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Podrobnosti
Seit den ersten Volkskammerwahlen 1950 versuchte die SED durch systematische Wahlfälschungen ihre Macht in der DDR zu legitimieren. Freie Wahlen wurden zu einer zentralen Forderung Oppositioneller in der DDR. Nach Glasnost und Perestroika und nachdem in Ungarn und Polen bereits freie Wahlen stattgefunden hatten, gelang regimekritischen Akteuren bei der Kommunalwahl vom 7. Mai 1989 in einigen Wahlbezirken in Ost-Berlin und in anderen DDR-Städten der Nachweis systematischer Manipulation. Dies verbreiterte und stärkte die Bürgerbewegung in den folgenden Monaten und trug erheblich zur Destabilisierung der SED bei. Insofern war die Scheinwahl vom Mai 1989 ein Schlüsselereignis zum Untergang der DDR. Mit der Volkskammerwahl vom 18. März 1990 und den Kommunalwahlen vom 6. Mai 1990 konnten zum ersten Mal freie, demokratische Wahlen in der DDR stattfinden.
Die Veranstaltung zeichnet den Weg dahin nach und betont die Bedeutung freier Wahlen für den Demokratisierungsprozess in der DDR und für die Wiederherstellung der deutschen Einheit. Im 20. Jahr der Friedlichen Revolution und im „Superwahljahr“ 2009 ist es besonders wichtig, auf den generellen Wert freier Wahlen für unsere Demokratie hinzuweisen und zur Wahrnehmung demokratischer Wahlchancen aufzurufen.
Programm
14.00 – 14.15
Begrüßung und Eröffnung
Michael Thielen, Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
14.15 – 14.45
Das Wahlverständnis des Marxismus-Leninismus und die Wahlpraxis in der DDR 1949 – 1989
Dr. Peter Joachim Lapp (Ölsen/Ww.)
14.45 – 15.15
Auf dem Weg zu freien Wahlen in der DDR: Elemente und Stationen des Demokratisierungsprozesses
Prof. Dr. Eckhard Jesse (Chemnitz)
15.15 – 16.00
Diskussion
Moderation: Dr. Manfred Agethen (Sankt Augustin)
16.30 – 19.00
Zeitzeugenrunde zum Thema: „Von der Diktatur zur Demokratie: Gefälschte und freie Wahlen in der DDR 1989/90“
- Ulrike Poppe (Berlin)
- Dr. Matthias Rößler MdL (Dresden)
- Günter Schabowski (Berlin)
- Werner Schulz (Berlin)
- Arnold Vaatz MdB (Berlin)
Mit Öffnung der Diskussion ins Plenum