Bis der Krieg in der Ukraine ausbrach, existierte in der jungen Generation das Selbstverständnis, dass man Konflikte ohne Waffen lösen könnte. Leider hielt dieses Selbstverständnis nicht lang genug an. "Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts." War die Überschrift der Veranstaltung. Christian Mumme eröffnete die Veranstaltung und fokussierte sich auf die Überschrift in seiner Rede. Dieses Zitat stammte von Willy Brandt und erinnerte an die vergangenen geschichtlichen Ereignisse.
Artem Abrosimow, Vorsitzender des Stadtschülerrates, begrüßte die Schülerinnen und Schüler und appellierte an alle Zuhörenden, die junge Generation müsse sich gegen Krieg und Gewalt einsetzen, denn bald müsste sie selbst Verantwortung übernehmen.
Danach richtete der Bildungsbürgermeister Jan Donhauser ein Grußwort an die Schülerinnen und Schüler und erzählte von seinem Großvater, welcher den zweiten Weltkrieg überlebt hatte. Dieser hatte immer gesagt: "Hauptsache es ist Frieden" und appellierte damit an die Politik, dass es möglich schnell Frieden geben sollte.
Dr. Eva Umlauf begann mit dem Einführungsvortrag für alle Schülerinnen und Schüler. Sie stellte sich und ihr Leben vor und ihre Biografie vor. Sie zeige damit, dass man niemals aufgeben solle, sagte Lina Berends zu Beginn des Zeitzeugengesprächs. Frau Umlauf zeigte Bilder von Schmierereien in der Slowakei in denen der Antisemitismus ersichtlich wurde und die Menschen jüdischen Glaubens als Feinde betrachtet wurden. Anschließend las sie aus ihrem Buch: "Die Nummer auf deinem Unterarm ist so blau wie deine Augen" vor und erzählte von den Berichten ihrer Mutter. Ihr Überleben in Auschwitz glich einem Wunder, denn der Arzt war sicher, sie würde es als Säugling, in einem Arbeitslager, in eisiger Kälte, nicht überleben.
Nach einer kurzen Pause folgten die Workshops. Den ersten Workshop leitete Frau Berends mit der Zeitzeugin Eva Umlauf, wobei die Gespräche von der vorherigen Diskussion vertieft wurden. Der Workshop nannte sich "Warum es wichtig ist, den Opfern von Krieg und Gewalt zu Gedenken", die Schülerinnen und Schüler sprachen mit Eva Umlauf über die Bedeutung der Erinnerung und ihre Wünsche für die Zukunft.
Astrid Sturm und Anton Merkner von der Aktion Zivilcourage leiteten den zweiten Workshop, welcher "Auch Kinder haben Rechte! - Menschen- und Kinderrechte im Krieg" hieß. In diesem wurden die Jugendlichen über Kinderrechte und Kindersoldaten aufgeklärt. Zwei zentrale Fragen galt es in diesem Workshop zu beantworten: Was brauchen Kinder? und wie kann man Kindern in schlechten Situationen helfen? Durch verschiedene Kreativstationen wurde eine interaktive Auseinandersetzung zu den Fragestellungen gestaltet. Mit der Aktion „Deine Hand zählt – Red Hand Day am 12.02.23“ unterstützten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Petition durch eine gemeinsame Briefaktion.
"Im sicheren Hafen? - Hintergründe zu Flucht und Asyl" wurde ebenfalls von der Aktion Zivilcourage durchgeführt. Nach einem kurzen Faktencheck tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über persönliche Erfahrungen mit Flucht und Asyl aus. Eine Teilnehmerin war selbst eine Person mit Migrationshintergrund und schilderte ihre Erfahrungen. Auch über die Aufnahme von Ukraine Flüchtlingen wurde sich rege ausgetauscht. Im Anschluss teilte sich der Workshop in fünf Gruppen und stellte sich einzelnen Fragestellungen. Nachdem die Gruppen ihre Fragen auf den Plakaten beantwortet hatten, stellten sich die Gruppen ihre Ergebnisse gegenseitig vor und es entstand eine rege Diskussion.
Andy Clemens, Jugendoffizier der Bundeswehr in Dresden leitete den vierten Workshop: "Was bedeutet "Sicherheit" in Europa heutzutage?" Herr Clemens stellte sich zu Beginn vor und erzählte in einem Inputvortrag welche Werte einer Gesellschaft wichtig sind, warum Sicherheitspolitik von Bedeutung ist, auf welchen Ebenen Sicherheit nötig ist und warum die Menschen zwar oft die gleichen Werte teilen, aber unterschiedliche Lösungen bevorzugen. Alle diese Fragen standen unter dem großen Thema, was für ein friedliches Zusammenleben in Europa wichtig sei.
Nach der Mittagspause wurden die Workshops in großer Runde von jeweils einem Teilnehmer des Workshops und einem Abgeordneten des Stadtschülerrates vorgestellt und diskutiert. Zum Beispiel tauschten sich die Teilnehmenden über Erfahrungen mit Ukrainischen Geflüchteten aus und welche Erlebnisse sie dabei gemacht hatten. Artem Abrosimow leitete weiter durch die Diskussion und verwies auf den 13. Februar 1945, es sei wichtig diese gesellschaftlichen Themen immer wieder zu diskutieren, daran zu Gedenken und die junge Generation weiterzubilden.
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