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100 Jahre Verdun: Erinnerung vor Ort!

Studienfahrten nach Verdun

Anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht von Verdun reisten wir gleich zweimal an die Gedenkstätten einer der blutigsten Schlachten des I. Weltkrieges.

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100 Jahre sind seit der Schlacht von Verdun vergangen, das Interesse am „Erinnern vor Ort“ bleibt indes unverändert hoch. Daher beschlossen wir, unsere Studienfahrt nach Verdun gleich zweimal durchzuführen.

Unser Militärhistoriker und Verdun-Experte Markus Klauer erwartete unsere jeweils 31-32 Teilnehmer starken Gruppen am 26. sowie 27. April vor dem Gebeinhaus bei recht typischem „Aprilwetter“. Mit Markus Klauer konnten wir einen Partner gewinnen, der seit 30 Jahren zum I. Weltkrieg forscht und dabei insbesondere zur Schlacht von Verdun seine Ergebnisse publiziert. Zudem unterstützt er die KAS bei weiteren Projekten mit seiner Expertise.

Erster Anlaufpunkt war mit dem Fort Douaumont einer der Kristallisationspunkte der gesamten Kampfhandlungen vom 21. Februar bis Mitte Dezember 1916. Auf der Oberseite des Forts erklärte Markus Klauer sehr anschaulich die strategische Bedeutung des Forts im Festungsverbund rund um die Stadt Verdun, welche er im Laufe des Tages im Inneren des Forts vertiefen würde.

Vom Fort aus reiste die Gruppe in einen Geländeabschnitt, in dem der Referent ortskundig eine Führung zu Fuß anbot. Er schilderte eindrücklich, wie die Ortschaft Vaux, zwischen Fort Douaumont und Fort Vaux gelegen, während der Kampfhandlungen vollständig zerstört wurde. Anhand leicht auf dem Boden auffindbarer Granatsplitter konnte er den Teilnehmenden zudem einen realistischen Eindruck vermitteln, wie unvorstellbar stark der Beschuss durch beide Seiten an diesem Abschnitt damals war. Zudem legen viele leicht auffindbare Ausrüstungsgegenstände bzw. deren Fragmente ein stummes Zeugnis über die Situation vor hundert Jahren ab.

Ein weiterer, unerlässlicher Anlaufpunkt für unsere Gruppen wurde das Beinhaus von Douaumont, in dem die Überreste von etwa 130.000 unbekannten Gefallen aller an den Kämpfen beteiligten Nationen eine letzte Ruhestätte fanden. Es ist zudem der Ort, an dem sich am 22. September 1984 Bundeskanzler Helmut Kohl und Staatspräsident Francois Mitterand die Hände als Geste der Versöhnung ehemals verfeindeter Nationen reichten. Im Gebeinhaus dürfen seit einiger Zeit auch die Namen gefallener Deutscher verewigt werden. Am 9. Februar 2014 wurde als Erstes der Name des am 28. Mai 1916 gefallenen Peter Freundl auf einen Bogen des Beinhauses graviert. Ein weiteres sichtbares Zeichen der Versöhnung.

Als abschließende Station wurde der deutsche Soldatenfriedhof Azannes II im Département Meuse, etwas außerhalb von Verdun angesteuert. Er wurde mit Beginn der Schlacht von Verdun Anfang März 1916 von der eigenen Truppe angelegt, als sich nach ersten Erfolgen der deutschen Offensive die Front einige Kilometer nach Süden verlagert hatte. Als der Krieg im November 1918 endete, zählte man etwa 800 Gräber. Nach dem Krieg wurden viele Gefallene hinzugebettet. Heute ist der Friedhof Ruhestätte für 4.750 Gefallene. Er lädt zum stillen Gedenken etwas abseits der üblichen Besucherroutn ein und bildete so den würdigen Abschluss eines informativen wie eindrücklichen Tages.

 

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