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Dr. K. Y. Amoako hat eine Vision. Wenn er in Afrikas Zukunft blickt, dann nicht durch seine Augen, sondern durch die seiner siebenjährigen Enkelin. Dann sieht er im Jahr 2040 eine Wirtschaft, die Jobs für alle ermöglicht, eine Wirtschaft, die nicht ausschließlich auf Landwirtschaft und Rohstoffexporten fußt, eine Wirtschaft, die im globalen Wettbewerb besteht, eine inklusive Wirtschaft mit ausreichend Sozialschutz für alle. Dazu müssten Afrika seine Produktivität erhöhen, Produkte, insbesondere im Exportbereich diversifizieren, moderne Technologien einsetzen. Zudem sollten die Menschen durch höhere Löhne und bessere Jobs profitieren, sagt Amoako.
„Langfristige Transformation als Schlüssel für Stabilität“
Amoako war Unter-Generalsekretär und Exekutivsekretär der VN-Wirtschaftskommission für Afrika und ist Präsident und Gründer des African Center for Economic Transformation. Er weiß, dass er „aggressive Ambitionen“ hat – und dass deren Umsetzung von vielem abhängt: von den jeweiligen Umständen in den einzelnen Ländern des Kontinents, davon, wie die Regierungen ihre Ressourcen einsetzen, von den Unternehmen, dem privaten Sektor und auch der Zivilgesellschaft, sagt Amoako. Sein Fokus liegt ganz klar auf nachhaltigem Wachstum: „Der Schlüssel für Stabilität ist eine langfristige Transformation.“ Dazu wünscht er sich eine „pan-afrikanische Koalition“. Zusätzlich komme es auf die Partner an: „Die G-20-Partnerschaft mit Afrika hat das Potenzial, einen gewaltigen Schritt vorwärts zu gehen“, ergänzt Amoako, der „Dialog ist dringend nötig“.
Investmentpartnerschaften mit reformorientierten Länder
Diese Notwendigkeit hat auch die deutsche Bundesregierung erkannt und Afrika bei der diesjährigen G20-Präsidentschaft in Form der deutschen G-20-Afrika-Initiative weit oben auf die Agenda gesetzt. Weil man wolle, dass Afrika einen aktiven Part in dieser Kooperation spielt, orientiere man sich an der Agenda 2063 der Afrikanischen Union, sagt Thomas Silberhorn, parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Mit sogenannten Investmentpartnerschaften richte sich die „Compact with Africa“-Initiative an reformorientierte Länder: Côte d‘Ivoire, Marokko, Ruanda, Senegal und Tunesien. In diesen Ländern sollen die Rahmenbedingungen für private Finanzierungen erleichtert werden, also für ausländische Direktinvestitionen und Anlagemöglichkeiten in den Ländern selbst. Ein wichtiges Ziel sei es, so Silberhorn, vor Ort erwirtschaftete Gelder auch in den Ländern selbst zu investieren.
„Erhebliche Anstrengungen“ im Finanzbereich nötig
Eine weitere Initiative ist der „Marshall-Plan mit Afrika“. „Afrikanische Lösungen für afrikanische Herausforderungen“ wolle man erreichen, sagt Silberhorn. Ihm sei bewusst, dass Reformen schwierig notwendig sind. Um aber wirklich voranzukommen, brauche es beispielsweise „erhebliche Anstrengungen“ bei der Besteuerung, dem Kapazitätsaufbau in den Finanzverwaltungen und Steuerbehörden. Aber: „Das deutsche Steuerrecht empfehle ich nicht unbedingt für den Export“, schiebt Silberhorn mit einem Schmunzeln hinterher. In diesem Feld böte sich die Zusammenarbeit mit anderen Schwellenländern an, die mit passenderem Know-how helfen könnten. Ein schöner Fall für eine engere Süd-Süd-Kooperation, findet der BMZ-Staatssekretär und blickt schon einmal in das Jahr 2018: Da findet das nächste Treffen der G-20-Staaten in Buenos Aires statt: „Ich trage die Hoffnung, dass nachfolgende G20-Präsidentschaften Afrika nicht beiseitelegen. Ich habe das in Argentinien schon platziert.“ Schließlich sei die nachhaltige Entwicklung Afrikas „kein kurzer Sprint, sondern ein Marathon.“
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Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit
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