Доклади и документации
Besondere Würdigung fand der erste Preisträger, die Sächsische Zeitung. Mit ihrem Familienkompass hatte sie sich zum Anwalt der Familien gemacht und viele Verbesserungsvorschläge, beim Schulessen bis hin zur Straßenquerung, identifiziert. Die Jury um Dieter Golombek begründete ihre Entscheidung damit, dass hier ein Thema aufgegriffen und bearbeitet worden sei, das für die Zukunft der Städte und Gemeinden wichtig sei wie kaum ein anderes. Der Redaktion sei es gelungen, eine Basis für eine dringend notwendige öffentliche Debatte über das Thema zu initiieren.
Eine Debatte, die Festredner Professor Kurt Biedenkopf, selber Vater von vier Kindern, gerne aufnahm. Er lobte die Idee eines Familienkompasses, habe sich der Begriff Familie doch in den vergangenen Jahrzenhten stark relativiert. Junge Männer und Frauen bräuchten wieder Orientierung, eine Folge der fortschreitenden Individualisierung in der Gesellschaft, die einhergeht mit einer Lockerung des sozialen Zusammenhalts. Mittlerweile sei sogar unklar, wie sich Familie definiere und wie sich der staatliche Schutzauftrag geändert habe.
Statt milliardenschwerer Hilfen brauchen wir Experimente von unten
Biedenkopf kritisierte ausufernde staatliche Subventionen, durch die Familien ihre Eigenständigkeit verlieren würden. Zwar seien bis heute über 200 Milliarden Euro Fördermittel in Richtung Familien geflossen, „ein nennenswerter Effekt auf die Neugeborenenrate ist bis jetzt aber ausgeblieben“, bilanzierte Biedenkopf. Angesichts der Folgen durch den demografischen Wandel befürchtet er den Kollaps Deutschlands. „Jetzt haben wir ein System, ohne für die zu sorgen, die es finanzieren müssen“, so Biedenkopf. Es sei dringend geboten, das Nachhaltigkeitsprinzip der Familien nicht länger zu vernachlässigen. Es brauche jetzt aber nicht die Politik „per Diktum von oben“, sondern die Menschen selber. „Lasst uns experimentieren und den Blick auf Kinder und Familien ändern“, so Biedenkopfs Appell.
Wechsel im Amt des Sprechers
Die insgesamt 34. Auflage des Deutschen Lokaljournalistenpreises stellte eine Zäsur dar. Dieter Golombek, Erfinder des Preises und bisheriger Sprecher der Jury, gab nun den Staffelstab weiter an Heike Groll, Mitglied der Chefredaktion der Magdeburger Volksstimme. Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, bedankte sich bei Golombek. „Wir sind Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet. Sie haben sich um den Lokaljournalismus, die Zeitungen, die Redaktionen und deren Zukunft verdient gemacht“, so Pöttering.
Die Bewerbungsphase für den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2014/15 beginnt im Januar. Preiswürdig sind dann wieder Einzelbeiträge zu beliebigen lokalen Themen, kontinuierliche Berichterstattung zu ausgewählten lokalen Themen, bürgernahe Redaktionskonzeptionen zu beliebigen Themen, sowie engagierter Leserservice und leserfreundliche Aufmachung.
Der SZ-Familienkompass
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