des Tages sehr lebhaft ihre Erkenntnisse. Gesellschaftliche Themen wie gleiche Chancen für alle Menschen, die Frauenquote aber auch Inklusion wurden diskutiert und die Ergebnisse fielen sehr kontrovers aus. Bemerkenswert war die Fähigkeit der Jugendliche wirtschaftliche Themen mit moralischen Werten zu unterfüttern. So kam die Frage auf, ob es moralisch vertretbar ist, mit Ländern zu handeln, die Menschenrechte verletzen, bloß um schnell Profite zu erzielen. Hier waren sich die Jugendlichen einig, dass jeder selbst dafür verantwortlich ist die richtige Entscheidung zu treffen.

Was aber auf Seiten der Politik getan werden müsste, ist die Aufklärung und Bildung von mündigen Bürgern, die dann aus eigenem Antrieb heraus für eine glücklichere Welt sorgen. Ihre Wünsche und Ideen konnten die Schülerinnen und Schüler dann bei einer Diskussion der Bundestagskandidaten in Mannheim direkt an die politischen Akteure loswerden.

Ob ein Ministerium für Glück und Wohlbefinden tatsächlich in Deutschland realistisch wäre? Das sahen die Jugendlichen sehr unterschiedlich. In einer Sache waren sich aber alle einig: Je glücklicher die Menschen sind, desto lebens- und liebenswerter wäre unsere Gesellschaft.

Text: Regina Dvorak-Vucetic

Mit freundlicher Unterstützung von Agnes Gräsle

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M.A. Regina Dvořák-Vučetić

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05 Юли 2013
Mannheim
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