An der hybriden Konferenz nahmen knapp 2.000 Onlinegäste aus 41 Ländern teil. In Rio de Janeiro wohnten 300 Personen der Veranstaltung bei. Diese dauerte vom 30. Juni bis 1. Juli 2022 an und wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Zusammenarbeit mit dem Brasilianischen Zentrum für Internationale Beziehungen (CEBRI) und der Delegation der Europäischen Union in Brasilien Rio de Janeiro organisiert.
Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine flankierten die Debatten der verschiedenen Panels. Daran nahmen hochrangige Experten aus Nord- und Lateinamerika und Europa teil. Deutschland wurde im Eröffnungspanel durch den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter vertreten. Weiterhin moderierte der Außen- und Sicherheitspolitische Berater der CDU/CSU-Fraktion Henning Speck das Panel über Wasser- und Ernährungssicherheit. Der KAS-Fellow Botschafter Prof. Dr. Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, Prof. Dr. Carlo Masala, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen an der Universität der Bundeswehr in München, und der Militärattaché der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien, Oberst Björn Taube, beteiligten ebenfalls aktiv an den verschiedenen Panels der Konferenz. Unter den Rednern befanden sich außerdem Vertreter der Europäischen Union, Vereinten Nationen, Militärs und Wissenschaftler sowie der Vorsitzende des Internationalen Sicherheitsforums von Halifax, Peter Van Praagh.
Die Kernthemen der diesjährigen Sicherheitskonferenz waren der Klimawandel und die gegenwärtige Energiekrise, Wasser- und Ernährungssicherheit, die Folgen der Covid-19-Pandemie sowie Cybersecurity mit Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz und Technologie. Am Vorabend der Konferenz wurden außerdem die Policy Papers vorgestellt, die renommierte Experten zur Einstimmung in die verschiedenen Themen verfasst hatten.
Die Panelisten waren sich darin einig, dass die gegenwärtigen Herausforderungen ressort- und sektorenübergreifend sind und über die Landesgrenzen hinaus angegangen werden müssen. Dies gelte sowohl für die Bekämpfung des Klimawandels als auch für den virtuellen Raum. So müsse beispielsweise der Zugang und die Umverteilung seltener Ressourcen wie Süßwasser mittelfristig geregelt werden, um Konflikte zu vermeiden. Ebenso müsse Gesundheitspolitik auf regionaler und internationaler Ebene besser koordiniert werden. Während Covid-19-Pandemie haben die Streitkräfte und staatlichen Gesundheitssysteme angesichts der mangelnden zivilen Infrastruktur eine herausragende Rolle gespielt. Gleichzeitig habe die Pandemie die Schattenseiten des globalen Handels und Schwachpunkte der multilateralen Organisationen offenbart. Mit Blick auf die russische Invasion der Ukraine sei außerdem die Notwendigkeit der Diversifizierung der Nahrungs- und Energiequellen deutlich geworden. Im Bereich der Cybersecurity und Softwareentwicklung dürften ethische und moralische Fragen in Demokratien nicht untergeordnet werden. Zudem sei die Zusammenarbeit zwischen Streit- und Sicherheitskräften, Politik und Wirtschaft für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens unabdingbar.
Die Internationale Sicherheitskonferenz Forte de Copacabana, die 2003 ins Leben gerufen wurde, entwickelte sich in der letzten Dekade zur größten Sicherheitskonferenz in Lateinamerika. Sie hat zum Ziel den Dialog der Entscheidungsträger, Vertreter der Streitkräfte, Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter beider Seiten des Atlantiks anzuregen und zu stärken. Ihren Namen verdankt die Konferenz der gleichnamigen Festung, die sich in Rio de Janeiro befindet und in der die ersten Ausgaben der Veranstaltung stattfanden. 2023 feiert die Konferenz ihr zwanzigjähriges Jubiläum.Themen
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Auslandsbüro Brasilien
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