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Hans-Peter Schwarz schrieb Geschichte, in dem er über die Geschichte schrieb. „Vom Reich zur Bundesrepublik“ bezeichnete die F.A.Z. als „epochemachendes Werk“. Mit den Bänden zur „Ära Adenauer“ „leistet Schwarz Kärrnerarbeit bundesdeutscher Geschichtsschreibung“. Hinzukamen zahlreiche weitere Monografien und Biografien über Konrad Adenauer, Helmut Kohl, Axel Springer. „Mein Vater war sein Leben lang auf der Suche nach der historischen Wahrheit“, fasst sein Sohn, Dr. Benno Schwarz, die Motivation für das wissenschaftliche und publizistische Wirken seines Vaters bei der Gedenkfeier der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin zusammen.
„Wir sind Hans-Peter Schwarz zu großem Dank verpflichtet“
Für die Konrad-Adenauer-Stiftung ist der Tod von Hans-Peter Schwarz ein großer Verlust. Schwarz war 34 Jahre lang Mitglied im Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung – so lang wie kaum ein anderer – und brachte sich stets ein. Er habe „mit einer geduldigen Ernsthaftigkeit auf Entwicklungen hingewiesen“, so der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Professor Norbert Lammert. Auch der Ehrenvorsitzende der Stiftung, Professor Bernhard Vogel, erinnert sich daran, wie Schwarz die Vorstandsarbeit bereicherte: „kritisch, ideenreich und unabhängig“. „Bis zur letzten Vorstandssitzung wenige Tage vor seinem Tod hat er einen wesentlich prägenden Einfluss auf unsere Sitzungen gehabt“, so Vogel. Für Lammert ist klar: „Wir sind Hans-Peter Schwarz zu großem Dank verpflichtet!“
„Sein Werk ist auch Teil der Wissenschaftsgeschichte“
Hans-Peter Schwarz prägte die Politikwissenschaft und Zeitgeschichtsforschung im Deutschland der Nachkriegszeit nachhaltig. Er studierte und lehrte unter anderem in Freiburg, Tübingen, Osnabrück, Hamburg, Köln und Bonn, und hat dort mit seiner „überdurchschnittlichen Begabung“, so Lammert, seine großen Spuren hinterlassen. Und für den Leiter der historischen Abteilung der Stiftung, Hanns Jürgen Küsters, steht fest: „Er hat nicht nur Zeitgeschichte analysiert und geschrieben, sein Werk ist auch Teil der Wissenschaftsgeschichte.“
Die Lebenserinnerungen von Hans-Peter Schwarz: eine kritische Zeitanalyse von der Ära Adenauer bis zur Ära Merkel
Der renommierte Politikwissenschaftler und Zeithistoriker schildert in brillanter Manier seinen wissenschaftlichen Werdegang, analysiert das Zeitgeschehen in Deutschland, Europa und weltweit während seiner acht Lebensjahrzehnte, gespickt mit reflektierenden Passagen und kritisch-ironischen Seitenhieben auf manche Torheit der Regierenden unserer Zeit. Herausgegeben von Hanns Jürgen Küsters, dem Leiter des Archivs für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Auch deswegen gab es zu seinen Ehren ein wissenschaftliches Symposium: Professor Andreas Rödder referierte über deutsche Geschichte und Identität sowie die Wahrnehmung Deutschlands im In- und Ausland – und verwies dabei immer wieder auf die wissenschaftliche Arbeit von Hans-Peter Schwarz. Und im Anschluss diskutierten der Journalist und Leiter der Parlamentsredaktion der F.A.Z., Eckart Lohse, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Norbert Röttgen, und der Politikwissenschaftler Professor Heinrich Oberreuter mit der Journalistin Jaqueline Boysen, durchaus sehr kritisch, über „Die neue Völkerwanderung nach Europa“, die letzte Monografie von Hans-Peter Schwarz.
„Wissenschaftliche Solidarität und Menschlichkeit“
Viele Weggefährten waren nach Berlin gekommen, um Schwarz zu würdigen. Darunter auch Professor Hans Maier, beide arbeiteten an der Universität Freiburg zusammen. Er erinnerte an die Dynamik des späteren „historischen Chronisten der Bundesrepublik“ Schwarz: „Sportlich stürmte er durch die Gänge des Seminars.“
Mit gerade 29 Jahren wurde Schwarz 1963 Professor für Politische Wissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Osnabrück – und obwohl er über alle Maßen beschäftigt war, zeigte er „wissenschaftliche Solidarität und Menschlichkeit“, erinnert sich Professor Gilbert Merlio von der Universität Paris-Sorbonne. Er hatte Schwarz damals angefragt, ob dessen Lehrstuhl eine französische Studentin bei ihrer Magisterarbeit unterstützen könne – und Schwarz übernahm die Betreuung gleich selbst.
Ein „großer Geschichte-Erzähler“
Bei einer Zuschreibung waren sich seine ehemaligen Kollegen besonders einig: „Hans-Peter Schwarz ist ein brillanter Schreiber gewesen“, attestiert Hanns Jürgen Küsters. Und der Journalist und Autor Thomas Kielinger meint, Schwarz „ging mit literarischer Verve ans Werk“, er „liebte die Sprache wie ein geborener Erzähler“: „Wie er sprach, das konnte man drucken, und er schrieb wie gesprochen. Alles aus einem Guss“, „Witz und Wissen seine Waffen“. Schwarz sei ein „großer Geschichte-Erzähler“ – und dennoch bescheiden gewesen. In einem Briefwechsel mit Kielinger sprach sich Schwarz gegen das Adjektiv „groß“ aus. Vielleicht das beste Indiz für wahre Größe.
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