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Politische Frauenförderung in europäischen Ländern und in der EVP-Familie

Wie gesetzliche Quoten helfen können, den Frauenanteil in der Politik zu steigern

In Deutschland wird derzeit intensiv darüber diskutiert, wie es gelingen kann, den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen. Nach der Bundestagswahl von 2017 ist der Frauenanteil im Deutschen Bundestag leicht gefallen. Dieser Rückgang wird in der Öffentlichkeit kritisiert und die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in der Berufspolitik gefordert. Die vorliegende Studie zeigt, wie gesetzliche Quoten helfen können. Sie zeigt aber auch, dass europaweit der Zusammenhang zwischen Frauenquote und Frauenanteil in den Parlamenten schwach ist.

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Zusammenfassung:

1. Der Anteil von Frauen in den Parlamenten schwankt europaweit erheblich. Spitzenreiter waren im Herbst 2019 Spanien und Finnland mit einem Frauenanteil von jeweils 47 Prozent. Ungarn hat mit 10 Prozent den geringsten Frauenanteil im Par­la­ment.

2. Deutschland belegt mit einem Frauenanteil von knapp 31 Prozent europaweit einen Mittelfeldplatz. Da der Frauenanteil nach der Bundestagswahl von 2017 gefallen ist, wird dieser Rückgang in der Öffentlichkeit kritisiert und die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in der Berufspolitik diskutiert.

3. Gesetzliche Quoten können helfen, den Frauen­anteil in der Politik zu steigern. Sta­tistisch gesehen ist der Zusammenhang zwi­schen Frauenquote und Frauenanteil aber schwach. Unter den Ländern mit dem höchsten Frauenanteil im Parlament haben mehrere keine ge­setzlichen Frauenquoten.

4. Schwerer als Quoten oder andere gesetzlichen Regelungen wiegen die gesellschaftliche Stel­lung von Frauen und ihre generelle Erwerbs­beteiligung, die in einem Land vorherrschende Religion sowie die geopolitische Lage bzw. Herkunft eines Landes.

5. Parteien aus der EVP-Familie sind keine Vorrei­ter bei der Forderung nach gesetzlichen Quo­tenregelungen. Ein Großteil von ihnen setzt auf freiwillige Regelungen. Manche EVP-Parteien erreichen damit Frauenanteile in Füh­rungsgremien und auf Kandidatenlisten, die höher sind als in Ländern, in denen gesetzliche Quoten existieren.

6. Spitzenreiter bei der politischen Frauenförde­rung in der EVP-Familie sind die ÖVP und mit Abstrichen die CSU.

7. Frauenförderung in der Politik kann nur in Zusammenhang mit einer allgemeinen Verbes­serung der Bedingungen für die Erwerbsbetei­ligung von Frauen, insbesondere beim Zugang zu Führungspositionen, erreicht werden.

Die ganze Studie gibt es als PDF zum Download.

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Kontakt

Dr. habil. Karsten Grabow

Dr. habil

Referent für Asien und Pazifik (Politikdialog, Medienprogramm, Rechtsstaatsprogramm, Myanmar, Indonesien, Malaysia, Mongolei)

karsten.grabow@kas.de +49 30 26996-3246 +49 30 26996-53246
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