Die Jury um den Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stefan Kramer, würdigte damit das „unglaublich lobenswerte Engagement“ der Jugendlichen. Ihnen sei es zu verdanken, dass ein ganzer Ort dafür sensibilisiert wurde, dass in ihrer Heimat, Menschen diskriminiert, verfolgt, vertrieben und ermordet wurden. Philipp Koplanski, einer der Gewinner, sagte: „Wir sind überglücklich, dass unsere Arbeit so honoriert und anerkannt wird.“
Der Schirmherr des Wettbewerbs, Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert, der es sich üblicherweise nicht nehmen lässt, persönlich dem Festakt beizuwohnen, konnte in diesem Jahr wegen eines dringenden auswärtigen Termins nicht anwesend sein. Dennoch war die Politik mit den beiden Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann und Axel Knoerig prominent vertreten. Auch an ihre Adresse gerichtet, hatte Kramer neue Formate wie den Denkt@g gefordert, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an den Holocaust auch in Zukunft lebendig gehalten werden kann. Der Denkt@g biete viele neue Anregungen. Dennoch, so Kramer, müsse man jungen Menschen auch zugestehen, dass sie bei der Auseinandersetzung mit dem Thema auch mal danebenliegen. „Dieses Risiko müssen wir eingehen“, so Kramer.
Über 11.000 Jugendliche haben bereits beim Denkt@g mitgemacht. Wir wollten von den aktuellen Teilnehmern wissen: Warum hast Du beim Denkt@g mitgemacht?
Daniel Schimann, 17 (1. Platz - Das Schicksal der Wittichenauer Juden im Nationalsozialismus):
"Es ist wichtig, auch an das Schicksal der Juden auf dem Land und in Kleinstädten zu erinnern. Mit unserem Beitrag ist uns das gelungen."
Sandra Wolfsperger, 15 (4. Platz - Juristen ohne Recht):
"Es ist gut und wichtig zu erfahren, was damals passiert ist und wie es den Menschen gelungen ist zu überleben."
Maren Reelsen, 18 (5. Platz - Kultur der Erinnerung):
"Wir wollten mehr über die Einzelschicksale erfahren. Außerdem reizte uns der Vergleich des Schullebens von damals uns heute."
Der Leiter der Akademie der KAS und Organisator des Wettbewerbes, Andreas Kleine-Kraneburg, bedankte sich bei allen Teilnehmern für die insgesamt hohe Qualität der Beiträge und das enorme Engagement. Er erinnerte an das Motto des Denkt@ges „Hinsehen, Einmischen, Mitgestalten“. Die Geschichte dürfe nicht ruhen gelassen werden. Auch zukünftige Generationen müssten verstehen, was schon morgen passieren kann. Mit dem Wettbewerb wolle die KAS Orientierung bieten und Jugendliche immun gegen Extremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit machen.
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