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Über den "Vater des Wirtschaftswunders“ und seine Politik

Gemeinsames Forschungskolloquium von Konrad-Adenauer- und Ludwig-Erhard-Stiftung zum aktuellen Forschungsstand

Der aktuelle Stand der Forschung war Thema eines international besetzten Kolloquiums, dass die Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/ACDP in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Erhard-Stiftung am 25. Juli 2017 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin durchgeführt hat. Ein internationales Expertenteam hat die Person des ersten Wirtschaftsministers und späteren Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland sowie die weltanschauliche Verortung seiner wirtschaftspolitischen Vorstellungen ausgeleuchtet.

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Alfred Mierzejewski (University of North Texas), Autor der aktuellsten Erhard-Biographie, gab einen konzisen Überblick über Erhards Leben, in der er sich von gegenwärtig in Deutschland propagierten Fehldeutungen absetzte, die den Erfolg von Erhards Wirtschaftspolitik nur in einer nachholenden Konjunktur sehen, wie dies etwa eine noch vom damaligen Wirtschaftsminister Gabriel finanzierte Studie tut. Während Arnd Küppers (Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle Mönchengladbach) Erhards wirtschaftsethische Position im Kontext evangelischer Theologie und katholischer Soziallehre verortete, betonte Volker Berghahn (Columbia University New York) die Bezüge zu dem ordoliberalen Wirtschaftstheoretiker Walter Eucken. Hans Jörg Hennecke (Universität Rostock/Düsseldorf) unterstrich zudem die eigenständigen Denkansätze Erhards.

 

Hanns Jürgen Küsters (Universität Bonn/Sankt Augustin), Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/ACDP, skizzierte Erhards Position zur Europäischen Einigung unter wirtschaftspolitischen Vorzeichen und die damit verbundenen Konflikte mit Adenauer. Küsters lieferte insbesondere eine Analyse von Erhards (fehlendem) Verhältnis der Machtausübung. Abgeschlossen wurde die Tagung mit einem Beitrag von Ulrich Blum (Universität Halle), der aufgrund der Diskussionsergebnisse eine erweiterte Definition des Begriffs der „Sozialen Marktwirtschaft“ vorstellte.

 

Die Ergebnisse der Tagung, deren Beiträger in einem Bericht der FAZ über die Veranstaltung (27.7.2017, „Ludwig Erhard neu vermessen“ von Henrike Rossbach) als die „wirkliche(n) Fachleute“ beschrieben wurden, werden von beiden Stiftungen gemeinsam publiziert. Die von der Abteilung Publikationen/Bibliothek konzipierte Tagung soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Sie ist Teil der Bemühungen der AG Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Verbindung von Union und Sozialer Marktwirtschaft wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein zu heben. Im laufenden Jahr fand in diesem Rahmen schon der Festakt mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zum Gedenken an Ludwig Erhard am 17. Mai in Berlin statt; zudem wurde das Sonderheft der „Politischen Meinung“ veröffentlicht.

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19. května 2017
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