Am 28. Januar, unmittelbar nach dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wurden die Gewinnerinnen und Gewinner der aktuellen Auflage des denkt@g-Wettbewerbs bei einer feierlichen Veranstaltung von Michael Thielen, Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, in Berlin ausgezeichnet. Im Rahmen der Preisverleihung wurden die herausragenden Beiträge – die Mut, Reflexion und Kreativität vereinen – gewürdigt. Dieses Jahr stand der Wettbewerb unter dem Themenschwerpunkt: „Erinnern, Hinschauen, Verändern – Licht in dunkler Zeit“. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestalteten eigene Instagram-Kanäle, um ihre Botschaften, Inhalte und Recherchen auf innovative und zeitgemäße Weise zu vermitteln. Die Jury, beeindruckt von der Vielfalt und Tiefe der eingereichten Arbeiten, wählte in intensiver Diskussion die besten Beiträge aus, um sie und ihre jugendlichen Urheberinnen und Urheber ins Rampenlicht zu rücken.
Anlässlich der Preisverleihung erklärt der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und Schirmherr des denkt@g-Wettbewerbs, Prof. Dr. Norbert Lammert: „Der seit 20 Jahren stattfindende denkt@g-Wettbewerb, der Jugendliche dazu aufruft, sich intensiv mit der Shoah, aber auch mit heutigen Formen von Antisemitismus und Rassismus auseinanderzusetzen, soll aufklären und informieren, aber eben auch Haltung vermitteln. Das ist gerade in diesen Tagen, an denen die Zahl antisemitischer Straftaten auf einem traurigen Höchststand liegt, besonders wichtig. Umso wichtiger ist es, die junge Generation für die Relevanz dieses Themas zu sensibilisieren. Denn die Aussicht auf Veränderung ist am größten, wenn die junge Generation das zu ihrem eigenen Thema macht. Die diesjährigen Preisträger leisten genau das. Mit ihren bemerkenswerten Projekten stellen sie in einer hervorragenden Weise Sorgfalt und Gründlichkeit, ihr intellektuelles Niveau und auch ihre Kreativität unter Beweis.“
Dr. Sandra Busch-Janser, stv. Leiterin der Politischen Bildung und Leiterin der Politischen Bildungsforen der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnete den Festakt mit bewegenden Worten. Sie erinnerte daran, dass Antisemitismus keine ferne Erinnerung, sondern eine beunruhigende Realität in unserer Gesellschaft ist: „Es liegt an uns allen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und entschieden gegen Hass und Vorurteile einzutreten.“ Ihre Worte richteten sich besonders an die jungen Gäste, die mit ihren Projekten ein kraftvolles Zeichen für eine Zukunft ohne Diskriminierung setzen.
Felix Bäuml, Referent Leitung Politische Bildungsforen der Stiftung, würdigte in den Laudationes die außergewöhnlichen Beiträge. Mit Texten, Videos, Recherchen und Bildstrecken setzten sich die Jugendlichen nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit den beunruhigenden Parallelen in der Gegenwart auseinander. „Die Geschichten, die Ihr erzählt, sind wichtig. Sie machen sichtbar, was oft verdrängt wird“, sagte Bäuml. Im Gespräch mit Moderator Daniel Spliethoff gaben die Preisträgerinnen und Preisträger Einblicke in ihre Projekte und ihre Erlebnisse – ein Moment des Stolzes, aber auch der Nachdenklichkeit.
Die Jurymitglieder Sven Felix Kellerhoff, Leitender Redakteur WELTGeschichte, und Lukas Geck, Programmmanager beim Freundeskreis Yad Vashem, betonten wie wichtig es ist, junge Menschen für den Kampf gegen Antisemitismus zu sensibilisieren und die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu halten. Sie unterstrichen, dass diese Themen nicht nur akademisch, sondern auch persönlich und kreativ vermittelt werden müssen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Musikalisch begleitet hat die Veranstaltung von Fabrice Richter-Reichhelm, dessen einfühlsame Stücke die Zuhörer innehalten und nachdenken ließen. Seine Klänge verliehen dem Abend eine besondere Tiefe und eine Atmosphäre, die den Geist der Erinnerung trug.
Der mit 3.000 Euro dotierte erste Platz ging an fünf Schülerinnen und Schüler der Internatsschule Schloss Hansenberg mit ihrem Projekt „Koscherer_Wein“.
Den zweiten Platz mit 2.000 Euro errangen Bundesfreiwilligendienstleistende des Bildungszentrums Ritterhude mit ihrem Beitrag „Weg.zu.Gedenken“.
Den dritten Platz, prämiert mit 1.000 Euro, erreichten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik Trier mit ihrem Projekt „be.light.in.the.darkness“.
Der vierte Platz ging an Schülerinnen des Kurses Politik und Zeitgeschichte des Ruperti Gymnasium Mühldorf am Inn für das Projekt „no_longer.silent_rgm“.
Der fünfte Platz wurde Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Wetzlar verliehen. Der ausgezeichnete Beitrag heißt „Familie_Wetzstein“
Andreas Kleine-Kraneburg Sonderpreis
Mit dem einmalig verliehenen „Andreas Kleine-Kraneburg Sonderpreis“ zeichnete die Jury Schülerinnen und Schüler der Gallus-Schule Grünberg aus.
Anerkennungspreise:
Anerkennungspreise erhielten Schülerinnen und Schüler der Maria Montessori Gesamtschule Aachen und des Pirckheimer-Gymnasiums Nürnberg, zwei Schüler des Hochwald-Gymnasiums Wadern, die Stolperstein-AGs der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle sowie des Arndt-Gymnasiums Berlin-Dahlem, Schülerinnen und Schüler der Goetheschule Wetzlar, Schülergruppen des Marie-Curie-Gymnasiums Hohen Neuendorf und des Adolf-Reichwein-Gymnasiums Heusenstamm, die Jugendguides der KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen Anna Pajdakovic und Benjamin Merkt sowie der Einzelteilnehmer Charlie Kilz aus Paderborn.
Insgesamt wurden fünf Hauptpreise, ein Sonderpreis und zehn Anerkennungspreise vergeben an Jugendliche aus allen Regionen Deutschlands.
Alle Bilder der Preisverleihung finden Sie hier.
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